"Four" ist ein Film von Joshua Sanchez (Regie und Drehbuch) aus dem Jahr 2012 und beruht auf dem gleichnamigen Theaterstück von Christopher Shinn, das dieser bereits im Alter von dreiundzwanzig Jahren geschrieben hat.
Die Geschichte handelt von vier Personen, die in der Nacht des 4. Juli, des Unabhängigkeitstages, in einer Stadt in Connecticut aufeinander treffen. Vier Menschen, auf der Suche nach Liebe und Bestätigung, auf der Suche nach ihrer sexuellen Identität und dem Sinn ihres Lebens. Hört sich kompliziert an, ist es aber nicht. Wer sich für kleine Independent-Filme begeistern kann, der ist hier genau richtig. Alle anderen dürfen gerne weitergehen.
Wer sind diese vier Personen? Da wäre zunächst June (Emory Cohen), ein Teenager der mit seiner sexuellen Orientierung hadert und der sich per Internet mit dem älteren Joe (Wendell Pierce) verabredet hat. Joe ist ein Afroamerikaner Mitte Vierzig und ein Familienvater. Seine Frau (Yolonda Ross) ist seit vielen Jahren depressiv, was aber nicht weiter thematisiert wird.
June und Joe verbringen den Abend zusammen, während Joes Tochter Abigayle (Aja Naomi King) sich mit dem Latino Dexter (E. J. Bonila) trifft, der sich immer noch vergebliche Hoffnungen auf eine Karriere als Basketballspieler macht, die er sich aber durch seine Vorstrafen selbst ruiniert hat. Abigayle und Dexter haben Sex miteinander, genau wie June und Joe. Jeder erwartet hier etwas anderes, möchte sich besser fühlen und den Alltag für einen kurzen Moment vergessen. Das funktioniert aber nicht immer.
June hat Probleme damit, sich zu seinem Schwulsein zu bekennen und hat Angst davor, es seinen Eltern zu sagen, auch wenn er sie sehr liebt. "Sei stolz auf dich, glaub an dich" gibt ihm Joe mit auf den Weg. Joe selbst lebt in einer schwierigen Situation, mit einer Frau, die seit Jahren schwach und krank ist und mit einer Tochter, die sich nicht traut, aus der familiären Situation auszubrechen.
Am Ende dieses Tages werden diese vier Menschen einiges über sich erfahren haben, dass ihnen vielleicht ein bisschen hilft, die Zukunft zu meistern.
Salzgeber sei Dank, diesen Film überhaupt zu veröffentlichen, denn sonst wäre diese kleine Perle doch unbekannt geblieben. Mit gerade mal 68 Minuten ist das Spielfilmdebüt von Joshua Sanchez zwar sehr überschaubar, aber auch sehr gut gelungen. Man merkt der Verfilmung das Bühnenstück durchaus an, was für mich aber kein Problem darstellt.
Mit den durchweg guten Darstellern ist das hier ein feiner kleiner Film geworden, der unbedingt sehenswert ist. Natürlich nicht für jeden Geschmack geeignet, aber das ist wie üblich auch eine Empfehlung für sich.
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