Samstag, 21. Februar 2015

Annabelle

"Annabelle" ist ein Film von John R. Leonetti aus dem Jahr 2014. Das Drehbuch stammt von Gary Dauberman. Hierbei handelt es sich um das Prequel zu dem Film "The Conjuring" von James Wan aus dem Jahr 2013, der bei "Annabelle" lediglich als Produzent tätig war. John R. Leonetti hingegen war bei "The Conjuring" der Kameramann.

Der Film beginnt, wie auch bereits in "The Conjuring", mit den beiden Krankenschwestern, die 1968 von ihren bösen Erfahrungen mit der Puppe erzählen, die sie Annabelle nennen. Diese Aufnahmen wurden aus "The Conjuring" übernommen, auch wenn Ed und Lorraine Warren hier nicht zu sehen sind, wie auch im Rest des Films. Hier wird aber erklärt, wie die Puppe zu ihrem Namen kam. Angeblich ist nämlich der Geist der siebenjährigen Annabelle Higgins in sie gefahren, als diese starb, so jedenfalls will das ein Medium herausgefunden haben. Das ist zwar immer noch nicht ganz die echte Geschichte, aber egal, erstmal weiter mit diesem Film, der ein Jahr zuvor spielt.

Das junge Ehepaar John (Ward Horton) und Mia (Annabelle Wallis) lebt in einem beschaulichen Vorort, hat nette Nachbarn, unter anderem die Higgins von nebenan, und geht am Sonntag natürlich brav zum Gottesdienst. Mia ist hochschwanger und John ist angehender Doktor im Prüfungsstress. Ansonsten sind sie wohl das langweiligste Ehepaar, das jemals gezeigt wurde. Im Schneckentempo schleichen sie durch ihr kleines spießiges Häuschen, erklären sich ständig ihre gegenseitige Liebe und richten ein Kinderzimmer ein, wie es wohl kitschiger kaum sein kann. Mia liebt und sammelt Puppen und bekommt von ihrem herzigen Gatten nun noch ein besonders abscheuliches schönes Exemplar geschenkt, welches gleich einen Platz zwischen den anderen Puppen findet. Hach, ist das alles lieblich.

Soweit die Ausgangssituation, die bereits zum wegdämmern einlädt. Eines Nachts werden die Nachbarn von Mia und John, nämlich das Ehepaar Higgins, von Satanisten überfallen und getötet. Auch John und Mia werden angegriffen, können aber den Überfall überleben, weil die Polizei rechtzeitig zur Stelle ist. Die Angreifer waren Annabelle Higgins, die Tochter der Nachbarn und einer ihrer Freunde, die wohl einer Sekte angehört haben. Der Mann wurde von der Polizei erschossen, aber Annabelle hat sich selbst die Kehle durchgeschnitten. Im Arm hielt sie dabei die bereits erwähnte Puppe, die dabei mit ihrem Blut getränkt wurde. Das war dann wohl die Geburtsstunde von 'Annabelle', die von da an von einem Dämon besessen war, der nun munter Jagd auf die Seele der armen Mia machte.

Nach einem Feuer im trauten Eigenheim zieht das goldige Pärchen mit seinem inzwischen geborenen kleinen Töchterchen Leah flugs um in ein Apartmenthaus. Doch auch hier will es sich nicht zum Besseren wenden. John ist in der Klinik, während seine Frau Mia mit der kleinen Leah alleine ist und immer noch von Dämonen verfolgt wird, die immer rabiater werden. Weder Detective Clarkin (Eric Ladin), noch Pater Perez (Tony Amendola) können wirklich helfen. Lediglich die Nachbarin Evelyn (Alfre Woodard) scheint Mia zu verstehen und kann durch ein selbstloses Opfer dem Schrecken ein Ende setzen.

Ich gebe keine Empfehlung für diesen Film ab, weil der wirklich zu blöd ist. Wo "The Conjuring" noch schön ausgestattet und perfekt besetzt und gespielt war, herrscht hier nur große Leere. Die größte Pleite sind dabei die beiden Hauptdarsteller Ward Horton und Annabelle Wallis, die so lahmarschig durch den Film schlafwandeln, dass es kaum auszuhalten ist. Besonders Annabelle Wallis wirkt stets wie abwesend und kommt auch nicht über einen einzigen Gesichtsausdruck hinaus. In den Nebenrollen können Alfre Woodard und Tony Amendola zwar durchaus Akzente setzen, jedoch behindert das lausige Drehbuch auch ihr Spiel. Von den teils grottigen Dialogen will ich gar nicht erst anfangen.

Dann wäre da noch die (gewollte) Ähnlichkeit mit Roman Polanskis Film "Rosemary's Baby", bei dem "Annabelle" sich zwar reichlich bedient, aber leider auch nicht viel Glück bei der Umsetzung hat. Und sicher ist es auch nur ein großer Zufall, dass unsere beiden Schnarchnasen nun ausgerechnet John und Mia heißen. Hießen die Schauspieler in Polanskis Film nicht John Cassavetes und Mia Farrow?

Insgesamt gesehen natürlich keine Empfehlung von mir für diesen Quark, den man besser verpassen sollte.

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