Freitag, 13. August 2010

Boogie Nights

"Boogie Nights" ist ein Film von Paul Thomas Anderson (Regie und Drehbuch) aus dem Jahr 1997.

Im kalifornischen San Fernando Valley arbeitet der siebzehnjährige Eddie (Mark Wahlberg) in einer Bar, in der ihn der Filmemacher Jack Horner (Burt Reynolds) entdeckt. Jack produziert hauptsächlich Pornofilme und Eddie scheint dafür wie geschaffen zu sein, hat ihn doch Mutter Natur mit einem ziemlich großen "besten Stück" ausgestattet. Der naive junge Mann schafft schnell den Einstieg in die Branche, hat Erfolg und legt sich den Künstlernamen Dirk Diggler zu. In Jack Horner findet er so etwas wie einen väterlichen Freund, dessen Frau Amber (Julianne Moore), die auch in Jacks Filmen mitspielt, versucht immer für alle die Mutter zu sein, seit man ihr ihren kleinen Sohn weggenommen hat, was ihr sehr zu schaffen macht. Sein Filmkollege Reed (John C. Reilly) wird zu seinem besten Freund, während der schüchterne und übergewichtige Scotty (Phillip Seymour Hoffman) ihn nur anschmachten kann.

Es läuft alles sehr gut für Eddie, er hat Erfolg, dreht Film um Film und gewinnt sogar etliche Preise dafür. Jack sorgt dafür, dass es in seinen Filmen auch eine Handlung gibt, die den Zuschauer dazu bringt, sich die Filme bis zum Schluss anzuschauen. Doch die Zeiten ändern sich auch in dieser Branche. Mit Beginn der achtziger Jahre hält die Videofilmproduktion Einzug, was Jack zunächst ablehnt. Er will weiterhin am gewohnten Film festhalten, bis er schließlich auch auf den neuen Zug aufspringen muss. Eddie verfällt auf der Spitze seines Erfolges immer mehr den Drogen, die ihn auch seiner ganzen Kraft berauben und es wartet bereits eine neue Generation von Pornodarstellern darauf, in das Geschäft einzusteigen. Sein Abstieg ist nicht mehr zu verhindern und ganz unten angekommen, muss er sogar kriminell werden, um an Geld zu kommen. Jack gibt ihm erneut eine Chance, aber kann er jemals wieder an alte Erfolge anknüpfen?

Die Ausstattung dieses Films ist hervorragend, ebenso wie die Musik und die fantastischen Darsteller. Neben Mark Wahlberg, der seine Rolle sehr überzeugend spielt, glänzt vor allem die zauberhafte Julianne Moore, die wie immer überwältigend ist. Selbst Burt Reynolds läuft hier zur Höchstform auf, das kann ich nicht anders sagen, auch wenn ich ihn sonst nicht so gern mag und mich mit Schaudern an seinen Auftritt in "Striptease" erinnere. Die Nebenrollen sind gleichfalls sehr gut besetzt mit Heather Graham als sexy Rollergirl, William H. Macy mal wieder als tragikomische Figur und Don Cheadle, der vergeblich versucht, außerhalb der Pornobranche Fuß zu fassen, was ihm aber zunächst nicht wirklich gelingt.

Insgesamt gesehen ist das ein Film, der trotz seiner Länge sehr gut unterhält und einen interessanten Einblick in die Pornofilmbranche der siebziger und achtziger Jahre gewährt. Regisseur Paul Thomas Anderson hat hier in seinem zweiten Spielfilm sehr eindrucksvoll gezeigt, was für ein Potential in ihm steckt. Sehr empfehlenswert.

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