"The Journey of Jared Price" ist ein Film von Dustin Lance Black (Regie und Drehbuch) aus dem Jahr 2000 und entstand mit minimalem Budget ($ 30.000) innerhalb weniger Drehtage.
Der junge Jared Price (Corey Spears) kommt aus einem kleinen Ort in Georgia nach Los Angeles. Er bezieht ein Zimmer in einem günstigen Hostel, das er sich aber mit einem Mitbewohner teilen muss. Ebenfalls in diesem Hostel wohnt Robert (Josh Jacobson), der sich mit Jared anfreundet. Roberts Zuneigung zu Jared geht über eine Freundschaft hinaus, was Jared zunächst irritiert.
Auf der Suche nach einem Job landet Jared bei der älteren und blinden Mrs. Haines (Rocki Craigg) als Pfleger. Mrs. Haines ist eine wohlhabende Dame und lebt allein in einem großzügigen Haus. Sie ist die Witwe eines erfolgreichen Filmregisseurs, der schon vor langer Zeit gestorben ist. Ihr Sohn Matthew (Steve Tyler) lässt sich nur selten bei seiner Mutter sehen. Matthew ist Ende Dreißig, ein vermögender Geschäftsmann und seit ein paar Jahren mit seinem jüngeren Partner Andrew (Bryan Shyne) liiert. Doch so langsam ist er von ihrem gemeinsamen Sexleben gelangweilt und auf der Suche nach neuen Erlebnissen.
Matthew hat gleich ein Auge auf Jared geworfen, überredet seine Mutter, ihn in ihrem Haus einziehen zu lassen und macht sich bei der ersten Gelegenheit an Jared heran. Der weiß gar nicht so recht was mit ihm passiert, fühlt sich aber bald schon ebenfalls zu Matthew hingezogen. Doch Matthew will Jared nur als neues Spielzeug gebrauchen, um seine Beziehung zu Andrew aufzufrischen. Als Jared das durchschaut, kündigt er die Stelle bei Mrs. Haines.
Jared erkennt, sich in den falschen Mann verliebt zu haben, aber da ist ja auch noch Robert, der gerade eine kleine Wohnung bezieht und sich über das Wiedersehen mit Jared freut.
Ja, es gibt ein Happy End und das ganz ohne Geheule und Gekreische, wie schön. Dieser wunderbare kleine Independent-Film ist einfach nur gut gelungen und überaus sehenswert. Das liegt unter anderem auch an den fabelhaften und sehr sympathischen Darstellern, die ihre Sache hier sehr gut machen. Man begleitet sie gerne durch den Film und fühlt mit ihnen.
Regisseur und Drehbuchautor Dustin Lance Black erzählt hier in seinem Spielfilmdebüt eine kleine und ehrliche Story, die seiner eigenen Geschichte sogar recht ähnlich ist, der Mann weiß also, wovon er redet. Im Jahr 2009 gewann er übrigens den Oscar für sein Drehbuch zu "Milk" und er engagiert sich stark für die Rechte von Schwulen und Lesben. Ein toller Mann und eine großartige Persönlichkeit.
Das wirklich kleine Budget sieht man dem Film zwar mitunter an, aber das macht überhaupt nichts, denn man spürt in jeder Szene die Liebe und das Engagement des ganzen Teams. Es gibt auch noch ein kurzes Making Of, das ich ebenfalls sehr empfehlen kann. Diesen Film sollte man nicht verpassen.
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