Sonntag, 27. Januar 2013

Babycall

"Babycall" ist ein Film von Pål Sletaune (Regie und Drehbuch) aus dem Jahr 2011.

Die junge Anna (Noomi Rapace) bezieht zusammen mit ihrem achtjährigen Sohn Anders (Vetle Qvenild Werring) eine kleine Wohnung in einem tristen Wohnblock. Die Wohnung hat ihr das Jugendamt besorgt, denn Anna ist auf der Flucht vor ihrem gewalttätigen Ehemann, der den gemeinsamen Sohn töten wollte. In der neuen Umgebung fühlt sich Anna aber immer noch unwohl und sie lebt in ständiger Angst, dass ihrem Sohn etwas passieren könnte.

Die Mitarbeiter vom Jugendamt kommen regelmäßig vorbei und bestimmen, dass Anders ab sofort in seinem Kinderzimmer schlafen soll und tagsüber in die Schule zu gehen hat. Anna fügt sich, aber sie begleitet Anders zur Schule und holt ihn auch wieder ab. In einem Elektronikmarkt kauft sie ein Babyphon, um auch in der Nacht auf Anders aufpassen zu können. Sie lernt den netten Verkäufer Helge (Kristoffer Joner) kennen, der ihr das Gerät erklärt.

Nachts kommen plötzlich merkwürdige Geräusche und Schreie aus dem Babyphon. Anna läuft sofort zu Anders, aber der schläft fest. Helge erklärt ihr am nächsten Tag, dass die Geräusche auch von einem anderen Babyphon in der nahen Umgebung stammen könnten. Sie müsse einfach nur den Kanal wechseln, dann hätte sie auch wieder Ruhe. Anna hört weiterhin Schreie aus dem Babyphon und macht sich in dem großen Haus auf die Suche nach dem Kind, das hier möglicherweise misshandelt wird. Ist sie etwas einem Verbrechen auf der Spur?

Anna freundet sich ein wenig mit Helge an, der selbst gerade eine schwere Zeit durchmacht, da seine Mutter im Sterben liegt. Anders bringt unterdessen einen Freund aus der Schule mit nach Hause, der aber nicht mit Anna spricht und sehr merkwürdig zu sein scheint. Als Helge von Anna zum Essen eingeladen wird, begegnet ihm der fremde Junge in der Wohnung, den er für Anders hält. Der Junge zeigt ihm seine blauen Flecken, die er am ganzen Körper hat und bittet ihn gleichzeitig darum, nicht darüber zu reden. Helge reagiert verstört. Misshandelt Anna etwa ihren Sohn?

Anna gerät immer mehr in Panik, denn ihr Mann will ihr den Sohn wegnehmen und der Mitarbeiter vom Jugendamt wird zudringlich. Sie muss Anders in Sicherheit bringen, denn ohne ihren Sohn kann sie nicht leben. Helge will Anna helfen, aber kann er das überhaupt noch?

Noomi Rapace dominiert als verhuschte und übervorsichtige Mutter den ganzen Film und sie macht das eigentlich auch ziemlich gut, allerdings nervt es auch nach einiger Zeit. Das erschrockene Gesicht, die gekrümmte Körperhaltung, eben das ganze Programm. Dem Zuschauer wird ohnehin schon sehr schnell klar, dass hier nicht alles so ist, wie es scheint. Der Regisseur legt noch ein paar falsche Fährten aus und "überrascht" dann mit einem Twist am Ende, auf den man schon längst gewartet hat.

Zwischendurch gibt es aber auch viel Leerlauf und so richtig fesseln kann die Geschichte irgendwie nicht. Wenn man sich nach dem Ende des Films noch weiter Gedanken darüber macht, dann passt auch plötzlich gar nichts mehr zusammen und man muss sich doch fragen, was man da eigentlich gerade gesehen hat. Einen Sinn ergibt das rückblickend jedenfalls nicht. Wie auch immer, kann man sehen, muss man aber nicht. Von mir gibt es nur eine eingeschränkte Empfehlung.

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