"Basquiat" ist ein Film von Julian Schnabel (Regie und Drehbuch) aus dem Jahr 1996 und beschäftigt sich mit dem Leben des Malers Jean-Michel Basquiat.
Jean-Michel Basquiat wurde 1960 in New York geboren, sein Vater war Haitianer und seine Mutter Puertoricanerin. Der Film konzentriert sich auf die Zeit zwischen 1979, als Basquiat auf der Straße lebte, bis zu seinem Tod im Jahr 1988. Die Eltern haben sich getrennt, der Vater ging eine neue Beziehung ein und die Mutter lebt anscheinend in einem Sanatorium. Der junge Jean-Michel, der damals unter dem Namen Samo seine Graffitis überall in der Stadt hinterließ, macht zufällig Bekanntschaft mit Andy Warhol, der ziemlich schnell sein Talent entdeckt und ihn fördert. Von da an ging es rasant bergauf mit ihm und er wurde ein Star der New Yorker Kunstszene. Doch Basquiat war diesem ganzen Zirkus nicht gewachsen und verfiel den Drogen, die dann schließlich auch zu seinem Tod mit nur 27 Jahren führten. Er überlebte seinen Freund Andy Warhol nur um gut 18 Monate.
Julian Schnabel, selbst Maler, Kenner der Szene und Freund von Basquiat, gab mit diesem Film sein Regiedebüt. Seine Kenntnisse des Kunstbetriebes mit all seinen Schattierungen lässt er hier mit leichter Hand in den Film einfließen und er weiß offensichtlich sehr genau, wovon er erzählt. Er zeigt ganz offen, wie das neue Wunderkind verheizt und zerrieben wird, bis es schließlich zerbricht. Nach Warhols Tod im Februar 1987 war Basquiat dann endgültig gebrochen und hat sich davon nicht mehr erholt.
Die Besetzung dieses Films zergeht einem glatt auf der Zunge und ist für einen Regiedebütanten wohl eher überraschend, aber Julian Schnabel hat anscheinend viele Freunde in der Szene, die auch zahlreich hier erschienen sind. Neben dem überragenden jungen Jeffrey Wright als Basquiat, der hier eine tolle Leistung abliefert, gibt es Auftritte von David Bowie (als Andy Warhol), Gary Oldman, Dennis Hopper, Willem Dafoe, Benicio del Toro, Michael Wincott, Christopher Walken, Claire Forlani, Courtney Love, Tatum O'Neal und noch einigen anderen, die zum Teil nur winzige Rollen spielen, aber den Film schon allein wegen ihrer Anwesenheit sehenswert machen.
Gary Oldman verkörpert hier den fiktiven Künstler Albert Milo, der ganz klar das Alter Ego von Julian Schnabel selbst ist. Im Hintergrund sind auch eigene Bilder von ihm zu sehen. Der wunderbare Soundtrack stammt von John Cale und untermalt den Film ganz hervorragend.
Insgesamt gesehen ein Film den ich absolut empfehlen kann, der mich damals im Kino schon begeistert hat und dem das heute immer noch gelingt. Was will man mehr? Sehr sehenswert.
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