Dienstag, 29. Januar 2013

The Sex of Angels

"The Sex of Angels" - "El sexo de los ángeles" ist ein Film von Xavier Villaverde aus dem Jahr 2012. Das Drehbuch schrieb Villaverde zusammen mit José Antonio Vitoria.

Bruno (Llorenc González) und Carla (Astrid Bergès-Frisbey) sind ein glückliches und verliebtes Paar. Sie sind bereits seit ihrem fünfzehnten Lebensjahr zusammen und leben gemeinsam in Barcelona. Eines Tages wird Bruno am Strand überfallen und niedergeschlagen, aber der Hip-Hop-Tänzer Rai (Álvaro Cervantes) kann den Dieb aufhalten, die Geldbörse retten und er kümmert sich auch um den verletzten Bruno. Rai nimmt Bruno mit und lässt ihn bei sich übernachten, weil dieser in seinem Zustand nicht nach Hause will, wo gerade Carlas Eltern zu Besuch sind.

Rai hat keine eigene Wohnung, er nistet sich immer dort ein, wo es gerade geht. So müssen er und Bruno auch am nächsten Morgen die Unterkunft schnell verlassen, als die eigentlichen Besitzer in der Tür stehen. Bruno bringt Rai daraufhin in der Wohnung von Freunden unter, die gerade verreist sind. Am Abend geben Bruno und Carla eine Party und auch Rai ist eingeladen. Beide sind ganz angetan von Rai und besonders Bruno muss feststellen, dass Rai eine gewisse Anziehung auf ihn ausübt. Obwohl er sich dagegen wehrt, weil er diese Gefühle nicht zulassen will, kommt es zwischen ihm und Rai letztendlich zum Sex.

Bruno ist verwirrt, denn er liebt Carla und würde sie nie verlassen, aber Rai spielt nun ebenfalls eine große Rolle in seinem Leben. Es kommt, wie es kommen muss, Carla erwischt die beiden Männer unter der Dusche im Schwimmbad. Nach einigem Hin und Her lässt sich Carla auf eine Beziehung zu Dritt ein, aber Zweifel bleiben. Als Carla das nicht mehr aushält, verführt sie Rai, um anschließend nur noch verwirrter zu sein. Ihr ursprünglicher Plan, Bruno damit eifersüchtig zu machen ist zwar aufgegangen, aber nun möchte auch sie nicht mehr auf Rai verzichten.

Es dauert noch ein wenig, bis sich alle auf die neue Situation eingelassen haben, aber dann leben sie die Utopie einer Beziehung zu Dritt, in der jeder den anderen liebt und akzeptiert, ganz ohne Eifersucht und Besitzansprüche. Beschwingt und heiter klingt der Film aus.

Schön, so mein erster Gedanke. Schön, wenn so etwas funktionieren könnte und warum eigentlich auch nicht. Zugegeben, das Ende ist hier ein bisschen zu harmonisch und weichgespült, aber ich finde die Möglichkeit dieser Beziehung sehr interessant. Eine Liebesbeziehung zu Dritt ist vermutlich nie ganz einfach, das setzt viel Toleranz voraus, aber wenn man sich darauf einlassen kann, könnte das doch durchaus gehen. Das ganze Gerede von Homo-, Bi- oder Heterosexualität kann doch auch einfach nur durch Sexualität ersetzt werden. Wozu muss man Menschen immer in irgendwelche Schubladen stecken?

Hier funktioniert das jedenfalls sehr gut, die Darsteller sind jederzeit glaubhaft und ich nehme ihnen ihre Zweifel ab, freue mich aber auch sehr über die Entwicklung zum Ende. Carla hat die schlechte Ehe ihrer Eltern vor Augen, plädiert für Toleranz, muss aber erst selbst lernen, wirklich tolerant zu sein. Bruno hat eher wenig Probleme mit der neuen Situation, er akzeptiert seine Liebe zu Carla und zu Rai. Rai ist derjenige, der bisher immer weggelaufen ist, wenn es Probleme in seinem Leben gab. Er muss sich nun einbringen in die Beziehung, aber es ist die Mühe wert, denn "wenn Du kein Risiko eingehst, bist Du schon tot". Besser kann man es nicht sagen.

Ein schöner Film mit toller Handlung und absolut hinreißenden Darstellern. Sehr empfehlenswert.

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