"Liebe" - "Amour" ist ein Film von Michael Haneke (Regie und Drehbuch) aus dem Jahr 2012.
Der Film erzählt die Geschichte von Georges (Jean-Louis Trintignant) und Anne (Emmanuelle Riva), beide über achtzig Jahre alt, ehemalige Musikprofessoren, die in Paris in einer großzügigen Altbauwohnung leben. Sie gehen liebevoll miteinander um, schätzen die gleichen Dinge und sind sich selbst genug. Die gemeinsame Tochter Eva (Isabelle Huppert) lebt mit ihrer Familie im Ausland und lässt sich nur sporadisch sehen.
Georges und Anne besuchen am Abend ein Konzert von Alexandre (Alexandre Tharaud), ein ehemaliger Schüler von Anne und nun erfolgreicher Pianist. Am nächsten Morgen frühstückt das Paar wie gewohnt zusammen, als Anne plötzlich geistesabwesend wirkt und nicht mehr ansprechbar ist. Obwohl sie bereits kurze Zeit später wieder zu sich kommt, sich aber an nichts mehr erinnern kann, lässt Georges sie von ihrem Arzt untersuchen.
Es gibt ein Problem an der Halsschlagader, welches durch eine Operation behoben werden soll. Die Operation allerdings missglückt, Anne erleidet einen Schlaganfall und ist fortan rechtsseitig gelähmt. Georges übernimmt zu Hause ihre Pflege und kümmert sich liebevoll um seine Frau, auch wenn seine eigenen Kräfte nicht mehr die besten sind. Doch Annes Zustand verschlechtert sich, ein zweiter Schlaganfall folgt und Georges muss Pflegerinnen einstellen, die ihn unterstützen.
Georges musste seiner Frau versprechen, sie nicht wieder ins Krankenhaus zu bringen und so tut er sein möglichtes, sie zu Hause zu pflegen, was aber immer schwieriger wird. Eva stattet ihren Eltern einen ihrer seltenen Besuche ab und macht ihrem Vater Vorwürfe, mit der Betreuung ihrer Mutter überfordert zu sein. Doch so schnell wie sie kam, ist sie auch schon wieder weg und mit ihrem eigenen Leben beschäftigt.
Georges muss feststellen, dass Anne immer mehr verfällt und schon früh, als sie sich noch verständlich machen konnte, den Wunsch verspürte ihrem Leben ein Ende zu setzen. Aus Liebe zu seiner Frau kommt Georges diesem Wunsch nach, auch wenn es ihn viel Überwindung kostet. In seinen Tagträumen lebt Anne weiter an seiner Seite, spielt für ihn Klavier und ist stets bei ihm.
Was für ein Film, den muss man erstmal sacken lassen. Von Michael Haneke ist man ja schon einiges gewöhnt, aber dieser Stoff geht direkt ins Herz und an die Nieren. Schon seit vielen Jahren war Haneke mit diesem Projekt beschäftigt und besonders die Zusammenarbeit mit Jean-Louis Trintignant lag ihm am Herzen, für den er diese Rolle geschaffen hat.
Herausgekommen ist ein Kammerspiel mit drei herausragenden Darstellern, Jean-Louis Trintignant, Emmanuelle Riva und Isabelle Huppert. Besser geht es nicht. Die Handlung spielt fast ausschließlich in der Wohnung, was sehr gut funktioniert. Es gibt keine Krankenhausszenen oder ähnliches, die müssen hier auch nicht sein.
Der Film ist großartig so wie er ist und äußerst empfehlenswert, aber bestimmt nicht für jeden Geschmack geeignet. Wer nur nett unterhalten werden will, der ist hier falsch. Allen anderen möchte ich dieses besondere Werk sehr ans Herz legen, es lohnt sich. Allein die Darsteller sind eine Klasse für sich und der Regisseur sowieso. Nicht umsonst hat dieser Film bisher bereits zahlreiche Preise gewonnen und jeder einzelne davon ist auch verdient. Michael Haneke macht einfach großartige Filme und wird dafür endlich auch entsprechend ausgezeichnet.
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