"Liebe" - "Amour" ist ein Film von Michael Haneke (Regie und Drehbuch) aus dem Jahr 2012.
Der Film erzählt die Geschichte von Georges (Jean-Louis Trintignant) und Anne (Emmanuelle Riva), beide über achtzig Jahre alt, ehemalige Musikprofessoren, die in Paris in einer großzügigen Altbauwohnung leben. Sie gehen liebevoll miteinander um, schätzen die gleichen Dinge und sind sich selbst genug. Die gemeinsame Tochter Eva (Isabelle Huppert) lebt mit ihrer Familie im Ausland und lässt sich nur sporadisch sehen.
Georges und Anne besuchen am Abend ein Konzert von Alexandre (Alexandre Tharaud), ein ehemaliger Schüler von Anne und nun erfolgreicher Pianist. Am nächsten Morgen frühstückt das Paar wie gewohnt zusammen, als Anne plötzlich geistesabwesend wirkt und nicht mehr ansprechbar ist. Obwohl sie bereits kurze Zeit später wieder zu sich kommt, sich aber an nichts mehr erinnern kann, lässt Georges sie von ihrem Arzt untersuchen.
Es gibt ein Problem an der Halsschlagader, welches durch eine Operation behoben werden soll. Die Operation allerdings missglückt, Anne erleidet einen Schlaganfall und ist fortan rechtsseitig gelähmt. Georges übernimmt zu Hause ihre Pflege und kümmert sich liebevoll um seine Frau, auch wenn seine eigenen Kräfte nicht mehr die besten sind. Doch Annes Zustand verschlechtert sich, ein zweiter Schlaganfall folgt und Georges muss Pflegerinnen einstellen, die ihn unterstützen.
Georges musste seiner Frau versprechen, sie nicht wieder ins Krankenhaus zu bringen und so tut er sein möglichtes, sie zu Hause zu pflegen, was aber immer schwieriger wird. Eva stattet ihren Eltern einen ihrer seltenen Besuche ab und macht ihrem Vater Vorwürfe, mit der Betreuung ihrer Mutter überfordert zu sein. Doch so schnell wie sie kam, ist sie auch schon wieder weg und mit ihrem eigenen Leben beschäftigt.
Georges muss feststellen, dass Anne immer mehr verfällt und schon früh, als sie sich noch verständlich machen konnte, den Wunsch verspürte ihrem Leben ein Ende zu setzen. Aus Liebe zu seiner Frau kommt Georges diesem Wunsch nach, auch wenn es ihn viel Überwindung kostet. In seinen Tagträumen lebt Anne weiter an seiner Seite, spielt für ihn Klavier und ist stets bei ihm.
Was für ein Film, den muss man erstmal sacken lassen. Von Michael Haneke ist man ja schon einiges gewöhnt, aber dieser Stoff geht direkt ins Herz und an die Nieren. Schon seit vielen Jahren war Haneke mit diesem Projekt beschäftigt und besonders die Zusammenarbeit mit Jean-Louis Trintignant lag ihm am Herzen, für den er diese Rolle geschaffen hat.
Herausgekommen ist ein Kammerspiel mit drei herausragenden Darstellern, Jean-Louis Trintignant, Emmanuelle Riva und Isabelle Huppert. Besser geht es nicht. Die Handlung spielt fast ausschließlich in der Wohnung, was sehr gut funktioniert. Es gibt keine Krankenhausszenen oder ähnliches, die müssen hier auch nicht sein.
Der Film ist großartig so wie er ist und äußerst empfehlenswert, aber bestimmt nicht für jeden Geschmack geeignet. Wer nur nett unterhalten werden will, der ist hier falsch. Allen anderen möchte ich dieses besondere Werk sehr ans Herz legen, es lohnt sich. Allein die Darsteller sind eine Klasse für sich und der Regisseur sowieso. Nicht umsonst hat dieser Film bisher bereits zahlreiche Preise gewonnen und jeder einzelne davon ist auch verdient. Michael Haneke macht einfach großartige Filme und wird dafür endlich auch entsprechend ausgezeichnet.
Sonntag, 24. Februar 2013
Samstag, 23. Februar 2013
W.E.
"W.E." ist ein Film von Madonna aus dem Jahr 2011. Das Drehbuch schrieb Madonna zusammen mit Alek Keshishian.
Erzählt wird die Geschichte des britischen Thronfolgers Edward VIII. (James D'Arcy) und seiner Liebe zu der verheirateten und geschiedenen Amerikanerin Wallis Simpson (Andrea Riseborough), für die er den Thron von England aufgab. Soweit die wahre Geschichte, die sich in den Dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts zugetragen hat. Madonna lässt ihren Film aber gleichzeitig auch in den Neunziger Jahren spielen, als der Nachlass von Edward und Wallis in einem großen Auktionshaus in New York unter den Hammer kommt.
Hier setzt eine zweite Story an, die von Wally Winthrop (Abbie Cornish) erzählt, einer jungen Frau, die in einer lieblosen Ehe mit einem zwar vermögenden, aber auch brutalen Ehemann gefangen ist. William Winthrop (Richard Coyle) ist ein erfolgreicher Psychiater, aber ein lausiger und untreuer Ehemann. Wally will unbedingt ein Kind bekommen, aber das klappt einfach nicht und ihr Mann will keinen Sex mehr mit ihr, weil er sich unter Druck gesetzt fühlt.
Um sich abzulenken, besucht Wally täglich die Ausstellung des Nachlasses von Edward und Wallis und lebt dort ihre Tagträume aus. Schon bald lernt sie dort den Wachmann Evgeni (Oscar Isaac) kennen und beide freunden sich an. Als Wally von ihrem Mann verprügelt wird, ist es Evgeni der sie rettet und mit in seine Wohnung nimmt. Bei ihm fühlt sich Wally geborgen, sieht die Welt plötzlich mit ganz anderen Augen und wird natürlich auch sofort schwanger. Evgeni ist auch nicht nur ein schnöder Wachmann, sondern ein russischer Intellektueller.
So ein Schrott. Nein, ich versuche es etwas milder. So ein Kitsch. Ja, das ist besser. Madonna versucht sich mal wieder als Regisseurin, lässt sich auch im Making-Of loben bis die Sonne untergeht, aber das Ergebnis ist trotzdem eher durchwachsen. Die Ausstattung und die Kostüme sind schön, aber sonst leider nichts. Die fiktive Handlung in den Neunzigern hätte man sich gerne schenken können, weil sie leider total überzogen ist.
Die eigentliche Geschichte von Edward und Wallis und wer nun was für wen aufgegeben hat und warum, das gerät hier in den Hintergrund, sehr schade. Ob das mit den Briefen am Ende des Films alles so richtig ist, wer kann das schon sagen.
Die Handlung springt jedenfalls ständig hin und her, was nicht immer sehr gelungen ist. Alles ist sehr stylish, oft auch ein bisschen zu viel und erinnert eher an Werbespots für teure Kosmetik.
Auf die vielen Darsteller will ich hier gar nicht näher eingehen, ich möchte nur Andrea Riseborough besonders hervorheben, die sonst eigentlich eher unscheinbar ist, hier aber ganz wunderbar über sich hinaus wächst und einfach großartig ist. Toll gemacht und gespielt, leider kann ich das über Abbie Cornish nicht sagen und behalte meine Meinung in diesem Fall mal für mich.
Insgesamt gesehen ein Film, der nur eine eingeschränkte Empfehlung von mir bekommt. Kann man sehen, muss man aber nicht. Die Idee ist gut, die Umsetzung leider nicht.
Erzählt wird die Geschichte des britischen Thronfolgers Edward VIII. (James D'Arcy) und seiner Liebe zu der verheirateten und geschiedenen Amerikanerin Wallis Simpson (Andrea Riseborough), für die er den Thron von England aufgab. Soweit die wahre Geschichte, die sich in den Dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts zugetragen hat. Madonna lässt ihren Film aber gleichzeitig auch in den Neunziger Jahren spielen, als der Nachlass von Edward und Wallis in einem großen Auktionshaus in New York unter den Hammer kommt.
Hier setzt eine zweite Story an, die von Wally Winthrop (Abbie Cornish) erzählt, einer jungen Frau, die in einer lieblosen Ehe mit einem zwar vermögenden, aber auch brutalen Ehemann gefangen ist. William Winthrop (Richard Coyle) ist ein erfolgreicher Psychiater, aber ein lausiger und untreuer Ehemann. Wally will unbedingt ein Kind bekommen, aber das klappt einfach nicht und ihr Mann will keinen Sex mehr mit ihr, weil er sich unter Druck gesetzt fühlt.
Um sich abzulenken, besucht Wally täglich die Ausstellung des Nachlasses von Edward und Wallis und lebt dort ihre Tagträume aus. Schon bald lernt sie dort den Wachmann Evgeni (Oscar Isaac) kennen und beide freunden sich an. Als Wally von ihrem Mann verprügelt wird, ist es Evgeni der sie rettet und mit in seine Wohnung nimmt. Bei ihm fühlt sich Wally geborgen, sieht die Welt plötzlich mit ganz anderen Augen und wird natürlich auch sofort schwanger. Evgeni ist auch nicht nur ein schnöder Wachmann, sondern ein russischer Intellektueller.
So ein Schrott. Nein, ich versuche es etwas milder. So ein Kitsch. Ja, das ist besser. Madonna versucht sich mal wieder als Regisseurin, lässt sich auch im Making-Of loben bis die Sonne untergeht, aber das Ergebnis ist trotzdem eher durchwachsen. Die Ausstattung und die Kostüme sind schön, aber sonst leider nichts. Die fiktive Handlung in den Neunzigern hätte man sich gerne schenken können, weil sie leider total überzogen ist.
Die eigentliche Geschichte von Edward und Wallis und wer nun was für wen aufgegeben hat und warum, das gerät hier in den Hintergrund, sehr schade. Ob das mit den Briefen am Ende des Films alles so richtig ist, wer kann das schon sagen.
Die Handlung springt jedenfalls ständig hin und her, was nicht immer sehr gelungen ist. Alles ist sehr stylish, oft auch ein bisschen zu viel und erinnert eher an Werbespots für teure Kosmetik.
Auf die vielen Darsteller will ich hier gar nicht näher eingehen, ich möchte nur Andrea Riseborough besonders hervorheben, die sonst eigentlich eher unscheinbar ist, hier aber ganz wunderbar über sich hinaus wächst und einfach großartig ist. Toll gemacht und gespielt, leider kann ich das über Abbie Cornish nicht sagen und behalte meine Meinung in diesem Fall mal für mich.
Insgesamt gesehen ein Film, der nur eine eingeschränkte Empfehlung von mir bekommt. Kann man sehen, muss man aber nicht. Die Idee ist gut, die Umsetzung leider nicht.
Montag, 18. Februar 2013
Red Lights
"Red Lights" ist ein Film von Rodrigo Cortés (Regie und Drehbuch) aus dem Jahr 2012.
Die Psychologin Dr. Margeret Matheson (Sigourney Weaver) hat es sich zur Aufgabe gemacht, Geistererscheinungen und sonstige paranormale Aktivitäten auf ihren Wahrheitsgehalt hin zu untersuchen und als Unfug zu entlarven. Der junge Physiker Dr. Tom Buckley (Cillian Murphy) steht ihr dabei als Assistent zur Seite. Die beiden sind ein eingespieltes Team und ziemlich erfolgreich in ihrer Arbeit, aber trotzdem sollen ihnen die öffentlichen Mittel gekürzt werden.
Da taucht plötzlich der blinde Mentalist Simon Silver (Robert De Niro) nach dreißig Jahren Bühnenabstinenz wieder auf der Bildfläche auf. Einer seiner größten Kritiker war damals in Silvers Show an einem Herzinfarkt gestorben und Silver zog sich aus der Öffentlichkeit zurück. Nun plant er ein großes Comeback und Tom Buckley will die Gelegenheit nutzen, ihn als Scharlatan zu entlarven.
Margeret will davon nichts wissen, sie hatte vor dreißig Jahren eine Begegnung mit Silver, die sie nicht vergessen kann. Sie bittet Tom, sich nicht mit Silver anzulegen. Zu Margarets Hintergrundgeschichte muss erwähnt werden, dass sie einen erwachsenen Sohn hat, der jedoch seit seinem vierten Lebensjahr im Koma liegt.
Tom will aber auf jeden Fall die Konfrontation mit Silver, den Grund dafür erfährt man gegen Ende des Films, und auch als Margaret plötzlich stirbt, lässt er nicht von seinem Plan ab. Silver bietet an, seine Handlungen wissenschaftlich untersuchen zu lassen, was zunächst nichts weiter ergibt, doch am Ende kommt es noch zu einem gewaltigen Showdown zwischen Tom und Silver, der die Karten ganz neu mischt.
Ich bin verwirrt und weiß nicht so recht, wie und wo ich diesen Film einordnen soll. Richtig schlecht ist er nicht, aber eben auch nicht richtig gut. Das Ende ist jedenfalls etwas merkwürdig, weil der Film in seiner Erzählung irgendwann ziemlich abschmiert, bis man sich nur noch verwundert die Augen reibt. Ein "erklärender Off-Kommentar", quasi das Todesurteil für jeden Film, ruiniert alles, was bis dahin passiert ist. Schade, denn das hätte unbedingt anders gelöst werden müssen, wenn überhaupt. Einen Off-Kommentar die Geschichte erklären zu lassen, ist wirklich die dümmste Lösung die es gibt und eine Beleidigung für den Zuschauer.
Sehenswert ist der Film aber auf jeden Fall wegen Cillian Murphy, der einer der besten und interessantesten Schauspieler seiner Generation ist und hier den Film dominiert. Er ist einer der wenigen Darsteller, die nicht nur ein hübsches Gesicht vorweisen können, sondern echtes Talent. Robert De Niro bekleckert sich hier zwar nicht unbedingt mit Ruhm, hat aber schon schlechtere Rollen gespielt. Sigourney Weaver ist wie üblich überzeugend, aber leider verabschiedet sie sich zu früh und unmotiviert aus dem Film und überlässt Cillian Murphy das Feld, der seine Chance durchaus zu nutzen weiß. In den Nebenrollen werden Toby Jones und Joely Richardson weitgehend verschenkt.
Insgesamt gesehen schon ein empfehlenswerter Film, wenn auch mit kleinen Einschränkungen. Das Drehbuch verzettelt sich irgendwann zu sehr, um überhaupt noch glaubhaft zu sein. Darüber sollte sich jeder Zuschauer aber selbst ein Urteil bilden.
Die Psychologin Dr. Margeret Matheson (Sigourney Weaver) hat es sich zur Aufgabe gemacht, Geistererscheinungen und sonstige paranormale Aktivitäten auf ihren Wahrheitsgehalt hin zu untersuchen und als Unfug zu entlarven. Der junge Physiker Dr. Tom Buckley (Cillian Murphy) steht ihr dabei als Assistent zur Seite. Die beiden sind ein eingespieltes Team und ziemlich erfolgreich in ihrer Arbeit, aber trotzdem sollen ihnen die öffentlichen Mittel gekürzt werden.
Da taucht plötzlich der blinde Mentalist Simon Silver (Robert De Niro) nach dreißig Jahren Bühnenabstinenz wieder auf der Bildfläche auf. Einer seiner größten Kritiker war damals in Silvers Show an einem Herzinfarkt gestorben und Silver zog sich aus der Öffentlichkeit zurück. Nun plant er ein großes Comeback und Tom Buckley will die Gelegenheit nutzen, ihn als Scharlatan zu entlarven.
Margeret will davon nichts wissen, sie hatte vor dreißig Jahren eine Begegnung mit Silver, die sie nicht vergessen kann. Sie bittet Tom, sich nicht mit Silver anzulegen. Zu Margarets Hintergrundgeschichte muss erwähnt werden, dass sie einen erwachsenen Sohn hat, der jedoch seit seinem vierten Lebensjahr im Koma liegt.
Tom will aber auf jeden Fall die Konfrontation mit Silver, den Grund dafür erfährt man gegen Ende des Films, und auch als Margaret plötzlich stirbt, lässt er nicht von seinem Plan ab. Silver bietet an, seine Handlungen wissenschaftlich untersuchen zu lassen, was zunächst nichts weiter ergibt, doch am Ende kommt es noch zu einem gewaltigen Showdown zwischen Tom und Silver, der die Karten ganz neu mischt.
Ich bin verwirrt und weiß nicht so recht, wie und wo ich diesen Film einordnen soll. Richtig schlecht ist er nicht, aber eben auch nicht richtig gut. Das Ende ist jedenfalls etwas merkwürdig, weil der Film in seiner Erzählung irgendwann ziemlich abschmiert, bis man sich nur noch verwundert die Augen reibt. Ein "erklärender Off-Kommentar", quasi das Todesurteil für jeden Film, ruiniert alles, was bis dahin passiert ist. Schade, denn das hätte unbedingt anders gelöst werden müssen, wenn überhaupt. Einen Off-Kommentar die Geschichte erklären zu lassen, ist wirklich die dümmste Lösung die es gibt und eine Beleidigung für den Zuschauer.
Sehenswert ist der Film aber auf jeden Fall wegen Cillian Murphy, der einer der besten und interessantesten Schauspieler seiner Generation ist und hier den Film dominiert. Er ist einer der wenigen Darsteller, die nicht nur ein hübsches Gesicht vorweisen können, sondern echtes Talent. Robert De Niro bekleckert sich hier zwar nicht unbedingt mit Ruhm, hat aber schon schlechtere Rollen gespielt. Sigourney Weaver ist wie üblich überzeugend, aber leider verabschiedet sie sich zu früh und unmotiviert aus dem Film und überlässt Cillian Murphy das Feld, der seine Chance durchaus zu nutzen weiß. In den Nebenrollen werden Toby Jones und Joely Richardson weitgehend verschenkt.
Insgesamt gesehen schon ein empfehlenswerter Film, wenn auch mit kleinen Einschränkungen. Das Drehbuch verzettelt sich irgendwann zu sehr, um überhaupt noch glaubhaft zu sein. Darüber sollte sich jeder Zuschauer aber selbst ein Urteil bilden.
Sonntag, 17. Februar 2013
German Grusel - Die Edgar Wallace-Serie
"German Grusel - Die Edgar Wallace-Serie" ist eine Dokumentation von Oliver Schwehm (Regie und Drehbuch) aus dem Jahr 2011.
Heute mal ein kleiner TV-Tipp. Diese wirklich fabelhafte Dokumentation war gerade bei Arte zu sehen und ist noch bei Arte+7 ein paar Tage verfügbar. Bitte unbedingt anschauen, es lohnt sich auf jeden Fall.
In sehr unterhaltsamen und informativen 58 Minuten werden die Edgar Wallace-Filme begutachtet, die von Ende der Fünfziger bis Anfang der Siebziger Jahre entstanden sind. Einige der bekanntesten Darsteller wie z. B. Joachim Fuchsberger, Karin Dor und Karin Baal kommen hier zu Wort und es werden zahlreiche Filmausschnitte gezeigt. Der Filmhistoriker Tim Bergfelder und der bekennende Fan und Kenner der Filmreihe Oliver Kalkofe erläutern den Hintergrund und die Entstehungsgeschichte dieser Krimis.
Vom Produzenten Horst Wendlandt ins Leben gerufen, dessen Neffe Felix ebenfalls zu Wort kommt, hat besonders Regisseur Alfred Vohrer den Stil der Filme geprägt. Trotz aller Verbrechen die zu sehen waren, dürfte auch der Humor nicht zu kurz kommen, das war in erster Linie die Aufgabe von Eddi Arent. Zahlreiche bekannte und damals auch noch unbekannte Schauspieler wurden in den Filmen besetzt und zu echten Berühmtheiten. Peter Thomas, der für die Musik zuständig war, erfand den legendären Anfang mit "Hallo, hier spricht Edgar Wallace", den Alfred Vohrer gesprochen hat.
Im Laufe der Jahre nutzte sich die Serie ein bisschen ab, das Publikum verlangte nach Neuerungen und es gab auch einige Nachahmer. Spätere Filme entstanden in Rom, in den legendären Cinecittà-Studios, damals das Film-Mekka in Europa. Die in Rom produzierten Filme unterschieden sich von den deutschen Filmen durch den Verzicht auf Humor. Die Mörder trugen hier auch ständig schwarze Handschuhe, ein späteres Stilmittel des Giallo, der in Italien mit den Edgar Wallace-Filmen geboren wurde und ein eigenes Film-Genre darstellt.
Eine sehr gelungene und äußerst sehenswerte Dokumentation, die einfach Spaß macht. Bitte nicht verpassen.
Heute mal ein kleiner TV-Tipp. Diese wirklich fabelhafte Dokumentation war gerade bei Arte zu sehen und ist noch bei Arte+7 ein paar Tage verfügbar. Bitte unbedingt anschauen, es lohnt sich auf jeden Fall.
In sehr unterhaltsamen und informativen 58 Minuten werden die Edgar Wallace-Filme begutachtet, die von Ende der Fünfziger bis Anfang der Siebziger Jahre entstanden sind. Einige der bekanntesten Darsteller wie z. B. Joachim Fuchsberger, Karin Dor und Karin Baal kommen hier zu Wort und es werden zahlreiche Filmausschnitte gezeigt. Der Filmhistoriker Tim Bergfelder und der bekennende Fan und Kenner der Filmreihe Oliver Kalkofe erläutern den Hintergrund und die Entstehungsgeschichte dieser Krimis.
Vom Produzenten Horst Wendlandt ins Leben gerufen, dessen Neffe Felix ebenfalls zu Wort kommt, hat besonders Regisseur Alfred Vohrer den Stil der Filme geprägt. Trotz aller Verbrechen die zu sehen waren, dürfte auch der Humor nicht zu kurz kommen, das war in erster Linie die Aufgabe von Eddi Arent. Zahlreiche bekannte und damals auch noch unbekannte Schauspieler wurden in den Filmen besetzt und zu echten Berühmtheiten. Peter Thomas, der für die Musik zuständig war, erfand den legendären Anfang mit "Hallo, hier spricht Edgar Wallace", den Alfred Vohrer gesprochen hat.
Im Laufe der Jahre nutzte sich die Serie ein bisschen ab, das Publikum verlangte nach Neuerungen und es gab auch einige Nachahmer. Spätere Filme entstanden in Rom, in den legendären Cinecittà-Studios, damals das Film-Mekka in Europa. Die in Rom produzierten Filme unterschieden sich von den deutschen Filmen durch den Verzicht auf Humor. Die Mörder trugen hier auch ständig schwarze Handschuhe, ein späteres Stilmittel des Giallo, der in Italien mit den Edgar Wallace-Filmen geboren wurde und ein eigenes Film-Genre darstellt.
Eine sehr gelungene und äußerst sehenswerte Dokumentation, die einfach Spaß macht. Bitte nicht verpassen.
Mittwoch, 13. Februar 2013
Anna Karenina
"Anna Karenina" ist ein Film von Joe Wright aus dem Jahr 2012. Das Drehbuch stammt von Tom Stoppard und beruht auf dem gleichnamigen Roman von Leo Tolstoi.
Der Stoff ist bereits diverse Male verfilmt worden und die Geschichte dürfte wohl hinlänglich bekannt sein, also gibt es hier nur eine kurze Zusammenfassung der Ereignisse.
Im Russland des 19. Jahrhunderts lebt die junge Anna Karenina (Keira Knightley) zusammen mit ihrem Ehemann Graf Alexei Karenin (Jude Law) und ihrem kleinen Sohn in St. Petersburg. Anna reist nach Moskau, um ihren Bruder Stepan Oblonski (Matthew Macfadyen) zu besuchen, der seiner Frau Dolly (Kelly Macdonald) untreu war. Anna redet beiden ins Gewissen, ihre Ehe nicht aufzugeben und einander zu vergeben. Sie ahnt noch nicht, dass sie selbst kurz davor steht, ihre Ehe aufs Spiel zu setzen.
In Moskau lernt Anna den jungen Grafen Alexei Wronski (Aaron Taylor-Johnson) kennen und zwischen beiden funkt es sofort. Dollys jüngere Schwester Kitty (Alicia Vikander) schwärmt heimlich für Wronski, aber auf einem Ball hat der nur Augen für Anna und beide tanzen leidenschaftlich miteinander, was von den anderen Gästen genau beobachtet wird. Anna flieht zurück nach St. Petersburg und vor Wronski, weil ihre Gefühle für ihn sie verwirren. Doch Wronski folgt ihr von nun an auf Schritt und Tritt und beide beginnen ein Verhältnis.
Als Anna schwanger wird, offenbart sie ihrem Ehemann ihre Liebschaft und will sich von ihm trennen. Doch Karenin willigt nicht ein und setzt Anna unter Druck, den gemeinsamen Sohn fortan nicht mehr sehen zu können. Nach der Geburt ihrer Tochter wird Anna krank und Karenin will sich um sie kümmern, wenn sie Wronski verlässt. Anna entscheidet sich schließlich für ein Leben mit Wronski, das jedoch unter keinem guten Stern steht. Die Gesellschaft ächtet sie und sie lebt völlig isoliert. Langsam verfällt Anna in Wahnvorstellungen, dass Wronski sie betrügen und verlassen könnte. In ihrer Verzweiflung sieht sie nur noch einen Ausweg...
Inzwischen hat wohl jede Generation ihre eigene Verfilmung von "Anna Karenina". Das ist ja auch durchaus in Ordnung so, die Zeiten ändern sich und die Geschmäcker auch. An dem klassischen Stoff gibt es auch nichts auszusetzen, der funktioniert heute noch genauso gut wie früher. Das Drehbuch von Tom Stoppard ist wunderbar, der Mann versteht sein Handwerk. Auch die Inszenierung von Joe Wright ist wundervoll, er lässt die Handlung zum großen Teil auf einer Bühne spielen, deren Kulissen ständig verschoben werden. Das hat mir ausgesprochen gut gefallen und ist perfekt gelöst worden. Eine tolle Idee, die hervorragend umgesetzt wurde.
Jude Law als Karenin spielt angenehm zurückgenommen und macht seine Sache überraschend gut. In den Nebenrollen gefallen besonders Matthew Macfadyen als Oblonski, sowie Olivia Williams, Emily Watson und Kelly Macdonald.
Was jedoch leider gar nicht funktioniert ist die Besetzung von Keira Knightley als Anna und Aaron Taylor-Johnson als Wronski. Keira Knightley macht das, was sie immer macht, sie verwechselt Overacting mit Schauspielerei. Das nervt von der ersten bis zur letzten Minute und ist einfach unerträglich. Sie ist eine glatte Fehlbesetzung, denn ihre Anna lässt den Zuschauer absolut kalt. Eine weitere Fehlbesetzung ist Aaron Taylor-Johnson, der den Wronski als blondgelockten Jüngling gibt und dabei den Charme und die Ausstrahlung einer Scheibe Toastbrot hat.
Schade, die Inszenierung ist wirklich schön, die Kostüme und die Ausstattung sind sehenswert, aber Herz hat das alles nicht. Die beiden wichtigsten Figuren versagen leider völlig und brechen dem Film damit das Genick. Mit talentierterer Besetzung hätte das ganz wunderbar werden können, aber so gibt es nur eine eingeschränkte Empfehlung, auch wenn mir das sehr leid tut.
Der Stoff ist bereits diverse Male verfilmt worden und die Geschichte dürfte wohl hinlänglich bekannt sein, also gibt es hier nur eine kurze Zusammenfassung der Ereignisse.
Im Russland des 19. Jahrhunderts lebt die junge Anna Karenina (Keira Knightley) zusammen mit ihrem Ehemann Graf Alexei Karenin (Jude Law) und ihrem kleinen Sohn in St. Petersburg. Anna reist nach Moskau, um ihren Bruder Stepan Oblonski (Matthew Macfadyen) zu besuchen, der seiner Frau Dolly (Kelly Macdonald) untreu war. Anna redet beiden ins Gewissen, ihre Ehe nicht aufzugeben und einander zu vergeben. Sie ahnt noch nicht, dass sie selbst kurz davor steht, ihre Ehe aufs Spiel zu setzen.
In Moskau lernt Anna den jungen Grafen Alexei Wronski (Aaron Taylor-Johnson) kennen und zwischen beiden funkt es sofort. Dollys jüngere Schwester Kitty (Alicia Vikander) schwärmt heimlich für Wronski, aber auf einem Ball hat der nur Augen für Anna und beide tanzen leidenschaftlich miteinander, was von den anderen Gästen genau beobachtet wird. Anna flieht zurück nach St. Petersburg und vor Wronski, weil ihre Gefühle für ihn sie verwirren. Doch Wronski folgt ihr von nun an auf Schritt und Tritt und beide beginnen ein Verhältnis.
Als Anna schwanger wird, offenbart sie ihrem Ehemann ihre Liebschaft und will sich von ihm trennen. Doch Karenin willigt nicht ein und setzt Anna unter Druck, den gemeinsamen Sohn fortan nicht mehr sehen zu können. Nach der Geburt ihrer Tochter wird Anna krank und Karenin will sich um sie kümmern, wenn sie Wronski verlässt. Anna entscheidet sich schließlich für ein Leben mit Wronski, das jedoch unter keinem guten Stern steht. Die Gesellschaft ächtet sie und sie lebt völlig isoliert. Langsam verfällt Anna in Wahnvorstellungen, dass Wronski sie betrügen und verlassen könnte. In ihrer Verzweiflung sieht sie nur noch einen Ausweg...
Inzwischen hat wohl jede Generation ihre eigene Verfilmung von "Anna Karenina". Das ist ja auch durchaus in Ordnung so, die Zeiten ändern sich und die Geschmäcker auch. An dem klassischen Stoff gibt es auch nichts auszusetzen, der funktioniert heute noch genauso gut wie früher. Das Drehbuch von Tom Stoppard ist wunderbar, der Mann versteht sein Handwerk. Auch die Inszenierung von Joe Wright ist wundervoll, er lässt die Handlung zum großen Teil auf einer Bühne spielen, deren Kulissen ständig verschoben werden. Das hat mir ausgesprochen gut gefallen und ist perfekt gelöst worden. Eine tolle Idee, die hervorragend umgesetzt wurde.
Jude Law als Karenin spielt angenehm zurückgenommen und macht seine Sache überraschend gut. In den Nebenrollen gefallen besonders Matthew Macfadyen als Oblonski, sowie Olivia Williams, Emily Watson und Kelly Macdonald.
Was jedoch leider gar nicht funktioniert ist die Besetzung von Keira Knightley als Anna und Aaron Taylor-Johnson als Wronski. Keira Knightley macht das, was sie immer macht, sie verwechselt Overacting mit Schauspielerei. Das nervt von der ersten bis zur letzten Minute und ist einfach unerträglich. Sie ist eine glatte Fehlbesetzung, denn ihre Anna lässt den Zuschauer absolut kalt. Eine weitere Fehlbesetzung ist Aaron Taylor-Johnson, der den Wronski als blondgelockten Jüngling gibt und dabei den Charme und die Ausstrahlung einer Scheibe Toastbrot hat.
Schade, die Inszenierung ist wirklich schön, die Kostüme und die Ausstattung sind sehenswert, aber Herz hat das alles nicht. Die beiden wichtigsten Figuren versagen leider völlig und brechen dem Film damit das Genick. Mit talentierterer Besetzung hätte das ganz wunderbar werden können, aber so gibt es nur eine eingeschränkte Empfehlung, auch wenn mir das sehr leid tut.
Dienstag, 12. Februar 2013
Jesus, Du weißt
"Jesus, Du weißt" ist ein Dokumentarfilm von Ulrich Seidl aus dem Jahr 2003.
Ulrich Seidl zeigt in diesem Film Menschen bei ihrem Gespräch mit Gott bzw. Jesus in der Kirche. Ohne Scheu reden sich die Gläubigen ihre Probleme von der Seele und blicken dabei direkt in die Kamera, als wären sie ganz allein. Sie reden über ihre Schwierigkeiten im Leben, ihre Probleme im Zusammenleben mit anderen und über alles, was ihnen auf der Seele liegt. Gott wird für sie zu einem Beichtvater, einem Psychiater, einem Lebensberater, auch wenn er keine Antwort geben kann.
Die Menschen ziehen Gott ins Vertrauen, machen ihn zu ihrem Komplizen, wenn ihr Handeln mal nicht so wirklich in Ordnung ist und besprechen sich mit ihm, wie mit einem guten Freund. Es herrscht eine große Intimität bei diesen Gesprächen, die wie selbstverständlich vorausgesetzt wird.
Es werden Dinge erzählt, die man vielleicht nur seinem besten Freund unter der Hand anvertrauen würde, aber da diese Menschen offensichtlich niemanden sonst haben, dem sie sich offenbaren können, wird Gott hier zum Vertrauten, der sich wortlos alles anhört, ohne zu urteilen.
Die einzelnen Schicksale werden hier nicht vorgeführt, sondern bleiben einfach so für sich stehen. Ulrich Seidl vermeidet jede Wertung, er zeigt die Dinge einfach so, wie sie sind. Der Zuschauer kann für sich entscheiden, was er davon hält, aber verurteilt werden muss hier niemand. Die Menschen leben ihren Glauben und erhoffen sich Verständnis für ihr Leben und ihre Entscheidungen, ganz egal wie diese auch ausfallen.
Ein ehrlicher Film, der zwar absurde Züge hat, aber den Menschen ihren Stolz lässt. Man muss sie nicht mögen, aber man spürt ihre Einsamkeit und Verzweiflung. Wenn sie im Gespräch mit Gott eine Linderung ihrer Qualen spüren, dann muss man das akzeptieren. So einen Film kann jedenfalls nur Ulrich Seidl schaffen. Das Filmland Österreich ist für seine begnadeten Filmemacher zu beneiden.
Ulrich Seidl zeigt in diesem Film Menschen bei ihrem Gespräch mit Gott bzw. Jesus in der Kirche. Ohne Scheu reden sich die Gläubigen ihre Probleme von der Seele und blicken dabei direkt in die Kamera, als wären sie ganz allein. Sie reden über ihre Schwierigkeiten im Leben, ihre Probleme im Zusammenleben mit anderen und über alles, was ihnen auf der Seele liegt. Gott wird für sie zu einem Beichtvater, einem Psychiater, einem Lebensberater, auch wenn er keine Antwort geben kann.
Die Menschen ziehen Gott ins Vertrauen, machen ihn zu ihrem Komplizen, wenn ihr Handeln mal nicht so wirklich in Ordnung ist und besprechen sich mit ihm, wie mit einem guten Freund. Es herrscht eine große Intimität bei diesen Gesprächen, die wie selbstverständlich vorausgesetzt wird.
Es werden Dinge erzählt, die man vielleicht nur seinem besten Freund unter der Hand anvertrauen würde, aber da diese Menschen offensichtlich niemanden sonst haben, dem sie sich offenbaren können, wird Gott hier zum Vertrauten, der sich wortlos alles anhört, ohne zu urteilen.
Die einzelnen Schicksale werden hier nicht vorgeführt, sondern bleiben einfach so für sich stehen. Ulrich Seidl vermeidet jede Wertung, er zeigt die Dinge einfach so, wie sie sind. Der Zuschauer kann für sich entscheiden, was er davon hält, aber verurteilt werden muss hier niemand. Die Menschen leben ihren Glauben und erhoffen sich Verständnis für ihr Leben und ihre Entscheidungen, ganz egal wie diese auch ausfallen.
Ein ehrlicher Film, der zwar absurde Züge hat, aber den Menschen ihren Stolz lässt. Man muss sie nicht mögen, aber man spürt ihre Einsamkeit und Verzweiflung. Wenn sie im Gespräch mit Gott eine Linderung ihrer Qualen spüren, dann muss man das akzeptieren. So einen Film kann jedenfalls nur Ulrich Seidl schaffen. Das Filmland Österreich ist für seine begnadeten Filmemacher zu beneiden.
Montag, 11. Februar 2013
Saat des Todes
"Saat des Todes" - "Pars vite et reviens tard" ist ein Film von Régis Wargnier aus dem Jahr 2007 und beruht auf einem Roman der französischen Schriftstellerin Fred Vargas.
In der Innenstadt von Paris werden in einigen Häusern die Wohnungstüren mit dem Symbol einer umgekehrten Vier beschmiert. Die Polizei ist zunächst ratlos, nimmt das aber auch nicht allzu ernst. Dann verteilt ein Unbekannter Nachrichten, die von der Rückkehr der Pest sprechen und eine Warnung sein sollen. Kommissar Jean-Baptiste Adamsberg (José Garcia) und sein Mitarbeiter Danglard (Lucas Belvaux) nehmen sich der Sache an und beginnen mit ihren Ermittlungen.
Sie lernen den älteren Hervé Decambrais (Michel Serrault) kennen, der in dem Viertel lebt und sich dort auskennt. Er identifiziert die Vier als eine Art Schutzsymbol, das im Mittelalter verwendet wurde, um die Pest abzuwenden. Als dann die ersten Toten gefunden werden, deren Körper mit schwarzen Flecken versehen sind, bricht langsam Panik aus. Ist das wirklich die Pest oder spielt hier jemand ein ganz böses Spiel?
Kommissar Adamsberg kann sich sonst ganz auf seine Intuition verlassen, aber da sich gerade seine Geliebte Camille (Linh Dan Pham) von ihm getrennt hat, ist es Essig mit seiner Gabe. Er stochert im Dunkeln und kommt nur langsam voran, ehe er die Zusammenhänge begreift. Das eigentliche Unglück liegt weit in der Vergangenheit und der oder die Täter müssen endlich aufgehalten werden.
Die eigentliche Auflösung ist vielleicht ein bisschen weit hergeholt und um mindestens fünf Ecken gedacht, aber trotzdem durchaus spannend, wie auch der ganze Film. Der ist mit fast zwei Stunden Laufzeit zwar lang, aber niemals langweilig, auch wenn wenig passiert. Mir hat er sehr gut gefallen, weil er so schön unaufgeregt ist und durch seine guten Schauspieler überzeugen kann. Neben José Garcia und Lucas Belvaux können besonders noch Michel Serrault, Olivier Gourmet und Nicolas Cazalé in ihren Rollen begeistern.
Insgesamt gesehen ein durchaus empfehlenswerter Film, der sich wohltuend vom Mainstream abhebt und allein wegen seiner Geschichte und Darsteller extrem sehenswert ist. Nicht für jeden Geschmack geeignet, denn Action-Liebhaber werden sich hier nur langweilen. Alle anderen sollten einen Blick riskieren.
In der Innenstadt von Paris werden in einigen Häusern die Wohnungstüren mit dem Symbol einer umgekehrten Vier beschmiert. Die Polizei ist zunächst ratlos, nimmt das aber auch nicht allzu ernst. Dann verteilt ein Unbekannter Nachrichten, die von der Rückkehr der Pest sprechen und eine Warnung sein sollen. Kommissar Jean-Baptiste Adamsberg (José Garcia) und sein Mitarbeiter Danglard (Lucas Belvaux) nehmen sich der Sache an und beginnen mit ihren Ermittlungen.
Sie lernen den älteren Hervé Decambrais (Michel Serrault) kennen, der in dem Viertel lebt und sich dort auskennt. Er identifiziert die Vier als eine Art Schutzsymbol, das im Mittelalter verwendet wurde, um die Pest abzuwenden. Als dann die ersten Toten gefunden werden, deren Körper mit schwarzen Flecken versehen sind, bricht langsam Panik aus. Ist das wirklich die Pest oder spielt hier jemand ein ganz böses Spiel?
Kommissar Adamsberg kann sich sonst ganz auf seine Intuition verlassen, aber da sich gerade seine Geliebte Camille (Linh Dan Pham) von ihm getrennt hat, ist es Essig mit seiner Gabe. Er stochert im Dunkeln und kommt nur langsam voran, ehe er die Zusammenhänge begreift. Das eigentliche Unglück liegt weit in der Vergangenheit und der oder die Täter müssen endlich aufgehalten werden.
Die eigentliche Auflösung ist vielleicht ein bisschen weit hergeholt und um mindestens fünf Ecken gedacht, aber trotzdem durchaus spannend, wie auch der ganze Film. Der ist mit fast zwei Stunden Laufzeit zwar lang, aber niemals langweilig, auch wenn wenig passiert. Mir hat er sehr gut gefallen, weil er so schön unaufgeregt ist und durch seine guten Schauspieler überzeugen kann. Neben José Garcia und Lucas Belvaux können besonders noch Michel Serrault, Olivier Gourmet und Nicolas Cazalé in ihren Rollen begeistern.
Insgesamt gesehen ein durchaus empfehlenswerter Film, der sich wohltuend vom Mainstream abhebt und allein wegen seiner Geschichte und Darsteller extrem sehenswert ist. Nicht für jeden Geschmack geeignet, denn Action-Liebhaber werden sich hier nur langweilen. Alle anderen sollten einen Blick riskieren.
Savages
"Savages" ist ein Film von Oliver Stone aus dem Jahr 2012 und beruht auf einem Roman von Don Winslow, der auch zusammen mit Stone das Drehbuch schrieb.
Ben (Aaron Taylor-Johnson) und Chon (Taylor Kitsch) sind beste Freunde und bauen in Laguna Beach sehr erfolgreich Marihuana an. Sie teilen alles, auch ihre hübsche Freundin Ophelia (Blake Lively), die mit ihnen zusammenlebt. Das Geschäft läuft bestens, alles ist harmonisch, bis eines Tages das mexikanische Baja-Kartell anklopft und mit einsteigen will.
Ben und Chon wollen davon nichts wissen, aber dummerweise akzeptiert die Kartell-Chefin Elena (Salma Hayek) kein Nein und lässt Ophelia entführen. Der brutale Killer Lado (Benicio Del Toro) hat das Blondchen nun in seiner Gewalt, während die beiden Freunde Pläne schmieden, sie zu befreien. Der korrupte Drogenfahnder Dennis (John Travolta) ist hierbei keine wirkliche Hilfe und immer nur auf den eigenen Vorteil aus.
Der eigentlich friedliebende Ben und der ehemalige Soldat Chon lassen sich nicht unterkriegen und legen sich mit dem Kartell an, um ihr eigenes Leben und das von Ophelia zu retten. Ob das wohl gut geht?
Oh, ein neuer Film von Oliver Stone. Mal sehen, die Handlung klingt doch ganz interessant und die Besetzung lockt mit einigen großen Namen. Da kann doch eigentlich nicht viel schiefgehen, oder? Leider doch, denn der Film hat mich persönlich überhaupt nicht überzeugt, was ich sehr schade finde.
Woran liegt es? Zunächst einmal ist der Film mit 130 Minuten viel zu lang geworden, so viel gibt die Handlung nämlich gar nicht her. Als nächstes muss ich die Besetzung der drei Hauptpersonen bemängeln, denn Aaron Taylor-Johnson, Taylor Kitsch und Blake Lively schaffen es nicht, ihren Charakteren Leben einzuhauchen und bleiben durchgehend blass und uninteressant. Man fiebert nicht mit ihnen mit und hat sie sofort wieder vergessen.
Die Nebenrollen sind zwar mit Salma Hayek, Benicio Del Toro und John Travolta prominent besetzt, aber leider ertrinken sie in Klischees. Wären sie ein bisschen gegen den Strich besetzt worden, hätte der Film um einiges besser werden können. Salma Hayek ist zwar gut als eiskalte Kartell-Chefin, muss aber zum Ende eine ungünstige Wendung zum Muttertier durchmachen, was ihr viel von ihrer Glaubwürdigkeit nimmt. Benicio Del Toro und John Travolta überbieten sich gegenseitig im Overacting und verkommen dadurch beide zur Karikatur.
Und dann noch der Schluss. Hiervon gibt es gleich zwei Varianten, eine brutale und eine weichgespülte. Egal, denn sie sind beide schlimm geraten. Schade, denn Oliver Stone kann es definitiv besser. Ich hatte mir mehr von diesem Film versprochen, leider vergebens. Somit nur eine eingeschränkte Empfehlung, den kann man aber auch gerne verpassen.
Ben (Aaron Taylor-Johnson) und Chon (Taylor Kitsch) sind beste Freunde und bauen in Laguna Beach sehr erfolgreich Marihuana an. Sie teilen alles, auch ihre hübsche Freundin Ophelia (Blake Lively), die mit ihnen zusammenlebt. Das Geschäft läuft bestens, alles ist harmonisch, bis eines Tages das mexikanische Baja-Kartell anklopft und mit einsteigen will.
Ben und Chon wollen davon nichts wissen, aber dummerweise akzeptiert die Kartell-Chefin Elena (Salma Hayek) kein Nein und lässt Ophelia entführen. Der brutale Killer Lado (Benicio Del Toro) hat das Blondchen nun in seiner Gewalt, während die beiden Freunde Pläne schmieden, sie zu befreien. Der korrupte Drogenfahnder Dennis (John Travolta) ist hierbei keine wirkliche Hilfe und immer nur auf den eigenen Vorteil aus.
Der eigentlich friedliebende Ben und der ehemalige Soldat Chon lassen sich nicht unterkriegen und legen sich mit dem Kartell an, um ihr eigenes Leben und das von Ophelia zu retten. Ob das wohl gut geht?
Oh, ein neuer Film von Oliver Stone. Mal sehen, die Handlung klingt doch ganz interessant und die Besetzung lockt mit einigen großen Namen. Da kann doch eigentlich nicht viel schiefgehen, oder? Leider doch, denn der Film hat mich persönlich überhaupt nicht überzeugt, was ich sehr schade finde.
Woran liegt es? Zunächst einmal ist der Film mit 130 Minuten viel zu lang geworden, so viel gibt die Handlung nämlich gar nicht her. Als nächstes muss ich die Besetzung der drei Hauptpersonen bemängeln, denn Aaron Taylor-Johnson, Taylor Kitsch und Blake Lively schaffen es nicht, ihren Charakteren Leben einzuhauchen und bleiben durchgehend blass und uninteressant. Man fiebert nicht mit ihnen mit und hat sie sofort wieder vergessen.
Die Nebenrollen sind zwar mit Salma Hayek, Benicio Del Toro und John Travolta prominent besetzt, aber leider ertrinken sie in Klischees. Wären sie ein bisschen gegen den Strich besetzt worden, hätte der Film um einiges besser werden können. Salma Hayek ist zwar gut als eiskalte Kartell-Chefin, muss aber zum Ende eine ungünstige Wendung zum Muttertier durchmachen, was ihr viel von ihrer Glaubwürdigkeit nimmt. Benicio Del Toro und John Travolta überbieten sich gegenseitig im Overacting und verkommen dadurch beide zur Karikatur.
Und dann noch der Schluss. Hiervon gibt es gleich zwei Varianten, eine brutale und eine weichgespülte. Egal, denn sie sind beide schlimm geraten. Schade, denn Oliver Stone kann es definitiv besser. Ich hatte mir mehr von diesem Film versprochen, leider vergebens. Somit nur eine eingeschränkte Empfehlung, den kann man aber auch gerne verpassen.
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