Sonntag, 14. Februar 2016

3 Herzen

"3 Herzen" - "Trois Coeurs" ist ein Film von Benoit Jacquot aus dem Jahr 2014. Das Drehbuch schrieb Jacquot zusammen mit Julien Boivent.

Marc (Benoît Poelvoorde) ist ein Steuerprüfer aus Paris, der in einer französischen Kleinstadt einen Fall bearbeitet. Eines Abends verpasst er den letzten Zug nach Paris und landet kurz darauf in einer Bar, um zu überlegen, wie  und wo er die Nacht verbringen wird. Hier trifft er auf die schöne Sylvie (Charlotte Gainsbourg), die ihn sofort fasziniert und mit der er spontan die Nacht verbringt, indem sie stundenlang durch die menschenleeren Gassen laufen und sich nur unterhalten. Sie reden über alles Mögliche, aber Namen und Telefonnummern tauschen sie nicht aus. Am nächsten Morgen begleitet Sylvie Marc zum Zug und beide verabreden sich zu einem Wiedersehen in Paris am nächsten Freitag im Jardin des Tuileries.

Diese Nacht wird für beide ein unvergessliches Erlebnis bleiben, doch durch widrige Umstände schafft Marc es nicht, zur vereinbarten Zeit am Treffpunkt zu erscheinen. Sie verpassen sich nur um Haaresbreite, aber ihrer beider Leben verändern sich dadurch. Sylvie begleitet ihren Freund (Patrick Mille) in die Vereinigten Staaten, obwohl sie zuvor Zweifel hegte, ob diese Entscheidung richtig wäre. Das Treffen mit dem ihr unbekannten Mann hätte ein Ausweg sein können, aber dazu kommt es jetzt nicht mehr.

Marc ist ein paar Monate später wieder in der Kleinstadt in der Provinz tätig und auf der Suche nach der Frau, die ihm nicht mehr aus dem Kopf geht und die ihm wie eine Seelenverwandte erschien. Er findet sie nicht, aber er lernt dafür Sophie (Chiara Mastroianni) kennen, der er bei ihren Problemen mit der Steuer helfen kann. Die beiden verlieben sich ineinander und wollen heiraten. Im Haus von Sophies Mutter (Catherine Deneuve) entdeckt Marc schließlich Fotos von Sophies Schwester Sylvie, der Frau, nach der er gesucht hat. Doch da ist die Hochzeit bereits beschlossene Sache und Sophie schwanger.

Jahre später lebt Marc mit seiner Frau Sophie und dem gemeinsamen kleinen Sohn ein friedliches und zufriedenes Familienleben. Sylvie ist noch immer in den Staaten und kommt nur noch selten nach Frankreich. Doch trotz aller Entwicklungen kommt das Verhältnis zwischen Marc und Sylvie nicht zur Ruhe und endet in einer Katastrophe, die bereits von Beginn an im Raum stand.

Diesen Film um eine heimliche Liebe, die nicht sein darf, kann man wirklich als Melodram bezeichnen, auch wenn der Regisseur das nicht so nennen will. Das ist aber Ansichtssache. Mir hat der Film gut gefallen, denn allein schon die Schauspielerinnen sind großartig. Charlotte Gainsbourg und Chiara Mastroianni sind immer sehenswert, ebenso die wunderbare Catherine Deneuve, die hier zwar nicht viel zu tun hat, aber durch ihre Blicke immer wieder andeutet, dass sie mehr weiß, als ihr lieb ist.

Allein Benoît Poelvoorde gefällt mir nicht so wirklich. Den herzkranken Steuerprüfer verkörpert er überzeugend, aber seine Rolle als 'Love Interest' der beiden Schwestern nehme ich ihm nicht ab. Da hätte ich mir doch einen etwas charismatischeren Darsteller gewünscht. Gut, das ist vielleicht nur meine Meinung, aber der Film ist schon sehenswert, wenn man sich auf die ruhige Handlung einlassen kann. Empfehlenswert ist er auf jeden Fall.


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