Samstag, 14. Februar 2015

Dracula Untold

"Dracula Untold" ist ein Film von Gary Shore aus dem Jahr 2014 und gleichzeitig sein Langfilmdebüt. Das Drehbuch stammt von Matt Sazama und Burk Sharpless, die hier ebenfalls ihr Debüt abliefern.

Der Film beschäftigt sich mit der Figur des Fürsten Vlad III., den es tatsächlich gegeben hat, und der im 15. Jahrhundert in Transsilvanien ein kleines Fürstentum in der Walachei regiert hat. Auf Grund seines Umgangs mit feindlichen Truppen im Krieg erhielt er den Namen "Vlad der Pfähler". Seine Lebensgeschichte inspirierte Bram Stoker um 1890 herum zu seinem Roman "Dracula". Die Handlung des Films ist aber selbstverständlich reine Fiktion.

Fürst Vlad (Luke Evans) führt ein ruhiges und friedliches Leben mit seiner Frau Mirena (Sarah Gadon) und seinem kleinen Sohn Ingeras (Art Parkinson). Seine Untergebenen lieben und achten ihn. Doch eines Tages trifft ein Abgesandter des türkischen Sultans Mehmed (Dominic Cooper) ein und fordert nicht nur den üblichen Sold, sondern zudem auch noch 1000 Jünglinge, die als Krieger für das Osmanische Reich ausgebildet werden sollen. Vlad weiß, was das für die Jungen bedeutet, hat er doch einst das gleiche Schicksal erleiden müssen. Seinem Sohn und den anderen Kindern will er das nicht zumuten und so lehnt er die Bitte des Sultans unmissverständlich ab, mit bösen Folgen.

Vlad verfügt in seinem Fürstentum nur über eine kleine Armee, die dem drohenden Angriff der übermächtigen Türken nichts entgegenzusetzen hat. Also macht er sich auf ins Reißzahngebirge, wo in einer Höhle ein Monster mit übernatürlichen Kräften haust. Der Mönch Lucian (Paul Kaye) hat ihm dessen Geschichte anvertraut, nachdem Vlad selbst in dieser Höhle war und erlebt hat, dass dort etwas Unheimliches vor sich geht. Der Vampir Caligula (Charles Dance) lebt dort seit Jahrhunderten und wartet darauf, von einem Menschen befreit zu werden, der sein Blut trinkt. Vlad lässt sich darauf ein, er erhält die Kräfte des Vampirs und ihm bleiben drei Tage, in denen er seinen Blutdurst unterdrücken muss. Sollte er das schaffen, würde aus ihm wieder ein Mensch werden, falls nicht, bliebe er auf ewig ein Vampir.

Ausgestattet mit übernatürlichen Kräften gelingt es Vlad im Alleingang, die Türken in Schach zu halten und ihre Truppen zu dezimieren. Doch Mehmed will Rache und schickt immer mehr Krieger in die Schlacht. In der Zwischenzeit hat Vlad das Problem, dass seine Untertanen seine Verwandlung bemerken und sich gegen ihn auflehnen. Eine entscheidende Schlacht steht an und die drei Tage sind fast vorbei. Vlad ist der Verzweiflung nahe, als seine Frau schließlich ein großes Opfer bringt und damit den Ausgang der Geschichte entscheidend beeinflusst.

Jetzt habe ich doch tatsächlich wieder mehr geschrieben als ich eigentlich wollte und muss zugeben, so hört sich das alles auch ganz gut an, den Film selbst kann ich aber trotzdem nicht wirklich empfehlen. Es gibt allerdings einen guten Grund, sich dieses Werk anzuschauen, nämlich Luke Evans. Der war mir bisher unbekannt, passt hier aber sensationell gut in seine Rolle und trägt mühelos den ganzen Film. Muss er aber auch, weil an seiner Seite weit und breit niemand ist, der auch nur ansatzweise interessant ist. Mitunter tat er mir schon ein bisschen leid, wenn er so allein durch die Kulissen gejagt wurde, um mit wehenden Haaren und grimmigem Gesichtsausdruck seine Stärke und Entschiedenheit auszudrücken, während ihm das Drehbuch ständig Knüppel zwischen die Beine wirft.

Optisch gesehen ist der Film recht gut gelungen, aber inhaltlich gibt es doch diverse Dinge, die mich eher meckern lassen. Von den teils sehr schwülstigen Dialogen mal abgesehen, sollte man nicht anfangen, irgendwelche Fragen zu stellen, es bringt einfach nichts. Auch das nervige und aufgesetzt fröhliche Familienleben verursacht mir eher Übelkeit, was zum großen Teil auch an der Darstellung der holden Filmgattin liegt. Immer nur mit weit aufgerissenen Augen, offenem Mund und herausquellendem Dekolleté unterwegs, wünschte ich mir ihren Abgang schon sehr früh. Offensichtlich wird heute oftmals nur noch nach Optik gecastet. Nun ja, wem es gefällt. Den Rest der Mannschaft muss man auch nicht weiter erwähnen, mit Ruhm bekleckert sich hier niemand, außer Charles Dance, der seiner Rolle noch wirklich einen Stempel aufdrücken kann und der schön diabolisch ist.

Wie gesagt, Luke Evans ist hier die treibende Kraft und ihm habe ich gerne zugesehen, auch wenn der Rest eher mau ist. Wünschenswert wären für ihn natürlich bessere Rollen, es müssen auch keine Blockbuster sein, denn schauspielerisch hat der Mann tatsächlich was drauf und er muss nun wirklich nicht in so einem Quark verheizt werden. Insgesamt gesehen gibt es hier von mir nur eine sehr eingeschränkte Empfehlung. Ach ja, den Epilog hätte man sich auch sparen können.


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