Sonntag, 1. Juni 2014

Test

"Test" ist ein Film von Chris Mason Johnson (Regie und Drehbuch) aus dem Jahr 2013.

San Francisco, 1985. Der junge Frankie (Scott Marlowe) ist Mitglied einer erfolgreichen Modern Dance Company, auch wenn er hier vorerst nur als Ersatz fungiert. Es drängt ihn auf die Bühne und bald schon wird sein Traum wahr werden. Bis es soweit ist, muss er allerdings noch lernen, "wie ein Mann zu tanzen", so die Aussage seines Trainers Jerry (Chris Mason Johnson).

Frankies neueste und wichtigste Errungenschaft ist sein Walkman, der ihn überall hin begleitet. Durch ihn kann er abschalten und die Probleme um ihn herum für kurze Zeit vergessen. Aids hat Einzug in das Leben der Menschen gehalten und die Angst davor ist groß, ebenso wie die Unwissenheit über die Krankheit. Frankie fühlt sich zu seinem Kollegen Todd (Matthew Risch) hingezogen, der einen lockeren Lebensstil führt und nichts wirklich ernst nimmt. Bevor die beiden Freunde sich allerdings näher kommen, hat Frankie eine kurze Affäre mit dem etwas älteren Walt (Kristoffer Cusick), der jedoch wenig später positiv getestet wird und die Stadt verlässt.

Auch Frankie unterzieht sich diesem neuen Bluttest, dessen Ergebnis zwei lange Wochen auf sich warten lässt. In den Zeitungen wird darüber diskutiert, ob Schwule unter Quarantäne gestellt werden sollen, keine besonders angenehme Vorstellung und ein Zeichen dafür, wie viel Angst zu dieser Zeit in der Gesellschaft herrscht. Ein bisschen Humor gibt es aber auch, etwa wenn das erste Mal Kondome benutzt werden, die bis dahin eher keine Rolle beim Sex zwischen schwulen Männern gespielt haben.

Der gelernte Ballett-Tänzer Chris Mason Johnson erzählt in seinem kleinen und berührenden Film, der übrigens durch Crowdfunding finanziert wurde, eine Geschichte, die er wohl so oder ähnlich selbst erlebt haben könnte. Auf mich macht die Story jedenfalls den Eindruck, sehr persönlich zu sein. Wie auch immer, der Film ist sehr charmant, die Tänzer und ihre Choreographien sind ausgesprochen erotisch und der Soundtrack ist einfach genial.

Ein schöner Film, der den Zuschauer auf eine Zeitreise dreißig Jahre zurück in die Vergangenheit entführt. Sehr empfehlenswert und toll gespielt.



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