Mittwoch, 25. Mai 2011

In guten und in schlechten Zeiten

"In guten und in schlechten Zeiten" - "Mesmerized" ist ein Film von Michael Laughlin (Regie und Drehbuch) aus dem Jahr 1986 und beruht angeblich auf einer wahren Begebenheit.

Der Film spielt Ende des 19. Jahrhunderts in Neuseeland. Die achtzehnjährige Victoria (Jodie Foster) ist im Waisenhaus aufgewachsen und bekommt überraschend einen Heiratsantrag des älteren und vermögenden Kaufmanns Oliver (John Lithgow). Nach der Hochzeit zieht sie zu ihm, doch sie kann sich mit ihrem neuen Leben und den Launen ihres tyrannischen und geizigen Ehemannes nicht anfreunden. Oliver und sein Vater, der oft zu Besuch im Haus ist, haben kaum Verständnis für die junge Frau. Seine Geschäfte gehen Oliver über alles, er will immer alles kontrollieren.

Trost findet Victoria einzig bei Olivers jüngerem Bruder George (Dan Shor), mit dem sie sich anfreundet. Beide planen ihre gemeinsame Flucht nach Amerika, aber sie werden von Oliver kurz vor der Abreise noch entdeckt und es kommt zu einem Kampf, in dessen Verlauf George scheinbar getötet wird. Für Victoria bricht eine Welt zusammen und sie muss sich ihrem Leben mit Oliver fügen. Als sie schwanger wird hofft sie auf einen Neuanfang, aber das Kind ist eine Totgeburt. Da entdeckt Victoria durch Zufall einen Brief von George, den Oliver vor ihr versteckt hat. Er lebt und ist in Sorge um sie. Victoria will sich nun an Oliver rächen und beschließt, ihn langsam zu vergiften.

Nach Olivers Tod wird sie vor Gericht gestellt, da man das Gift in seinem Körper nachweisen konnte, aber nicht klären kann, wie es dorthin gelangte. Aus Mangel an Beweisen wird Victoria freigesprochen.

Wer sich hier von den Namen Jodie Foster und John Lithgow angezogen fühlt, der sei gewarnt, denn der Film ist wirklich unerträglich langweilig und öde. Warum so eine Kamelle auf DVD veröffentlicht wird, während andere und wesentlich bessere Filme irgendwo verrotten, ist mir völlig unverständlich. Dazu ist der Film nur in der deutschen Synchronisation verfügbar, was mich schon mal ärgerlich macht und in diesem Fall besonders, weil Jodie Fosters übliche deutsche Stimme hier überhaupt nicht zur Rolle passt. Sie klingt für eine unerfahrene achtzehnjährige Frau viel zu selbstbewusst und hart, das mag in ihren anderen Filmen passen, meiner Meinung nach zwar auch dort nicht, aber hier eben ganz und gar nicht. An der Leistung von Jodie Foster gibt es insgesamt nichts auszusetzen, ein Highlight in ihrer Karriere ist das aber weiß Gott nicht. Sie wird hier eigentlich total verschenkt. John Lithgow dreht dagegen wieder mal voll auf und agiert irgendwo zwischen Verrückt und Besessen, was ganz schnell nerven kann. Zudem dehnt sich die Handlung ins Unendliche und einige Passagen, wie z. B. die Hypnosegeschichte sind einfach nur lächerlich.

Insgesamt gesehen ein Film der sich über neunzig Minuten sehr lang hinzieht, keine Spannung hat und auch keine sympathischen Charaktere. Also eigentlich ein Film, den die Welt nicht braucht. Mir hat er überhaupt nicht gefallen und ich werde ihn auch sofort wieder vergessen. Jodie Foster und John Lithgow können jeweils auf eine Menge toller Filme Stolz sein, dieser gehört aber definitiv nicht dazu und ist wirklich nur sehr eingeschränkt empfehlenswert.

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