"Maps to the Stars" ist ein Film von David Cronenberg aus dem Jahr 2014. Das Drehbuch stammt von Bruce Wagner.
Die junge Agatha Weiss (Mia Wasikowska) hat die letzten sieben Jahre in einer psychiatrischen Klinik in Florida verbracht, nachdem sie zuvor ihr Elternhaus angezündet und ihrem kleinen Bruder Schlafmittel verabreicht hatte. Ihre Familie hat sie seitdem nie wieder gesehen. Nun kehrt Agatha nach Los Angeles zurück, mietet sich eine Limousine und freundet sich mit dem Fahrer Jerome (Robert Pattinson) an. Ihr erster Weg führt sie zu dem Ort, wo früher das Haus ihrer Familie stand, doch da ist nur ein großes Nichts.
Agatha ist seit dem Feuer und trotz zahlreicher Operationen immer noch von Brandnarben entstellt, die sie unter der Kleidung und langen schwarzen Handschuhen zu verstecken versucht. Auch Teile ihres Gesichts sind davon befallen. Sie nimmt nicht sofort Kontakt zu ihrer Familie auf, sondern sucht sich erst einen Job. Über Twitter ist sie seit einiger Zeit mit der Schauspielerin Carrie Fisher bekannt, die ihr eine Anstellung als persönliche Assistentin bei Havana Segrand (Julianne Moore) besorgt.
Havana ist eine in die Jahre gekommene Schauspielerin, die mit ihrem Alter und den damit verbundenen schwindenden Rollenangeboten hadert und zudem vom Geist ihrer früh verstorbenen Mutter Clarice (Sarah Gadon) verfolgt wird, von der sie als Kind sexuell missbraucht wurde. Deswegen ist sie in Behandlung bei Dr. Stafford Weiss (John Cusack), einem in Hollywood sehr bekannten Psychotherapeuten, Guru und Autor zahlreicher Selbsthilfe-Bücher. Staffords Ehefrau Christina (Olivia Williams) kümmert sich um die Karriere des gemeinsamen Sohnes Benjie (Evan Bird), der den damaligen Brand und die Tablettenvergiftung unbehelligt überstanden hat und mit seinen dreizehn Jahren bereits ein seit Jahren gefeierter Kinderstar ist. Dass er darüber hinaus auch ein echter Kotzbrocken ist und bereits einen Drogenentzug hinter sich hat, das muss ja niemand wissen.
Benötigt hier noch jemand die Beschreibung einer dysfunktionalen Familie? Ich glaube nicht. David Cronenberg und sein Autor Bruce Wagner legen hier sehr deutlich den Finger in die Wunde, die in Hollywood wohl sehr verbreitet ist. Gut, das ist jetzt auch nichts wirklich Neues, ist hier aber sehr anschaulich demonstriert. Zusammenfassend kann man sagen, dass hier wirklich alle einen an der Waffel haben, mehr oder weniger. Meistens mehr. Aber weiter mit der Geschichte.
Havana will unbedingt die Hauptrolle in dem Remake eines Films spielen, mit dem ihre Mutter in den Sechziger Jahren zum Star wurde. Durch sehr tragische Wendungen, die mit dem Tod eines kleinen Jungen verbunden sind, bekommt sie schließlich die Rolle, für die zuvor eigentlich eine andere Schauspielerin vorgesehen war. Doch das scheinbar tödliche Karussell aus Gemeinheiten, Boshaftigkeit und Missgunst will einfach nicht stoppen und fordert immer mehr Opfer.
Es wird auch noch ein bisschen blutig, das kann man wohl von Cronenberg auch erwarten, und immer wieder sind es Feuer und Wasser, die hier im Vordergrund stehen. Langweilig ist der Film zu keinem Zeitpunkt, auch wenn andere Kritiken das behaupten. Das muss aber jeder für sich selbst entscheiden. Mir hat der Film durchaus gefallen, auch wenn sein Thema und die Umsetzung nicht für jeden Geschmack geeignet sind.
Kommen wir zu den Darstellern. An erster Stelle steht natürlich die atemberaubende Julianne Moore, die mal wieder beweist, eine der größten Schauspielerinnen ihrer Generation zu sein und die einfach alles spielen kann. Zum Glück verweigert sie sich dem in Hollywood grassierenden Schönheitswahn und bleibt einfach sie selbst. Toll und beeindruckend, immer wieder. An ihrer Seite glänzt die junge Mia Wasikowska erneut mit einer bewundernswerten Darstellung. Himmel, ist die talentiert. In den Nebenrollen muss man noch John Cusack und Olivia Williams erwähnen, ebenso wie Evan Bird als Kinderstar. Sehr gut gemacht. Mehr fallen mir hier aber nicht ein...
Also wer mit Neurosen, falschen Freundlichkeiten und hartem Konkurrenzkampf keine Probleme hat, der sollte sich diesen Film anschauen. Ich kann ihn jedenfalls sehr empfehlen.
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