"Oy Vey! My Son is Gay!!" ist ein Film von Evgeny Afineevsky aus dem Jahr 2009. Das Drehbuch schrieb Afineevsky zusammen mit Menahem Golan und Martin Guigui. Da tauchen bei mir schon die ersten Fragen auf: Gab es hier wirklich ein Drehbuch? Sehr vieles wirkt hier nämlich eher improvisiert. Das kann natürlich sehr positiv sein, in diesem Fall ist es das aber nicht. Nächste Frage: Warum sehe ich mir einen Film an, dessen Titel allein schon Schlimmes vermuten lässt? Keine Ahnung. Ehrlich, ich habe mir diesen Film wirklich ohne jede große Erwartungshaltung angeschaut und muss nun ganz klar sagen: Bitte verpassen. So einen Schrott habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Oder anders ausgedrückt: 'Oy Vey! Was für ein mieser Film!!'
Kommen wir aber zur Handlung. Nelson (John Lloyd Young) ist Mitte Zwanzig und Sohn einer jüdischen Familie in New York. Seine Mutter Shirley (Lainie Kazan) will ihn unbedingt mit einer hübschen jungen jüdischen Frau verheiraten, während sein Vater Martin (Saul Rubinek) dem ganzen Theater eher unbeteiligt gegenüber steht. Doch Nelson hat ein Geheimnis, von dem niemand etwas weiß. Er ist schwul und lebt mit seinem Partner Angelo (Jai Rodriguez) zusammen.
Immer wieder versucht Nelson seiner Mutter die Wahrheit zu sagen, aber diese ist viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um ihrem Sohn auch nur einmal zuzuhören. Als Shirley eines Tages uneingeladen in Nelsons Wohnung erscheint, trifft sie dort auf Angelo, der sich als Nelsons Innendekorateur ausgibt und auf Sybil (Carmen Electra), eine Nachbarin und gute Freundin. Shirley erkennt in Sybil natürlich sofort die vermeintliche Verlobte ihres Sohnes und akzeptiert sogleich, dass diese eine "Schickse" ist, also eine nicht jüdische Frau. Auch die Tatsache, dass Sybil ein Playmate ist, scheint sie nicht weiter zu stören. Endlich hat ihr Sohn eine Frau gefunden, den Rest wird sie ihrer Familie schon irgendwie schmackhaft machen.
Auf der Hochzeit seines Cousins platzt Nelson dann aber endlich mit der Sprache heraus und setzt damit eine Abfolge von absurden Handlungen in Gang, die ich hier nicht weiter erwähnen will.
Gut, soweit hört sich das alles gar nicht so furchtbar an, aber im Film selbst ist es tatsächlich unerträglich. Da haben wir auf der einen Seite ganz schreckliches Over-Acting von Lainie Kazan und Saul Rubinek, die schon nach kurzer Zeit richtig nerven und auf der anderen Seite einen fast im Koma spielenden John Lloyd Young, den das alles nicht zu interessieren scheint, was mit ihm und seiner Rolle passiert. Irgendwelche Emotionen zeigt er nie wirklich. Dafür darf sein Co-Star Jai Rodriguez ein bisschen Haut zeigen, aber natürlich nie zu viel. Da reicht dann eine plumpe "Oh Gott, was zieh ich bloß an-Nummer", in der er sich mehrfach umziehen darf. *Gähn*
Fremdschämen darf man sich dann auch noch bei sämtlichen Auftritten von Carmen Electra, die so bodenlos sind, dass mir hier die Worte fehlen. Sorry.
Abschließende Frage: Kann ich etwas Nettes über diesen Film sagen? Nein! Hier werden nur Klischees geboten, die eigentlich in der Wirklichkeit nicht mehr existieren sollten, aber ganz sicher bin ich mir da gerade nicht. Traurig und vor allen Dingen nicht lustig. So wie der ganze Film.
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