"Hard Candy" ist ein Film von David Slade aus dem Jahr 2005. Das Drehbuch stammt von Brian Nelson.
Die 14-jährige Hayley (Ellen Page) und der 32-jährige Jeff (Patrick Wilson) chatten seit drei Wochen miteinander. Als sie sich in einem Coffeeshop das erste Mal treffen, geht es sehr ungezwungen zu. Man ist sich sympathisch und der erfolgreiche Fotograf nimmt das junge Mädchen mit zu sich nach Hause.
Dort angekommen läuft die Sache jedoch anders, als es sich Jeff (vielleicht?) gedacht hat, denn Hayley übernimmt ab jetzt das Ruder und Jeff findet sich plötzlich an einen Stuhl gefesselt wieder. Hayley beschuldigt ihn, ein Pädophiler zu sein, was Jeff allerdings abstreitet. Sie durchsucht sein Haus und kann schließlich sogar seinen Safe öffnen, in dem sie unter anderem ein Foto eines vermissten jungen Mädchens findet. Jeff beteuert weiter seine Unschuld, wird aber von Hayley auf einen Tisch gebunden. Sie gibt vor, ihn kastrieren zu wollen, damit er künftig keinen weiteren Schaden anrichten kann.
Nachdem die scheinbare Kastration vollzogen wurde, zieht sich Hayley zurück und Jeff kann sich vom Tisch befreien, wobei er feststellt, dass er unversehrt ist. Er will sich an Hayley rächen, aber sie ist ihm immer voraus. Sie verspricht ihm, alle ihn belastenden Beweisstücke zu vernichten, wenn er sich selbst umbringt.
Das ist ein gemeines, kleines Kammerspiel der Extraklasse, das den Zuschauer auf geniale Art und Weise manipuliert. Die fantastische Ellen Page und der fabelhafte Patrick Wilson spielen ihre Rollen so brillant, dass man sich fast nicht entscheiden kann, wer hier der Böse und wer der Gute ist. Beide Figuren sind so ambivalent gestaltet, dass eine Entscheidung hier wirklich schwer fällt.
Insgesamt gesehen ein sehr empfehlenswerter Film, der mich ein bisschen an Stücke der britischen Dramatikerin Sarah Kane erinnert hat, die ebenfalls sehr kompromisslos in ihren Werken war und sich mit 28 Jahren erhängt hat. "Hard Candy" ist jedenfalls ein Film, der das Publikum sehr spaltet, aber der trotzdem extrem packend ist.
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