Samstag, 23. Februar 2013

W.E.

"W.E." ist ein Film von Madonna aus dem Jahr 2011. Das Drehbuch schrieb Madonna zusammen mit Alek Keshishian.

Erzählt wird die Geschichte des britischen Thronfolgers Edward VIII. (James D'Arcy) und seiner Liebe zu der verheirateten und geschiedenen Amerikanerin Wallis Simpson (Andrea Riseborough), für die er den Thron von England aufgab. Soweit die wahre Geschichte, die sich in den Dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts zugetragen hat. Madonna lässt ihren Film aber gleichzeitig auch in den Neunziger Jahren spielen, als der Nachlass von Edward und Wallis in einem großen Auktionshaus in New York unter den Hammer kommt.

Hier setzt eine zweite Story an, die von Wally Winthrop (Abbie Cornish) erzählt, einer jungen Frau, die in einer lieblosen Ehe mit einem zwar vermögenden, aber auch brutalen Ehemann gefangen ist. William Winthrop (Richard Coyle) ist ein erfolgreicher Psychiater, aber ein lausiger und untreuer Ehemann. Wally will unbedingt ein Kind bekommen, aber das klappt einfach nicht und ihr Mann will keinen Sex mehr mit ihr, weil er sich unter Druck gesetzt fühlt.

Um sich abzulenken, besucht Wally täglich die Ausstellung des Nachlasses von Edward und Wallis und lebt dort ihre Tagträume aus. Schon bald lernt sie dort den Wachmann Evgeni (Oscar Isaac) kennen und beide freunden sich an. Als Wally von ihrem Mann verprügelt wird, ist es Evgeni der sie rettet und mit in seine Wohnung nimmt. Bei ihm fühlt sich Wally geborgen, sieht die Welt plötzlich mit ganz anderen Augen und wird natürlich auch sofort schwanger. Evgeni ist auch nicht nur ein schnöder Wachmann, sondern ein russischer Intellektueller.

So ein Schrott. Nein, ich versuche es etwas milder. So ein Kitsch. Ja, das ist besser. Madonna versucht sich mal wieder als Regisseurin, lässt sich auch im Making-Of loben bis die Sonne untergeht, aber das Ergebnis ist trotzdem eher durchwachsen. Die Ausstattung und die Kostüme sind schön, aber sonst leider nichts. Die fiktive Handlung in den Neunzigern hätte man sich gerne schenken können, weil sie leider total überzogen ist.

Die eigentliche Geschichte von Edward und Wallis und wer nun was für wen aufgegeben hat und warum, das gerät hier in den Hintergrund, sehr schade. Ob das mit den Briefen am Ende des Films alles so richtig ist, wer kann das schon sagen.

Die Handlung springt jedenfalls ständig hin und her, was nicht immer sehr gelungen ist. Alles ist sehr stylish, oft auch ein bisschen zu viel und erinnert eher an Werbespots für teure Kosmetik.

Auf die vielen Darsteller will ich hier gar nicht näher eingehen, ich möchte nur Andrea Riseborough besonders hervorheben, die sonst eigentlich eher unscheinbar ist, hier aber ganz wunderbar über sich hinaus wächst und einfach großartig ist. Toll gemacht und gespielt, leider kann ich das über Abbie Cornish nicht sagen und behalte meine Meinung in diesem Fall mal für mich.

Insgesamt gesehen ein Film, der nur eine eingeschränkte Empfehlung von mir bekommt. Kann man sehen, muss man aber nicht. Die Idee ist gut, die Umsetzung leider nicht.

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