Sonntag, 30. November 2014

Big Bad Wolves

"Big Bad Wolves" - "Mi mefahed mezeev hara" ist ein Film der beiden israelischen Filmemacher Navot Papushado und Aharon Keshales (Regie und Drehbuch) aus dem Jahr 2013.

So, bevor der November nun so ganz wortlos ausklingt, kommt hier noch schnell eine Empfehlung für einen sehr fiesen Rache- und Selbstjustiz-Thriller, bei dem einem das Lachen oftmals im Halse stecken bleibt. Zartbesaitete Zuschauer dürfen gerne wegschauen, die FSK18 ist hier durchaus gerechtfertigt.

Worum geht es? Ein Serienkiller entführt, missbraucht und tötet kleine Mädchen, denen er zudem noch die Köpfe abschneidet. Der Polizist Miki (Lior Ashkenazi) ist auf den Fall angesetzt und hat schon bald einen Verdächtigen, den er für den Täter hält. Der unscheinbare Lehrer Dror (Rotem Keinan) wird von Miki und seinen Kollegen geschlagen und misshandelt, nur leider wird das von einem Zeugen aufgenommen und ins Internet gestellt. Miki verliert seinen Job, aber er bleibt Dror auf der Spur.

Gidi (Tzahi Grad), der Vater des letzten Opfers, ist ebenfalls hinter Dror her und hat sich ein abgelegenes Haus gemietet, das einen großen Keller hat. Hier will er die Wahrheit aus dem Verdächtigen herausbekommen und vor allen Dingen erfahren, wo der Kopf seiner toten Tochter versteckt ist.

Miki entführt Dror, um ein Geständnis aus ihm herauszupressen. Gidi beobachtet das Geschehen und schließlich landen alle Drei in Gidis Keller. Dror wird gefesselt, während Gidi und Miki sich bereit machen, ihn zu foltern. Es soll ihm das angetan werden, was er mit den kleinen Mädchen gemacht hat. Dror beteuert weiterhin seine Unschuld, aber Gidi lässt nicht von seinem Plan ab. Miki überkommen langsam Zweifel an dem Vorgehen, doch die ganze Situation wird noch viel komplizierter und absurder, durch Anrufe von Gidis Mutter und den plötzlichen Besuch seines Vaters Yoram (Dov Glickman), der gleich tatkräftig ins Geschehen eingreift.

Jedes weitere Wort wäre hier zu viel, also belasse ich es bei dieser kurzen Beschreibung. Die Thematik ist natürlich grauenvoll und nicht zum Lachen, die Gewaltszenen sind zum Teil kleine Schockmomente, aber trotz allem ist der Film durchzogen von einem gewissen Humor, der allerdings schon wirklich sehr böse ist. Darf man über einen solchen Film lachen? Klar, wieso denn auch nicht? Mir hat der Film jedenfalls gut gefallen, die Story ist einfallsreich, schwankt perfekt zwischen Drama und Komödie, was bestimmt nicht allen gefällt und die Schauspieler sind erstklassig. Trockener und sehr fieser Humor paart sich hier mit einigen Grausamkeiten, die aber allemal zu verkraften sind.

Kein Film für jeden Geschmack, aber definitiv sehenswert. Der Zuschauer wird bis zum Schluss im Unklaren gelassen, ob Dror nun wirklich schuldig ist, was zusätzlich den Reiz erhöht. Allerdings gibt es mit der letzten Einstellung des Films eine ziemlich eindeutige Antwort auf diese Frage.


Keine Kommentare: