"The Canyons" ist ein Film von Paul Schrader aus dem Jahr 2013. Das Drehbuch stammt von Bret Easton Ellis.
Hier muss ich gleich am Anfang eine Warnung aussprechen: Dieser angebliche Erotikthriller ist alles, aber nicht erotisch, da nützen auch diverse nackte Körperteile nichts. Wer sich, wie ich, von den Namen Paul Schrader und Bret Easton Ellis locken lässt, der muss aber auch einen Blick auf die Hauptdarsteller werfen. Das sind in diesem Fall Lindsay Lohan und Pornodarsteller James Deen. Muss ich noch mehr sagen?
Kommen wir zur "Handlung": Der junge und vermögende Filmproduzent Christian (James Deen) ist ein unsympathisches Arschloch mit einem ausgewachsenen Vater-Problem. Wenn er nicht regelmäßig seinen Psychiater Dr. Campbell (Gus Van Sant) aufsucht, würde ihm sein Daddy den Geldhahn zudrehen. Nun, den Psychiater hat Christian schon nötig, wie man nach kurzer Zeit feststellen wird.
Christian lebt mit der ehemaligen Schauspielerin Tara (Lindsay Lohan) zusammen, wobei das ehemalig eigentlich heißen soll, sie war nie eine Schauspielerin, sondern ist immer bereits bei den Castings gescheitert. Tara liebt vor allem Christians Geld, weil sie nie wieder arm sein will. Ihr Sexleben halten sie mit Fremden am Leben, die sie sich ins Haus bestellen. Männer, Frauen, Paare, alles ist möglich. Christian filmt diese Treffen mit seinem Smartphone, was für ihn einen besonderen Kick darstellt.
Sehr treu ist Christian allerdings nicht, denn er hat auch Verhältnisse mit anderen Frauen, so z. B. mit der Yoga-Lehrerin Cynthia (Tenille Houston). Als er aber mitbekommt, dass Tara ein Verhältnis mit Ryan (Nolan Funk) hat, dem Hauptdarsteller seines neuen Films, rastet er aus und schmiedet einen perfiden Plan.
Ryan ist der Freund von Gina (Amanda Brooks), der Assistentin von Christian, und war bereits vor einigen Jahren mit Tara liiert, bevor sie ihn verlassen hat. Jetzt lebt ihre Affäre wieder auf, auch wenn Tara sich nicht von Christian trennen will, aus finanziellen Gründen. Schon bald muss Tara feststellen, dass Christian ihre Liebelei entdeckt hat. Da in Christian ein kleiner Psychopath schlummert, sollten alle Beteiligten hier auf der Hut sein.
Falls noch Thriller-Fans mitlesen, es gibt zumindest ein Todesopfer zu beklagen. Der Rest ist... bäh.
Ich kann gar nicht glauben, dass ich mir diesen Film tatsächlich angesehen habe. Wie schon gesagt, Paul Schrader und Bret Easton Ellis klangen interessant, der Cast eher nicht. Die Story ist so hölzern wie die Figuren agieren, das ist alles eine Qual. Im Rückblick klingt das alles besser, als es in Wirklichkeit ist. Der Film ist furchtbar, die Dialoge sind es ebenso und die Schauspieler-Darsteller sind durchweg zum Weglaufen.
Lindsay Lohan ist eine tragische Gestalt, bei der man sich fragt, wie sie mit nur siebenundzwanzig Jahren bereits so kaputt bzw. gut und gerne zwanzig Jahre älter aussehen kann. Diverse "Schönheitsoperationen" haben ihr übriges getan, diesen Eindruck zu unterstreichen. Wirklich schlimm. James Deen hat bereits in über tausend Pornos mitgespielt, kommt aber über einen Gesichtsausdruck nicht hinaus. Gut, die Kamera war wohl dabei auch nicht auf sein Gesicht fixiert. Hier zeigt er jedenfalls, was er alles nicht kann.
Also diesen Film muss man definitiv nicht gesehen haben, hier verpasst man gar nichts. Die Krönung ist noch das "Behind the Scenes" auf der DVD, dass nur aus Bildern ohne Text besteht. Klasse gemacht...
Irgendwie habe ich auch nichts anderes erwartet, aber ein Werk von Paul Schrader hätte doch gerne etwas besser ausfallen können. Böse reingefallen, kann passieren. Hier kann ich nur eine sehr eingeschränkte Empfehlung aussprechen, mehr nicht.
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