Sonntag, 29. Juni 2014

Barracuda

"Barracuda - Vorsicht Nachbar!" ist ein Film von Philippe Haim aus dem Jahr 1997. Das Drehbuch schrieb Haim zusammen mit Nicolas Lartigue, Patrick Oliver Mayer und Marie Krüger.

Der hübsche junge Luc (Guillaume Canet) bezieht eine Wohnung in einem Mietshaus in Paris. Er ist guter Dinge, hat eine schöne Freundin namens Margot (Claire Keim), die ihm kurz darauf mitteilen wird, schwanger zu sein, worüber sich Luc besonders freut. Alles könnte so schön sein, doch dann lernt Luc seinen älteren Nachbarn Monsieur Clément (Jean Rochefort) kennen und der Horror beginnt.

Monsieur Clément lädt Luc zum Abendessen ein, um ihm seine Ehefrau Violette vorzustellen. Der ahnungslose Luc betritt also die Wohnung von Monsieur Clément, die er so bald nicht mehr verlassen wird und begegnet Madame Clément, einer Schaufensterpuppe, mit der sich ihr Ehemann rege unterhält. Erste Alarmglocken läuten bei Luc, als er dieses Szenario überblickt, doch für einen Ausweg ist es da schon zu spät.

Nach einem gescheiterten Fluchtversuch findet sich Luc in Monsieurs Badezimmer wieder, angekettet an das Waschbecken. Es gibt keine Chance zu entkommen und sämtliche Versuche in diese Richtung enden für Luc äußerst schmerzhaft. Monsieur Clément ist verrückt, er fantasiert sich eine Welt zusammen, die es nicht gibt, hält sich für einen erfolgreichen Stepp-Tänzer und hat Visionen von Fred Astaire, der zu ihm spricht. Er hat keine Kinder und keine Freunde, niemand kümmert sich um ihn. Angeblich wollte Violette keine Kinder, doch diese Lücke soll Luc nun füllen. Er bekommt sogar ein eigenes Zimmer, verborgen hinter einem Bücherregal, wo er allerdings angekettet bleibt.

Luc will den Glauben an die Freiheit nicht aufgeben, aber sein Wille wird langsam aber sicher gebrochen. Der Nervenkrieg mit Monsieur Clément lässt beide mürbe werden, aber der Alte ist ihm immer überlegen. Doch wie lange noch?

"Barracuda" ist ein Horrorfilm der speziellen Art. Er ist grotesk, fantastisch gefilmt und gespielt, aber das Lachen bleibt einem oft im Hals stecken, angesichts der Umstände. Wer Polanskis "Der Mieter" und "Ekel" kennt und auch mag, dem wird auch dieser Film zusagen. Alle drei Filme haben etwas extrem beunruhigendes an sich und ergänzen sich beinahe. Da hat Regisseur Philippe Haim alles richtig gemacht.

Die Schauspieler sind ein Traum und könnten nicht besser besetzt sein. Der großartige Jean Rochefort liefert eine grandiose Darstellung ab, sein jüngerer Kollege Guillaume Canet steht ihm aber in nichts nach. Beide machen diesen Film zu einem Vergnügen, das man sich nicht entgehen lassen sollte. Aber Achtung, garantiert nichts für jeden Geschmack.



Samstag, 14. Juni 2014

Four

"Four" ist ein Film von Joshua Sanchez (Regie und Drehbuch) aus dem Jahr 2012 und beruht auf dem gleichnamigen Theaterstück von Christopher Shinn, das dieser bereits im Alter von dreiundzwanzig Jahren geschrieben hat.

Die Geschichte handelt von vier Personen, die in der Nacht des 4. Juli, des Unabhängigkeitstages, in einer Stadt in Connecticut aufeinander treffen. Vier Menschen, auf der Suche nach Liebe und Bestätigung, auf der Suche nach ihrer sexuellen Identität und dem Sinn ihres Lebens. Hört sich kompliziert an, ist es aber nicht. Wer sich für kleine Independent-Filme begeistern kann, der ist hier genau richtig. Alle anderen dürfen gerne weitergehen.

Wer sind diese vier Personen? Da wäre zunächst June (Emory Cohen), ein Teenager der mit seiner sexuellen Orientierung hadert und der sich per Internet mit dem älteren Joe (Wendell Pierce) verabredet hat. Joe ist ein Afroamerikaner Mitte Vierzig und ein Familienvater. Seine Frau (Yolonda Ross) ist seit vielen Jahren depressiv, was aber nicht weiter thematisiert wird.

June und Joe verbringen den Abend zusammen, während Joes Tochter Abigayle (Aja Naomi King) sich mit dem Latino Dexter (E. J. Bonila) trifft, der sich immer noch vergebliche Hoffnungen auf eine Karriere als Basketballspieler macht, die er sich aber durch seine Vorstrafen selbst ruiniert hat. Abigayle und Dexter haben Sex miteinander, genau wie June und Joe. Jeder erwartet hier etwas anderes, möchte sich besser fühlen und den Alltag für einen kurzen Moment vergessen. Das funktioniert aber nicht immer.

June hat Probleme damit, sich zu seinem Schwulsein zu bekennen und hat Angst davor, es seinen Eltern zu sagen, auch wenn er sie sehr liebt. "Sei stolz auf dich, glaub an dich" gibt ihm Joe mit auf den Weg. Joe selbst lebt in einer schwierigen Situation, mit einer Frau, die seit Jahren schwach und krank ist und mit einer Tochter, die sich nicht traut, aus der familiären Situation auszubrechen.

Am Ende dieses Tages werden diese vier Menschen einiges über sich erfahren haben, dass ihnen vielleicht ein bisschen hilft, die Zukunft zu meistern.

Salzgeber sei Dank, diesen Film überhaupt zu veröffentlichen, denn sonst wäre diese kleine Perle doch unbekannt geblieben. Mit gerade mal 68 Minuten ist das Spielfilmdebüt von Joshua Sanchez zwar sehr überschaubar, aber auch sehr gut gelungen. Man merkt der Verfilmung das Bühnenstück durchaus an, was für mich aber kein Problem darstellt.

Mit den durchweg guten Darstellern ist das hier ein feiner kleiner Film geworden, der unbedingt sehenswert ist. Natürlich nicht für jeden Geschmack geeignet, aber das ist wie üblich auch eine Empfehlung für sich.

Unter Feinden

"Unter Feinden" ist ein TV-Krimi von Lars Becker (Regie und Drehbuch) und basiert auf dem gleichnamigen Roman von Georg M. Oswald.

Erzählt wird die Geschichte der beiden Hamburger Hauptkommissare Mario Diller (Nicholas Ofczarek) und Erich Kessel (Fritz Karl), die seit zwanzig Jahren befreundet sind und zusammenarbeiten. Kessel kommt gerade erst aus der Entzugsklinik, aber sein Drogenproblem hat er immer noch nicht im Griff. Eigentlich sollen die beiden Kommissare einen libyschen Kriegsverbrecher observieren, als Kessel erneut von seiner Sucht übermannt wird. Er sieht ein paar junge Migranten, die auf dem benachbarten Basketball-Platz dealen und die er nach Stoff fragt.

Die Situation eskaliert, denn die jungen Männer erkennen sofort, einen Polizisten vor sich zu haben und geben sich unschuldig, woraufhin Kessel seine Waffe zückt und nur mit Mühe von dem herbeieilenden Diller zurückgehalten werden kann. Fluchtartig verlassen die beiden Polizisten den Basketball-Platz und stürmen in ihrem Auto davon. Als sich ihnen einer der jungen Männer provozierend in den Weg stellt, wird er von Kessel überfahren. Diller versucht die Nerven zu behalten und bringt den verletzten Mann eigenhändig ins Krankenhaus, verschwindet aber noch bevor man ihn entdecken kann.

Dillers Frau Maren (Birgit Minichmayr) arbeitet als Krankenschwester auf der Intensivstation dieses Krankenhauses und wird sich in den kommenden Tagen um den im Koma liegenden Patienten kümmern, ohne zu wissen, was ihr Mann mit diesem Fall zu tun hat. Diller und Kessel haben derweil die Staatsanwältin Soraya Nazari (Melika Foroutan) an der Backe, die in diesem Fall ermittelt und ziemlich hartnäckig ist. Diller tut wie immer alles, um seinen Kumpel zu schützen, aber der gerät immer mehr unter die Räder und in höchste Gefahr. Nebenbei müssen sich die beiden Kommissare aber auch noch um ihren eigentlichen Fall kümmern, was noch schwieriger wird, als eine wichtige Zeugin plötzlich "verschwindet".

Lars Becker zeigt Hamburg hier extrem grau, kalt und düster, was eine großartige Atmosphäre schafft für diesen sehr sehenswerten Krimi. Auch wenn die Handlung teilweise etwas überzogen und unglaubwürdig ist, die Dialoge sind brillant und die sehr guten Darsteller können so begeistern, dass man ihnen einfach alles abkauft. Absolut gelungen.

Die Hauptdarsteller in diesem Hamburg-Krimi sind übrigens alles österreichische Schauspieler und zwar nicht irgendwelche, sondern sozusagen die "Crème de la Crème" oder anders gesagt, "das Zitronencreme-Bällchen auf dem Kosakenzipfel". Mit Nicholas Ofczarek, Birgit Minichmayr und Fritz Karl ist der Film erstklassig besetzt und kann jederzeit überzeugen. Wie überaus angenehm, in einem Fernsehfilm mal solche Darsteller bewundern zu können. Ich muss hier ein bisschen ins Schwärmen geraten, aber die Leistungen der anderen Schauspieler schließen sich nahtlos an. Hier ist jeder perfekt besetzt.

Obwohl der Film für das Fernsehen produziert wurde, ist er nun auch auf DVD erhältlich, was ich sehr begrüße. Bitte unbedingt anschauen, ganz große Empfehlung.
 

Sonntag, 8. Juni 2014

The Body

"The Body" - "El cuerpo" ist ein Film von Oriol Paulo aus dem Jahr 2012. Das Drehbuch schrieb Paulo zusammen mit Lara Sendium.

Inspektor Jaime Peña (José Coronoda) ist gerade erst aus dem Urlaub zurück, als man ihn spätabends noch zu einem ungeklärten Vorfall ruft. Der Nachtwächter des Leichenschauhauses ist in Panik aus dem Gebäude gerannt und direkt vor ein Auto gelaufen. Nun liegt er im Koma im Krankenhaus und Peña muss die Hintergründe untersuchen. Vor Ort stellt sich bald heraus, dass eine Leiche entwendet wurde. Die reiche Geschäftsfrau Mayka Villaverde (Belén Rueda), die erst am Morgen nach einem Herzinfarkt eingeliefert wurde, ist nicht mehr auffindbar.

Der Inspektor ruft den wesentlich jüngeren Ehemann der Toten, den Chemiker Álex Ulloa (Hugo Silva), noch in der Nacht an und bittet ihn ins Leichenschauhaus zu kommen. Álex fühlt sich dabei sehr unwohl und das aus gutem Grund. Er war es, der seiner Ehefrau ein Gift verabreicht hat, das nach acht Stunden zu einem Herzinfarkt führt und so gut wie nicht nachzuweisen ist. Um seiner herrischen Frau zu entgehen und mit seiner jungen Geliebten Carla (Aura Garrido) ein neues Leben anfangen zu können, hatte er sich zu diesem Schritt entschlossen. Doch nun ist der Leichnam von Mayka verschwunden und die Zeichen mehren sich, dass sie vielleicht noch am Leben ist und mit ihm spielt.

Álex weiß bald nicht mehr wo ihm der Kopf steht, der Inspektor setzt ihn extrem unter Druck, während im Leichenschauhaus merkwürdige Dinge vor sich gehen. Die Nacht wird noch sehr lang und ereignisreich, bis es am nächsten Morgen zu einer perfiden Aufklärung kommt, mit der wohl niemand gerechnet hat.

Der Hauptschauplatz ist hier das Leichenschauhaus, das geheimnisvoll und bedrohlich wirken kann. Mal fällt das Licht aus, dann geht die Sprinkleranlage an, es ist ein eher unheimlicher Ort. Durchbrochen wird das durch Rückblenden in die Vergangenheit von Mayka und Álex. Die Liebe zwischen der älteren Frau und ihrem jüngeren Mann war irgendwo auf der Strecke geblieben. Álex hoffte auf einen Neuanfang mit Carla, auch wenn er dafür seine Ehefrau töten musste. Doch dann kam alles ganz anders...

Hier zu viel zu erzählen wäre gemein, also lasse ich es bei diesen Anmerkungen. Das Ende ist sowieso viel zu genial, um es zu verraten. Ein erneutes Anschauen des Films funktioniert aber trotzdem, auch wenn man das Ende schon kennt. Einiges macht zwar keinen Sinn mehr, aber insgesamt klappt das doch sehr gut.

Das Spielfilmdebüt von Oriol Paulo darf man getrost als sehr gelungen bezeichnen. Mit einer guten Story und hervorragenden Darstellern hat er hier einen Thriller geschaffen, der bis zum Ende fesselt. Dabei können besonders José Coronado und Belén Rueda überzeugen, während Hugo Silva zwar seine Rolle gut spielt, mich aber eher an eine Schlaftablette erinnert. Das hätte gerne ein bisschen lebhafter sein können. Egal, der Film ist gut und spannend, also bitte anschauen.

Il Futuro - Eine Lumpengeschichte in Rom

"Il Futuro - Eine Lumpengeschichte in Rom" ist ein Film von Alicia Scherson (Regie und Drehbuch) aus dem Jahr 2013 und beruht auf dem Roman "Lumpenroman" von Roberto Bolaño.

Die beiden Teenager Bianca (Manuela Martelli) und Tomas (Luigi Ciardo) sind nach dem plötzlichen Unfalltod ihrer Eltern auf sich allein gestellt. Sie leben weiterhin zusammen in der elterlichen Wohnung in Rom, wo gelegentlich eine Sozialarbeiterin nach ihnen sieht. Die wirtschaftliche Lage ist schlecht, das Geld wird immer knapper, also suchen sich die Geschwister eine Arbeit, die sie nach der Schule ausüben. Bianca jobbt als Aushilfe in einem Friseursalon, während ihr jüngerer Bruder Tomas in einem Fitness-Studio putzt.

Bianca kann nicht mehr schlafen, denn seit dem Unfall ihrer Eltern erscheinen ihr auch die Nächte hell wie am Tag. Die Wohnung versinkt immer mehr im Chaos, bis Tomas eines Tages zwei undurchsichtige junge Männer aus dem Fitness-Studio mit nach Hause bringt, die sich dort einnisten und den Haushalt wieder auf Vordermann bringen. Libio (Nicolas Vaporidis) und Boloñes (Alessandro Giallocosta), die beide mit Bianca schlafen, was aber nicht weiter thematisiert wird, haben einen Plan entwickelt, wie sie zu Geld kommen können. Dazu brauchen sie Biancas Hilfe, denn sie soll ihnen den Weg bereiten, um einen Tresor ausrauben zu können.

Die Zielperson ist der alternde Maciste (Rutger Hauer), ein früherer B-Movie-Star und Bodybuilder, der nach einem Unfall erblindet ist und nun allein in einer großen Villa lebt. Bianca wird als Prostituierte zu Maciste geschickt, doch nebenbei soll sie das Haus erkunden und den Tresor finden, in dem eine Menge Bargeld vermutet wird. Das gestaltet sich allerdings schwieriger als gedacht, denn zwischen Bianca und Maciste entwickelt sich eine zarte Liebesbeziehung und auch bei ihren Erkundungen des Hauses ist ihr der blinde Maciste scheinbar immer einen Schritt voraus.

Bianca lässt Maciste aus seinem Leben erzählen, taucht ein in eine Welt, die sie bisher nicht kannte und verliert ihr ursprüngliches Ziel immer mehr aus den Augen. Sie kümmert sich um den alten Mann, der seinerseits dem Leben wieder mehr abgewinnen kann. Beide profitieren voneinander, auch wenn es keine gemeinsame Zukunft geben wird. Am Ende ist Bianca reifer geworden und kann ihr Leben nun selbst in die Hände nehmen. Libio und Boloñes müssen die Wohnung verlassen, weil Bianca und Tomas nun allein zurechtkommen und keine krummen Geschäfte machen wollen. Sie haben eine Zukunft, auch wenn diese jetzt noch unklar erscheint.

Was für ein wunderbarer kleiner Film, der einem hier geboten wird. Toll und sehr sehenswert, aber wahrscheinlich nur für ein überschaubares Publikum. Ich finde ihn großartig, auch wenn gar nicht so viel passiert, aber die fabelhaften Bilder von Kameramann Ricardo DeAngelis sprechen für sich. Wenn dann noch beim Abspann der Song "Wing" von Patti Smith ertönt, dann lacht das Herz. Hier wurde alles richtig gemacht.

Neben der schönen jungen Manuela Martelli, die wirklich großartig spielt, ist es vor allen Dingen Rutger Hauer, der dem Film Nachdruck verleiht. Seine Darstellung des blinden alten Mannes und seine imposante Erscheinung passen hier einfach perfekt. Die Zärtlichkeit die er ausstrahlt, hätte man ihm gar nicht zugetraut, aber das macht für mich den Reiz dieser Rolle aus. Ganz toll gespielt.

Wie üblich eine große Empfehlung, wenn man auf Mainstream verzichten kann und Lust auf einen anderen Film hat, der nichts erklärt und das auch nicht muss.


Sonntag, 1. Juni 2014

Test

"Test" ist ein Film von Chris Mason Johnson (Regie und Drehbuch) aus dem Jahr 2013.

San Francisco, 1985. Der junge Frankie (Scott Marlowe) ist Mitglied einer erfolgreichen Modern Dance Company, auch wenn er hier vorerst nur als Ersatz fungiert. Es drängt ihn auf die Bühne und bald schon wird sein Traum wahr werden. Bis es soweit ist, muss er allerdings noch lernen, "wie ein Mann zu tanzen", so die Aussage seines Trainers Jerry (Chris Mason Johnson).

Frankies neueste und wichtigste Errungenschaft ist sein Walkman, der ihn überall hin begleitet. Durch ihn kann er abschalten und die Probleme um ihn herum für kurze Zeit vergessen. Aids hat Einzug in das Leben der Menschen gehalten und die Angst davor ist groß, ebenso wie die Unwissenheit über die Krankheit. Frankie fühlt sich zu seinem Kollegen Todd (Matthew Risch) hingezogen, der einen lockeren Lebensstil führt und nichts wirklich ernst nimmt. Bevor die beiden Freunde sich allerdings näher kommen, hat Frankie eine kurze Affäre mit dem etwas älteren Walt (Kristoffer Cusick), der jedoch wenig später positiv getestet wird und die Stadt verlässt.

Auch Frankie unterzieht sich diesem neuen Bluttest, dessen Ergebnis zwei lange Wochen auf sich warten lässt. In den Zeitungen wird darüber diskutiert, ob Schwule unter Quarantäne gestellt werden sollen, keine besonders angenehme Vorstellung und ein Zeichen dafür, wie viel Angst zu dieser Zeit in der Gesellschaft herrscht. Ein bisschen Humor gibt es aber auch, etwa wenn das erste Mal Kondome benutzt werden, die bis dahin eher keine Rolle beim Sex zwischen schwulen Männern gespielt haben.

Der gelernte Ballett-Tänzer Chris Mason Johnson erzählt in seinem kleinen und berührenden Film, der übrigens durch Crowdfunding finanziert wurde, eine Geschichte, die er wohl so oder ähnlich selbst erlebt haben könnte. Auf mich macht die Story jedenfalls den Eindruck, sehr persönlich zu sein. Wie auch immer, der Film ist sehr charmant, die Tänzer und ihre Choreographien sind ausgesprochen erotisch und der Soundtrack ist einfach genial.

Ein schöner Film, der den Zuschauer auf eine Zeitreise dreißig Jahre zurück in die Vergangenheit entführt. Sehr empfehlenswert und toll gespielt.