"Monster Pies" ist ein Film von Lee Galea (Regie, Drehbuch, Produzent) aus dem Jahr 2013. In Deutschland wird der Film unter dem Titel "Beautiful Love" vertrieben, aber der Originaltitel passt einfach besser. Wer den Film gesehen hat, der wird das verstehen.
Die Geschichte spielt in den Neunziger Jahren in Australien. An der High-School lernt der siebzehnjährige Mike (Tristan Barr) den gleichaltrigen William (Lucas Linehan) kennen, der neu in der Klasse ist und bisher noch keinen Anschluss gefunden hat. Mike, der genau wie William ein Außenseiter zu sein scheint, fühlt sich gleich hingezogen zu dem Neuen. Da kommt ihm die Aufgabe im Englisch-Unterricht gerade recht. Die Schüler sollen kleine Gruppen bilden und die Geschichte von "Romeo und Julia" neu erzählen.
Mike und William wollen daraus einen kleinen Film machen, weil William eine Kamera besitzt und bereits an seiner letzten Schule einen Kurzfilm gedreht hat. In ihrem Projekt verlieben sich das Monster aus Frankenstein und ein Wolfsmensch ineinander und ziehen dadurch den Zorn ihrer Mitmenschen auf sich, die das Paar nicht akzeptieren wollen und verfolgen.
Auch im wahren Leben verlieben sich Mike und William nach und nach, auch wenn beide noch unsicher und verschlossen sind. Die Angst vor der Reaktion ihrer Umwelt ist noch stärker, als ihre Liebe zueinander. Mikes Eltern sind geschieden und er lebt bei seiner Mutter, seinen Vater sieht er nicht sehr oft. Seinen kleinen Bruder hat Mike bei einem tragischen Unfall verloren. Er spricht nicht gerne darüber, die Wunde über diesen Verlust ist noch nicht verheilt.
William lebt bei seinem gewalttätigen Vater, nachdem seine Mutter durch einen brutalen Übergriff ihres Mannes einen Hirnschaden erlitten hat und in einer Anstalt untergebracht ist. Sie ist nicht ansprechbar und auch die regelmäßigen Besuche ihres Sohnes nimmt sie kaum wahr.
Eine schwierige Situation für Mike und William, die sich nur kurze Auszeiten für ihre Liebe nehmen können, aber ansonsten noch nicht die Kraft haben, darum zu kämpfen. Doch während Mike immer mutiger wird, gelingt es William nicht, sich seinen Ängsten zu stellen, zumal die Menschen in ihrem privaten Umfeld mit Sicherheit immer genau die falsche Reaktion zeigen.
Eigentlich war ich erst etwas skeptisch, mir diesen Film anzusehen. Mal wieder eine Geschichte um zwei schwule Jungs, die mit sich selbst noch nicht klar kommen und an ihrer Umgebung scheitern. Das gab es ja schon hundertfach und es macht mich persönlich immer wieder wütend, wenn man die Reaktionen der Familien und Freunde erleben muss, die nur mit Unverständnis auf die Liebe der Protagonisten reagieren können. Können wir nicht einfach mal einen Schritt weiter gehen und zulassen, dass sich ein Mensch in einen anderen verliebt, egal ob Mann oder Frau?
"Monster Pies" beginnt jedenfalls erst ziemlich ruhig und für das Thema eher gewöhnlich, man sieht ihm das geringe Budget an, die wirklich fabelhaften Hauptdarsteller sind anfangs noch etwas hölzern und es wird kein Klischee ausgelassen. Doch man wird immer mehr in die Geschichte hineingezogen, bis es zum Knall kommt, den so niemand erwartet hat. Mir hat es am Ende fast das Herz zerrissen und mich tränenüberströmt zurückgelassen.
Was soll ich sagen? Ein wunderbarer und gleichzeitig so trauriger Film, den man unbedingt sehen muss, unterlegt mit einem sehr gelungenen Soundtrack. Gerne mehr davon, schon weil die Darsteller so realistisch sind, aber bitte nicht immer so ein trauriges Ende.
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