Samstag, 22. Februar 2014

Lose Your Head

"Lose Your Head" ist ein Film von Stefan Westerwelle (Regie) und Patrick Schuckmann (Co-Regisseur und Produzent) aus dem Jahr 2013. Das Drehbuch stammt von Patrick Schuckmann.

Der hübsche junge Spanier Luis (Fernando Tielve) nimmt sich eine Auszeit von seinem Freund Carlos (Jonás Berami), den er in Madrid zurückgelassen hat und freut sich auf seinen Trip nach Berlin. Hier will er vor allem eins: Party, Party, Party. Kaum angekommen bezieht er ein winziges Zimmer in einem Hostel, verstaut seine Sachen und stürzt sich ins Club-Leben der Hauptstadt. Mit Hilfe von Grit (Samia Muriel Chancrin) gelangt er in einen angesagten Szene-Laden und an Drogen, die ihn vielleicht den Kopf verlieren lassen...

Zusammen mit Grit und ihren Freunden erlebt er eine Nacht wie im Rausch und ist von der Atmosphäre um ihn herum wie betäubt. Sein Berlin-Aufenthalt entwickelt sich zu einem wahren Fiebertraum, in dem alles möglich ist. Er begegnet dem charismatischen Ukrainer Viktor (Marko Mandić), der so verführerisch wie geheimnisvoll ist und in den er sich auf der Stelle verknallt. Doch Viktor hat scheinbar auch eine gefährliche Seite an sich, die Luis aber nicht abschreckt, sondern nur um so mehr fasziniert.

Bei seinen Streifzügen durch die Stadt lernt Luis die Griechin Elena (Sesede Terziyan) kennen, die zusammen mit ihrem Cousin Kostas (Stavros Yagoulis) ihren Bruder Dimitri sucht, der seit ein paar Wochen vermisst wird. Auch Dimitri war in der Club-Szene unterwegs und nun fehlt jede Spur von ihm. Anhand einiger Fotos muss Luis feststellen, dass Viktor Dimitris Freund war, was er aber vor Elena geheimhält. In Viktors Wohnung findet er schließlich Sachen, die Dimitri gehören und seine Unsicherheit wächst. Hat Viktor etwas mit Dimitris Verschwinden zu tun? Ist Viktor eventuell sogar ein Mörder und was ist mit der kopflosen Leiche, die kurz zuvor gefunden wurde? Ist Luis vielleicht schon das nächste Opfer?

Luis ist immer noch im Rausch der großen Stadt, die ihn alles vergessen lässt. Das Nachtleben saugt ihn auf und hüllt ihn ein. Es ist die totale Abwesenheit von Angst, wie er es selbst formuliert, aber die Angst kriecht in ihm hoch, langsam und schleichend, er kann sich nicht dagegen wehren. Immer mehr verliert sich Luis in einem Fiebertraum, in dem er verfolgt und gejagt wird. Ist das sein Ende oder alles nur geträumt?

Auf diesen Film muss man sich einlassen können, was mir anfänglich etwas schwer gefallen ist, weil mir das alles zu fremd war. Aber nach und nach hat mich die wirklich gute Story immer mehr gepackt und nicht mehr losgelassen. Hier gibt es noch so einige Überraschungen, die absolut überzeugen können. Auf jeden Fall ist das ein Film, dessen wahre Qualität sich nicht sofort erschließt, sondern der lange nachwirkt und dabei rückblickend immer besser wird. So etwas gelingt tatsächlich nur sehr wenigen Filmen. Hut ab dafür.

Stefan Westerwelle und Patrick Schuckmann haben hier tolle Arbeit geleistet, eine großartige Geschichte entworfen und fantastische Bilder dafür gefunden. Der Clou sind dabei aber die wirklich hervorragenden Darsteller, die die Geschichte glaubhaft verkörpern. Hier gibt es gar nichts zu meckern, denn das ganze Team funktioniert fabelhaft. Man beachte bitte auch den ganz kurzen Auftritt der wunderbaren Ruth Bickelhaupt, sehr schön.

Meine anfänglichen Bedenken hat der Film also kurzerhand vom Tisch gefegt und mich tatsächlich voll und ganz für sich eingenommen. Was soll ich noch sagen? Bitte selbst einen Blick riskieren, denn der Film ist absolut sehenswert. Ebenfalls empfehlenswert ist auch noch der Audio-Kommentar von Stefan Westerwelle und Patrick Schuckmann, der auf sehr humorvolle Art von den Dreharbeiten und der Entstehungsgeschichte des Films erzählt. Sollte man nicht verpassen.


Sonntag, 16. Februar 2014

L'amour fou

"L'amour fou" ist ein Dokumentarfilm von Pierre Thoretton aus dem Jahr 2010 über das Leben und die Liebe von Yves Saint Laurent und Pierre Bergé.

Der Film beginnt mit der Abschiedsrede von Yves Saint Laurent im Jahr 2002, als er sich aus seinem Unternehmen und der Öffentlichkeit zurückgezogen hat. Kurz danach sieht man Bilder seiner Trauerfeier, nach seinem Tod am 1. Juni 2008.

Pierre Bergé war fünfzig Jahre lang der Lebensgefährte von Yves Saint Laurent und für beide war es die Liebe ihres Lebens. Das erste Mal waren sie sich 1957 am Grab von Christian Dior begegnet. Ab 1958 lebten sie zusammen, in dem Jahr präsentierte der schüchterne YSL seine erste Kollektion für das Haus von Christian Dior. 1960 wurde er überraschend zum Militär einberufen und sollte im Algerienkrieg Dienst leisten. Nach einem Nervenzusammenbruch kam er in die Psychiatrie und verlor seinen Job bei Dior.

Mit tatkräftiger Unterstützung von Pierre Bergé gründete YSL 1962 sein eigenes Modehaus und war damit sehr erfolgreich und auch stilbildend. Neben der Haute Couture entwarf er auch als einer der ersten Designer Prêt-à-porter-Kollektionen. Pierre Bergé war immer der Mann im Hintergrund, der seinem Partner beistand und ihm den Rücken freihielt. Sie kauften unter anderem ein Haus in Marrakesch und in der Normandie, um dort Entspannung zu finden. Doch der Druck der auf YSL lastete, war zu groß. Er hatte keine Gelegenheit gehabt, seine Jugend auszuleben, litt an Depressionen und verfiel immer mehr Alkohol und Drogen. Es kam immer wieder zu kurzzeitigen Trennungen zwischen ihm und Pierre Bergé, die aber nie von Dauer waren. 1990 durchlebte YSL einen erfolgreichen Entzug und versuchte, sich verstärkt auf sein Privatleben zu konzentrieren.

Im Laufe ihres gemeinsamen Lebens hatten YSL und Pierre Bergé ihre Wohnungen und Häuser mit unzähligen Kunstschätzen ausgestattet. Gemälde, Skulpturen und vieles mehr. Nach dem Tod von YSL entschied sich Pierre Bergé dafür, diese Sammlung versteigern zu lassen. Es würde ihm leichter fallen, sich von diesen Dingen zu trennen, als von seinem Partner. Die Versteigerung bei Christies war ein großes Ereignis.

Das ist ein ganz wunderbarer Film, der das Leben von YSL und Pierre Bergé beleuchtet. Empfehlenswert nicht nur für Zuschauer, die sich mit Mode oder Kunst auseinandersetzen, sondern allgemein am Leben Kunstschaffender Personen interessiert sind. Sehr bewegend und sehr schön. Unbedingt sehenswert.


Montag, 10. Februar 2014

The Passenger

"The Passenger" ist ein Film von Tor Iben (Regie, Drehbuch und Produktion) aus dem Jahr 2013. Der Film erscheint aktuell in Frankreich, USA, UK und in den Benelux-Staaten. In Deutschland fand sich leider kein Vertrieb, was sehr schade ist, aber man kann den Film eben z. B. über Amazon UK ordern, was kein Problem sein sollte.

Der junge Nick (Niklas Peters) kommt nach Berlin, um für seinen Vater eine Wohnung zu kaufen. Nick ist bildschön und sehr verführerisch, aber von ihm geht auch eine gewisse Bedrohung aus. Bereits in den ersten Filmminuten sieht man ihn mit blutverschmierten Händen und das wird noch mehrfach passieren. Nick zieht bei dem Fotografen Phillip (Urs Stämpfli) ein, der einen Mitbewohner sucht. Beide verstehen sich sofort und sind sich sympathisch. Phillips beste Freundin Lilli (Lynn Femme) komplettiert das Trio und fühlt sich ebenfalls gleich zu Nick hingezogen.

Lilli ist Schauspielschülerin und probt aktuell ein Theaterstück mit ihrem Kollegen Stefan (Sinan Hancili), aber es gibt immer wieder Differenzen mit dem Regisseur des Stückes (Peter Beck). Diese Szenen und ganz besonders die mit Peter Beck gehören zu den humorvollsten Stellen des Films, der ansonsten auf ein eher tragisches Ende hinausläuft.

Doch noch sind Phillip, Lilli und Nick eine eingeschworene Gemeinschaft, die ihr Leben und ihre Freundschaft genießen. Phillip und Lilli haben keine Ahnung, was wirklich mit Nick los ist und geraten immer stärker in Gefahr, je näher sie ihm kommen. In der Zwischenzeit hat Nick immer wieder Begegnungen mit anderen Personen und lebt seinen Drang aus, sie zu töten. Ein unschuldiger Tourist oder auch eine Ladendiebin, für Nick macht das keinen Unterschied.

"Each man kills the thing he loves", so lautet das Zitat aus Oscar Wildes "The Ballad of Reading Gaol" aus dem Jahr 1898, das hier in Lillis Theaterstück erwähnt wird. Wer mit Fassbinder vertraut ist, kennt das natürlich aus "Querelle". Nick tötet die Menschen die er liebt, weil sie ihm zu nahe kommen. Er badet in ihrem Blut und wäscht es wieder ab. Er kann nicht aus seiner Haut, weil er keine Nähe zulassen kann.

Ja, der Film endet tragisch, Nick zieht weiter, einem ungewissen Schicksal entgegen, aber Phillip und Lilli mussten ihr Leben lassen.

Der neue Film von Tor Iben ist absolut sehenswert. Warum bekommt so ein Film hier in Deutschland keinen Vertrieb? Die Geschichte ist gut, die Darsteller sind sehr sehenswert und es gibt keinen Grund, diesen Film nur im Ausland erscheinen zu lassen.

Schade, denn Tor Iben erzählt hier eine großartige Geschichte, die das Queer-Cinema durchaus bereichert, weil er sich hier eben nicht auf konventionelle Rollenverteilungen einlässt, sondern diese mit Freude durchbricht. Wer hier wirklich homo- oder heterosexuell ist, wen interessiert das überhaupt?

Die Darsteller sind jedenfalls perfekt ausgewählt, Lynn Femme, Niklas Peters und Urs Stämpfli verkörpern ihre Rollen jederzeit glaubwürdig. Insgesamt gesehen ein toller Film, den man nicht verpassen sollte.


  

Dienstag, 4. Februar 2014

Contre toi

"Contre toi" ist ein Film von Lola Doillon (Regie und Drehbuch) aus dem Jahr 2010. Der englische DVD-Titel lautet "In your Hands" und hier bekommt man die französische Fassung mit englischen Untertiteln. In Deutschland soll der Film als "In Deinem Bann gefangen" im Fernsehen gelaufen sein, aber französische Filme sollte man sich ja generell niemals in deutscher Synchronisation antun.

Die Gynäkologin Anna Cooper (Kristin Scott Thomas) wird eines Tages von einem jungen Mann (Pio Marmaï) in seinem Wagen verschleppt. Er bringt sie in ein Haus in einer abgelegenen Gegend und sperrt sie in einen kargen Kellerraum. Anna, die das alles für einen Irrtum hält, muss erfahren, dass es der Mann direkt auf sie abgesehen hat. Sein Name ist Yann Ochberg und Anna hat zwei Jahre zuvor einen Kaiserschnitt bei seiner Frau durchgeführt, den diese nicht überlebt hat. Das Kind, ein kleines Mädchen, hat überlebt und lebt nun bei ihrer Großmutter, weil Yann den Verlust seiner Frau nicht verkraften kann.

Yann steckt voller Hass und will Anna leiden sehen, aber die will sich nicht unterkriegen lassen. Immer wieder geraten sie heftig aneinander, bis beide erkennen, in einer ähnlichen Situation festzustecken. Sie sind allein, haben keine Familie oder Freunde, niemanden der sich um sie kümmert. Es entsteht eine Art von Intimität zwischen ihnen, die beide verunsichert. So ist eines Tages die Kellertür nicht mehr verschlossen und Anna verlässt das Haus.

Wieder zu Hause angelangt, hat sie nur wenige Anrufe auf ihrer Mailbox, anscheinend hat sie niemand außer ihrer Mutter vermisst. Sie geht erst zur Arbeit, wird da aber nicht sehr freundlich empfangen, und dann zur Polizei, um die Entführung zu melden. Doch hier schreckt sie zurück, als die Fragen zu persönlich werden. Ohne eine Anzeige erstattet zu haben verlässt sie die Polizeistation und versucht verzweifelt, Yann zu erreichen.

Als sie sich schließlich wiedersehen, leben sie ihre Leidenschaft voll aus, aber beiden ist klar, dass das nicht von Dauer sein kann. Zu viel ist zwischen ihnen passiert, was man nicht mehr vergessen kann.

Ich lasse das Ende mal offen, weil es wohl auch so gedacht war. Man kann sich viele Gedanken darüber machen, aber eine Antwort wird man nicht finden.

Wie beschreibt man diesen Film am besten, der eigentlich ein Kammerspiel und ein Zwei-Personen-Stück ist und auch wieder nicht? Vollkommen egal, denn hier überzeugt als erstes die Geschichte und dann natürlich die Schauspieler. Kristin Scott Thomas ist wie üblich brillant und wunderschön, aber auch Pio Marmaï ist großartig in seiner Rolle. Ein sehr empfehlenswerter Film, der leider nur wenig Zuschauer haben wird. Sehr schade.

Sonntag, 2. Februar 2014

Im Auge des Sturms

"Im Auge des Sturms" - "The Eye of the Storm" ist ein Film von Fred Schepisi aus dem Jahr 2011. Das Drehbuch stammt von Judy Morris und beruht auf dem gleichnamigen Roman von Patrick White.

Die Handlung spielt im Jahr 1972 in Sydney. Die reiche Elizabeth Hunter (Charlotte Rampling) ist Mitte Siebzig, schwer krank und will selbst über den Zeitpunkt ihres Todes entscheiden. Ihre Krankheit fesselt sie ans Bett, sie bekommt starke Medikamente und ihre einzigen Kontaktpersonen sind die Hausangestellten, die Krankenschwestern und ihr Anwalt. Ihr Zustand schwankt zwischen wachen Momenten und Erinnerungen an einen Tag vor zwanzig Jahren, als ein großer Sturm hereinbrach.

Etwas unwillig kommen ihre beiden erwachsenen Kinder zu Besuch, die sonst kaum Kontakt zu ihrer Mutter haben. Jetzt geht es aber darum, das Erbe zu sichern, denn beide leiden ständig unter Geldnot. Basil (Geoffrey Rush) lebt in London und ist ein angesehener Schauspieler, der aber mit ständigen Selbstzweifeln kämpft. Dorothy (Judy Davis) lebt in Paris und war mit einem europäischen Adligen verheiratet. Geblieben ist ihr nach der Scheidung nur der Titel "Prinzessin", weiter nichts.

Elizabeth hat ihre Kinder immer spüren lassen, dass sie nichts von ihnen hält. Sie selbst stammte aus einfachen Verhältnissen, wurde durch die Heirat mit ihrem vermögenden Mann zu einer geachteten Persönlichkeit und tat so, als hätte sie schon immer zur oberen Klasse gehört. Gleichzeitig nahm sie sich alle Freiheiten, hatte zahlreiche Affären, unter anderem auch mit dem jungen Mann ihrer Tochter, an diesem Tag vor zwanzig Jahren.

Basil und Dorothy fühlen sich unwohl in der Gesellschaft ihrer Mutter. Sie schüchtert sie immer noch ein, auch wenn beide nun schon um die Fünfzig sind. Sie hassen es, von ihr abhängig zu sein und müssen sich doch damit abfinden. Aufgewachsen in einer Familie, in der es keine Liebe gab, müssen sie sich jetzt der Vergangenheit stellen, um ihr zukünftiges Leben in den Griff zu bekommen.

Was wird nach dem Tod der ungeliebten Mutter passieren? Wie wird ihr letzter Wille aussehen?

Das ist ein sehr merkwürdiger Film, der mich lange beschäftigt hat. Mit knapp zwei Stunden Laufzeit ist er zwar lang, aber nie langweilig. Obwohl, viel passiert hier nicht, es ist recht still und verlangt vom Zuschauer schon einige Konzentration. Wer Action erwartet, der wird sich wahrscheinlich zu Tode langweilen. Andererseits erlebt man hier allerfeinstes Schauspieler-Kino, denn Charlotte Rampling, Geoffrey Rush und Judy Davis sind so brillant, dass einem die Worte fehlen. Allein schon wegen dieser grandiosen Darstellungen muss man diesen Film sehen.

Charlotte Rampling gelingt es mühelos zwischen der Fünfundfünfzig- und der Fünfundsiebzig-jährigen Elizabeth zu wechseln und beide glaubhaft zu verkörpern. Kein Wunder, dass nur sie als Besetzung dieser Rolle in Frage kam. In den Extras der DVD gibt es dazu sehr interessante Interviews mit den Darstellern, dem Regisseur und der Drehbuchautorin. Die kann ich auch nur sehr empfehlen.

Wie schon gesagt, ein merkwürdiger Film, aber auch ein ganz wundervoller, wenn auch bitterer und verstörender Film, den man nicht verpassen sollte. Keine leichte Kost, aber extrem sehenswert.


Samstag, 1. Februar 2014

Paranoia

"Paranoia" ist ein Film von Robert Luketic aus dem Jahr 2013. Das Drehbuch stammt von Barry L. Levy und Jason Dean Hall.

Beginnen wir also den Februar mit einem hübschen kleinen Langweiler. "Paranoia - Riskantes Spiel" schreit es vom DVD-Cover. Es geht um Wirtschaftskriminalität, zwei rivalisierende Technologie-Konzerne, viel Geld, eine schöne Frau, was will man mehr? Hört sich spannend an? Ja, wenn man in den letzten zwanzig Jahren keinen Film dieser Art gesehen hat, dann schon.

Der junge Adam Cassidy (Liam Hemsworth) will hoch hinaus. Er stammt aus Brooklyn, seine Mutter ist schon lange tot und sein Vater (Richard Dreyfuss), der nun ein Pflegefall ist, war immer nur Wachmann. Adam arbeitet als Entwickler in der Firma von Nicolas Wyatt (Gary Oldman) und will diesen von einer neuen Idee überzeugen, wird aber vor die Tür gesetzt. Aus Frust lädt er seine Freunde in einen teuren Club ein und lässt die Firmenkreditkarte glühen. Das hat natürlich ein Nachspiel und Adam wird von Wyatt dazu gezwungen, in der Firma von Jock Goddard (Harrison Ford), seinem ewigen Rivalen, zu spionieren.

Adam durchläuft mit Hilfe von Judith Bolton (Embeth Davidtz) ein Blitztraining, bekommt eine teure Wohnung, neue Klamotten und diverse Insider-Informationen, denn Nicolas und Jock haben einst zusammengearbeitet, bevor sie sich im Streit trennten. Der Bodyguard Miles Meechum (Julian McMahon) überwacht dabei jeden Schritt Adams, um seinen Chef Nicolas darüber zu unterrichten.

Ohne Probleme bekommt Adam einen wichtigen Job bei Goddard und verliebt sich in die schöne Emma (Amber Heard), die ebenfalls dort arbeitet. Um an den Prototyp des neuen Smartphones zu gelangen, muss Adam Emma hintergehen, was ihm nicht leicht fällt, aber das ist noch das geringste seiner Probleme, denn plötzlich hat er es nicht nur mit Nicolas Wyatt und Jock Goddard, sondern auch noch mit dem FBI zu tun.

Diese bösen Telefone, die immer verraten, wo wir gerade sind und mit wem wir uns unterhalten. Dieser Film treibt das auf die Spitze und erklärt uns die Welt. Wer hat sich diese Story bloß ausgedacht? Ein Zwölfjähriger? Ganz ehrlich, so blauäugig kann doch sonst niemand sein.

Was haben wir denn hier? Einen Thriller, der den Namen nicht verdient, weil er nicht spannend, sondern eher langweilig ist. Ich möchte noch weiter gehen, er ist extrem vorhersehbar und lässt kein Klischee aus. Schade.

Kommen wir zu den Darstellern. Liam Hemsworth ist ganz hübsch, hat aber leider gar keine Ausstrahlung, was eine Identifikation mit ihm fast unmöglich macht. Amber Heard ist wie üblich sehr schön, bekommt aber einfach keine Gelegenheit, wirklich zu überzeugen.

Die besten Szenen haben sowieso Gary Oldman und Harrison Ford, die sich einen Spaß daraus machen, hier möglichst gemein aufzutreten. Das machen sie wunderbar, aber es rettet diesen durchschnittlichen Film nicht davor, eben einfach nur durchschnittlich zu sein. Von mir gibt es jedenfalls nur eine eingeschränkte Empfehlung.