Freitag, 18. April 2014

Die schönen Tage

"Die schönen Tage" - "Les beaux jours" ist ein Film von Marion Vernoux (Regie und Drehbuch) aus dem Jahr 2013 und beruht auf einem Roman von Fanny Chesnel, die auch am Drehbuch mitgewirkt hat.

"Les beaux jours" ist der Name des Senioren-Clubs, für den die sechzigjährige Caroline (Fanny Ardant), die ihren Job als Zahnärztin aufgegeben hat, von ihren beiden Töchtern ein Schnupper-Abo erhalten hat. Ihr Mann Philippe (Patrick Chesnais) ist noch berufstätig, während Caroline sich nun langweilt und nichts mit ihrer Zeit anzufangen weiß. Also besucht sie besagten Club und verlässt ihn auch ziemlich schnell wieder, weil ihr die angebotenen Kurse und die Teilnehmer so gar nicht zusagen. Hier hat sie noch nichts zu suchen, das ist auch dem Zuschauer schnell klar.

Wegen eines Computer-Problems kehrt sie jedoch zurück und lernt den jüngeren Julien (Laurent Lafitte) kennen, der hier Kurse gibt. Julien ist ein sympathischer Draufgänger, geht auf die Vierzig zu und hat keine feste Beziehung. Treue ist für ihn ein Fremdwort, er liebt die Frauen und hat immer mehrere Affären gleichzeitig. Auch zwischen Caroline und Julien knistert es recht schnell und beide stürzen sich in eine heftige Affäre, deren Ausgang noch nicht wirklich klar ist. Caroline genießt das Begehren von Julien, sie lebt wieder auf, was allerdings auch ihrem Mann nicht lange verborgen bleibt.

Hört sich doch alles ganz nett an, oder? Warum nur musste daraus so ein quälend langweiliger Film werden, der den Zuschauer mehrfach fast in den Tiefschlaf versetzt? Einzig wegen der wunderbaren und schönen Fanny Ardant kann man sich diesen lahmen Film anschauen, auch wenn ich sie mit blonden Haaren etwas gewöhnungsbedürftig finde. Sie ist in jeder Szene hinreißend, aber auch Laurent Lafitte und Patrick Chesnais können sehr wohl überzeugen.

Insgesamt ist mir das alles aber zu brav und vorhersehbar, während die gleiche Geschichte andersrum erzählt (älterer Mann trifft jüngere Frau) schon tausend Mal verfilmt wurde. Hier gibt es am Ende keine Überraschung, wenn Caroline natürlich zu ihrem Gatten zurückkehrt, so muss es eben sein. Der jüngere Geliebte bekommt eine noch jüngere neue Freundin, also alles wie gehabt. Wie öde.

Schade um die großartige Fanny Ardant, die einen besseren Film verdient hätte. Den hier muss man nicht unbedingt gesehen haben, es lohnt sich nicht wirklich. Und in einem Töpferkurs will ich diese tolle Frau schon gar nicht sehen.


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