"Barracuda - Vorsicht Nachbar!" ist ein Film von Philippe Haim aus dem Jahr 1997. Das Drehbuch schrieb Haim zusammen mit Nicolas Lartigue, Patrick Oliver Mayer und Marie Krüger.
Der hübsche junge Luc (Guillaume Canet) bezieht eine Wohnung in einem Mietshaus in Paris. Er ist guter Dinge, hat eine schöne Freundin namens Margot (Claire Keim), die ihm kurz darauf mitteilen wird, schwanger zu sein, worüber sich Luc besonders freut. Alles könnte so schön sein, doch dann lernt Luc seinen älteren Nachbarn Monsieur Clément (Jean Rochefort) kennen und der Horror beginnt.
Monsieur Clément lädt Luc zum Abendessen ein, um ihm seine Ehefrau Violette vorzustellen. Der ahnungslose Luc betritt also die Wohnung von Monsieur Clément, die er so bald nicht mehr verlassen wird und begegnet Madame Clément, einer Schaufensterpuppe, mit der sich ihr Ehemann rege unterhält. Erste Alarmglocken läuten bei Luc, als er dieses Szenario überblickt, doch für einen Ausweg ist es da schon zu spät.
Nach einem gescheiterten Fluchtversuch findet sich Luc in Monsieurs Badezimmer wieder, angekettet an das Waschbecken. Es gibt keine Chance zu entkommen und sämtliche Versuche in diese Richtung enden für Luc äußerst schmerzhaft. Monsieur Clément ist verrückt, er fantasiert sich eine Welt zusammen, die es nicht gibt, hält sich für einen erfolgreichen Stepp-Tänzer und hat Visionen von Fred Astaire, der zu ihm spricht. Er hat keine Kinder und keine Freunde, niemand kümmert sich um ihn. Angeblich wollte Violette keine Kinder, doch diese Lücke soll Luc nun füllen. Er bekommt sogar ein eigenes Zimmer, verborgen hinter einem Bücherregal, wo er allerdings angekettet bleibt.
Luc will den Glauben an die Freiheit nicht aufgeben, aber sein Wille wird langsam aber sicher gebrochen. Der Nervenkrieg mit Monsieur Clément lässt beide mürbe werden, aber der Alte ist ihm immer überlegen. Doch wie lange noch?
"Barracuda" ist ein Horrorfilm der speziellen Art. Er ist grotesk, fantastisch gefilmt und gespielt, aber das Lachen bleibt einem oft im Hals stecken, angesichts der Umstände. Wer Polanskis "Der Mieter" und "Ekel" kennt und auch mag, dem wird auch dieser Film zusagen. Alle drei Filme haben etwas extrem beunruhigendes an sich und ergänzen sich beinahe. Da hat Regisseur Philippe Haim alles richtig gemacht.
Die Schauspieler sind ein Traum und könnten nicht besser besetzt sein. Der großartige Jean Rochefort liefert eine grandiose Darstellung ab, sein jüngerer Kollege Guillaume Canet steht ihm aber in nichts nach. Beide machen diesen Film zu einem Vergnügen, das man sich nicht entgehen lassen sollte. Aber Achtung, garantiert nichts für jeden Geschmack.
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