Montag, 25. April 2011

Bully

"Bully" ist ein Film von Larry Clark aus dem Jahr 2001. Das Drehbuch stammt von David McKenna und basiert auf dem gleichnamigen Roman von Jim Schutze. Die Geschichte beruht auf einer wahren Begebenheit, die sich 1993 in Florida zugetragen hat.

Bobby (Nick Stahl) und Marty (Brad Renfro) sind seit frühester Kindheit beste Kumpel, jedenfalls behauptet das Bobby immer. In Wirklichkeit ist Bobby ein "Bully", ein Tyrann, der keine Gelegenheit auslässt, seinen Kumpel zu demütigen und zu erniedrigen, ja sogar zu schlagen. Bobby stammt aus einem wohlhabenden Elternhaus, wird aber seinerseits von seinem autoritären Vater drangsaliert. Marty ist der geborene Verlierer, der nichts auf die Rolle kriegt und sich von Bobby alles gefallen lässt.

Als Marty die junge Lisa (Rachel Miner) kennenlernt, die dann auch noch recht schnell schwanger wird, scheint sich das Blatt zu wenden, aber dann vergewaltigt Bobby deren Freundin Ali (Bijou Phillips) und in Lisa wächst ein Plan. Bobby muss weg, er muss getötet werden, denn dann, so scheint sie jedenfalls zu glauben, würde alles besser werden. Zusammen mit ihren Freunden Heather (Kelli Garner), Donny (Michael Pitt) und Derek (Daniel Franzese), die allesamt so hohl sind, dass man sich am liebsten abwenden würde, bespricht sie den geplanten Mord, als wäre das eine ganz normale Angelegenheit. Durch diese permanenten Gespräche entwickelt das Ganze eine gewisse Eigendynamik und läuft nur auf ein Ziel hinaus, den gemeinsamen Mord an Bobby.

Nachdem der erste Versuch gescheitert ist, da weder Lisa noch Ali den Mut hatten, Bobby zu erschießen, wird ein angeblicher Auftragskiller (Leo Fitzpatrick) mit hinzugezogen. An einem abgelegenen Ort fallen die Freunde über Bobby her und töten ihn. Hinterher liegen jedoch bei den meisten die Nerven blank, als sie erkennen, was sie tatsächlich getan haben. Zum Schluss sieht man die Gruppe auf der Anklagebank sitzen, während sie sich gegenseitig beschuldigen, die Tat begangen zu haben.

Das Bild der Jugendlichen, das hier gezeigt wird, ist wahrhaftig erschreckend. Sie sind völlig degeneriert, verbringen ihre Tage mit Sex und Drogen und damit "abzuhängen". Die Eltern können oder wollen wohl nicht sehen, was für kleine Psychopathen da in ihren Häusern aufwachsen. Insgesamt gesehen ist das ein sehr unangenehmer Film, der wohl niemanden kalt lässt, den ich aber uneingeschränkt empfehlen kann, auch wenn es eine schmerzhafte Erfahrung ist.

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