Samstag, 25. Oktober 2014

Liebe ist das perfekte Verbrechen

"Liebe ist das perfekte Verbrechen" - "L'amour est un crime parfait" ist ein Film der Brüder Arnaud und Jean-Marie Larrieu (Regie und Drehbuch) aus dem Jahr 2013 und basiert auf dem Roman "Die Rastlosen" von Philippe Dijan.

An der Universität von Lausanne unterrichtet der knapp fünfzigjährige Literaturprofessor Marc (Mathieu Amalric) kreatives Schreiben. Der attraktive Mann ist umgeben von hübschen jungen Studentinnen, die auch gerne mal bei ihm private Nachhilfestunden nehmen. Diese finden dann oft in seinem abgelegenen Chalet in den Bergen statt, wo Marc mit seiner Schwester Marianne (Karin Viard) lebt. Doch nun ist seine letzte Eroberung, die talentierte Studentin Barbara (Marion Duval) spurlos verschwunden und Marcs Leben wird auf den Kopf gestellt.

Ein junger Inspektor (Damien Dorsaz) taucht immer wieder in der Universität auf und stellt Fragen, auf die Marc keine Antworten hat. Marcs Vorgesetzter Richard (Denis Podalydès), der eine heimliche Affäre mit Marianne hat, macht Marc das Leben schwer und droht mit seinem Rausschmiss aus der Universität. Und dann erscheint auch noch die geheimnisvolle und schöne Anna (Maïwenn), die Stiefmutter von Barbara. Anna erklärt Marc, Barbara erst seit einigen Monaten zu kennen, nämlich seit der Hochzeit mit deren Vater, der aber bereits kurze Zeit später zu einem Geheimauftrag nach Mali reisen musste und von dem sie seit dieser Zeit nichts mehr gehört hat. Nun macht sie sich große Sorgen um Barbara, die ihre einzige Verbindung zu ihrer neuen Familie ist.

Marc verliebt sich in Anna, die so anders ist, als all die jungen Studentinnen, die ihn anhimmeln und sich ihm an den Hals werfen. Anna erwidert seine Gefühle und die beiden beginnen eine heimliche Liebesaffäre. Doch der Druck auf Marc wächst, denn die hübsche Studentin Annie (Sara Forstier) hat es auf ihn abgesehen und lässt sich nicht abwimmeln. Als Marc sich nicht auf sie einlassen will, kümmern sich die Schläger ihres Vaters um ihn.

Das Leben wird für Marc immer komplizierter. Er liebt Anna, aber er liebt auch seine Schwester Marianne, wobei dieses Verhältnis seltsam ungeklärt bleibt. Ein tragisches Ereignis in der Kindheit hat sie für immer zusammengeschweißt. Der junge Inspektor und die aufdringliche Annie werden für Marc zur Bedrohung. Er fühlt sich verfolgt und kann Traum und Realität nicht mehr unterscheiden. Ist er ein Mörder oder nur ein Schlafwandler? Passiert ihm das alles wirklich und kann Anna ihn retten oder ist doch alles ganz anders? Fragen über Fragen...

Mir hat der Film gefallen, auch wenn einiges nicht wirklich schlüssig ist. Man merkt dem Film aber deutlich an, dass er auf einer Buchvorlage beruht, die ich allerdings nicht kenne. Egal, er funktioniert auch so und das liegt an der wirklich hervorragenden Besetzung, die keine Wünsche übrig lässt. Der wunderbare Mathieu Amalric, die schöne Maïwenn und die fabelhafte Karin Viard machen diesen Film zu einem Erlebnis, das man nicht verpassen sollte.

Ganz besonders gelungen sind auch die Schauplätze und die tollen Bilder. Die Atmosphäre ist großartig, ob nun in der gläsernen Universität, in dem verschneiten Chalet oder zum Schluss im Bungalow am See. Einfach herrlich.

Von mir gibt es auf jeden Fall eine Empfehlung, wenn auch mit einer kleinen Einschränkung. Wer sich nicht auf die langsame Erzählung und die kleinen Unstimmigkeiten einlassen kann, der wird diesen Film sicher nicht mögen. Wer aber perfekte Schauspielleistungen sehen will, bitte sehr.


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