Samstag, 2. März 2013

Skyfall

"Skyfall" ist ein Film von Sam Mendes aus dem Jahr 2012. Das Drehbuch stammt von John Logan, Neal Purvis und Robert Wade.

Hier haben wir also den dritten James Bond-Film mit Daniel Craig in der Titelrolle. Nach dem sehr guten "Casino Royale" von Martin Campbell aus dem Jahr 2006 und dem ganz furchtbaren "Quantum of Solace" von Marc Forster aus dem Jahr 2008 sind ein paar Jahre vergangen und die Erwartungen waren gewaltig. Wie würde die Reihe weitergehen? Nun, auch ich war sehr skeptisch, ob ich überhaupt einen weiteren Bond-Film sehen will, aber mit Sam Mendes wurde ein Regisseur engagiert, der viel gewagt hat und dabei auf ganzer Linie gewonnen hat. James Bond ist in der Neuzeit angekommen, also los...

Beim MI6 ist eine Festplatte abhanden gekommen. (Wir sprechen hier nicht über Logik, denn schließlich ist das immer noch ein James Bond-Film und Agentenfilme haben ihre eigenen Regeln. Logik gehört definitiv nicht dazu, also bitte keine Fragen stellen.) Bond (Daniel Craig) verfolgt in Istanbul die Spur des Diebes und wird dabei von seiner Kollegin Eve (Naomi Harris) unterstützt. Es gibt die üblichen Verfolgungsjagden mit dem Auto quer durch die Stadt, mit dem Motorrad über die Häuserdächer, bis hin zum Kampf Mann gegen Mann auf dem Dach eines fahrenden Zuges. Eve bekommt von M (Judi Dench) den Auftrag, den Dieb zu erschießen, aber sie erwischt Bond, der daraufhin in einen Fluss fällt und fortan als tot gilt.

Monate vergehen, M wird von Gareth Mallory (Ralph Fiennes) zum Rücktritt aufgefordert, als plötzlich das Hauptquartier des MI6 angegriffen wird. Eine gewaltige Gasexplosion verwüstet das Gebäude und der Secret Service muss umziehen. Dann werden die ersten Namen von Agenten im Netz veröffentlicht, die sich auf der gestohlenen Festplatte befunden haben. M muss handeln, bevor weiteres Unglück passiert und da taucht James Bond wieder auf, der überlebt hat, aber in ziemlich zweifelhafter Verfassung ist. Tabletten und Alkohol haben ein Wrack aus ihm gemacht, aber er will seinen Dienst wieder antreten. M gibt ihm dafür grünes Licht, weil sie ihn braucht.

Zunächst geht es nach Shanghai, wo es in einem Wolkenkratzer zu einem Kampf kommt, der grandios inszeniert ist. Hier gibt es eine tolle Optik aus Licht und Glas, die man gesehen haben muss. Weiter geht es nach Macao, wo Bond auf die schöne Sévérine (Bérénice Marlohe) trifft, die ihn zum eigentlichen Bösewicht des Films führt. Auftritt von Javier Bardem als böser Cyber-Terrorist Raoul Silva, der früher selbst beim MI6 gearbeitet hat und sich an M rächen will.

Weiter geht es in London, wo sich M bei einer Anhörung vor den Ministern rechtfertigen muss, als Silva mit seinen Leuten das Treffen stört. Bond schnappt sich M und fährt mit ihr nach Schottland. Auf dem Anwesen "Skyfall" ist er aufgewachsen und hier macht er sich auf das finale Zusammentreffen mit Silva bereit. Es folgt ein gewaltiger Showdown.

Ich wollte diesen Film eigentlich nicht sehen, weil ich den letzten so fürchterlich fand. Ehrlich gesagt sind Bond-Filme doch irgendwie antiquiert und auch dieser hat ein paar Momente, die mich sprachlos machen. Beispielsweise die unnötige Duschszene mit Bond und Sévérine und der Bemerkung "I like you better without your Beretta". Hilfe...

Andererseits hat dieser Film auch ganz große Momente und zeigt seinen Helden als gebrochenen Mann, der persönliche Kämpfe auszutragen hat und mit seinem Alter hadert. Er ist verletzlich, aber immer noch ein Kämpfer, der sich nichts gefallen lässt und auch einiges einstecken muss. Daniel Craig verkörpert diesen Bond einfach fabelhaft, man nimmt ihm diese Rolle wirklich ab.

Die wunderbare Judi Dench ist wie immer sehenswert, ebenso wie die Nebendarsteller Ralph Fiennes, Albert Finney und Ben Whishaw, die gut in ihre Rollen passen. Javier Bardem ist ein fantastischer Bösewicht und dominiert sämtliche Szenen, in denen er zu sehen ist. Er ist der perfekte Gegenspieler für Bond.

Was soll ich noch sagen, Sam Mendes hat einen Schritt gewagt, der mutig und auch nötig war, um die Bond-Reihe am Leben zu erhalten. Was immer nun auch kommen mag, es muss sich an diesem Film messen lassen und das wird nicht leicht sein.

Erwähnen muss ich auch noch den üblichen Vorspann mit der Titelsequenz, der bildlich sehr schön umgesetzt wurde. Leider kann ich dem Titelsong so gar nichts abgewinnen, also lasse ich ihn hier unerwähnt. Insgesamt gesehen kann ich den Film aber sehr empfehlen.

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