Da wären wir also im Jahr 2014, höchste Zeit für einen kleinen Rückblick auf 2013. Der fällt dieses Mal relativ kurz und knapp aus, weil ich letzte Nacht eher unfreiwillig Ohrenzeugin einer der geschmacklosesten Silvester-Partys ever geworden bin, die im Stockwerk unter mir stattfand. Soll heißen brüllend laute Musik und Gegröle, deutsche Schlager usw. und alles im Disco-Mix. Aus diesem Grund ist meine Laune heute auch eher verhalten und ich möchte mich deshalb lieber meinen persönlichen Highlights des letzten Jahres widmen. Hier also meine Top Ten 2013.
"Vito" Der Dokumentarfilm von Jeffrey Schwarz über das Leben von Vito Russo ist wichtig und bewegend, genau wie es Vito Russo selbst war. Wer den noch nicht gesehen hat, bitte unbedingt nachholen.
"Was bleibt" Ein großartiger Film von Hans-Christian Schmid mit einem überragenden Lars Eidinger und einer genialen Corinna Harfouch in den Hauptrollen. Es geht um eine Familie und deren Sprachlosigkeit untereinander. Sehr berührend.
"Laurence Anyways" Der dritte Spielfilm von Xavier Dolan überzeugt erneut auf ganzer Linie. Mit Melvil Poupaud und Suzanne Clément perfekt besetzt und unter die Haut gehend. Ein Mann will endlich als Frau leben und akzeptiert werden. Probleme sind da vorprogrammiert.
"Holy Motors" Ein Kunstfilm der besonderen Art von Leos Carax. Die Besetzung mit Denis Lavant in der Hauptrolle könnte nicht besser sein. Als Chauffeurin der Limousine muss aber noch unbedingt Édith Scob erwähnt werden. Keine leichte Kost, aber ein perfekter Film.
"The Men next Door" Eine wunderbare Komödie von Rob Williams, der einfach ein Händchen für solche Stoffe hat und seine Darsteller perfekt auswählt. Wer was zum aufmuntern braucht, ist hier bestens beraten.
"The Boys in the Band" Eine schöne und längst überfällige DVD-Veröffentlichung dieses Films von William Friedkin aus dem Jahr 1970. Deutsche Untertitel wären schön gewesen, aber so geht es auch. Die deutschen Stimmen sind gut gewählt, besser ist aber wie immer die Originalfassung. Kann man auswählen.
"More than Friendship" Auf den zweiten Film von Timmy Ehegötz habe ich mich sehr gefreut und wurde nicht enttäuscht. Er greift brisante Themen auf und erscheint dadurch vielen Zuschauern als zu sperrig, ist er aber gar nicht. Wer sich in Ruhe damit auseinandersetzt, kann viel lernen und begreifen. Außerdem ist das hier ein studentisches Filmprojekt, das sollte man immer berücksichtigen.
"Top of the Lake" Eine tolle Mini-Serie von Jane Campion, die eine gute Geschichte und noch bessere Darsteller zu bieten hat.
"Hawaii" Der dritte Spielfilm von Marco Berger ist ein kleines und feines Highlight im Queer Cinema und sehr erotisch gefilmt. Sehr ruhige Geschichte und zwei fabelhafte Darsteller. Einfach schön.
"The Conjuring" Ein richtig schön altmodischer Gruselfilm von James Wan, der kein Klischee auslässt, aber auf ganzer Linie überzeugen kann. Kein Wunder bei dem Cast. Patrick Wilson, Vera Farmiga, Lili Taylor und Ron Livingston sind so gut, dass man ihnen gerne alles glaubt. Sehr gelungen.
Sagen wir also Hallo zum Jahr 2014 und hoffen wir, das auch im neuen Jahr wieder einige Perlen aus dem Filmsumpf herauszupicken sind. In diesem Sinne, alle guten Wünsche für 2014.
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