"The Boys in the Band" ist ein Film von William Friedkin aus dem Jahr 1970. Das Drehbuch stammt von Mart Crowley und basiert auf seinem eigenen Theaterstück, das erstmals 1968 Off-Broadway sehr erfolgreich aufgeführt wurde.
Michael (Kenneth Nelson) hat eine Geburtstagsparty für Harold (Leonard Frey) geplant. Die weiteren Gäste sind deren Freunde Emory (Cliff Gorman), Donald (Frederick Combs), Hank (Laurence Luckinbill), Larry (Keith Prentice) und Bernard (Reuben Greene). Sie alle haben etwas gemeinsam, denn sie sind schwul und das zu einer Zeit, als das noch nicht wirklich gesellschaftsfähig war. Genau auf dieser Problematik baut das Stück auf, denn noch längst nicht alle Beteiligten können ganz unbefangen mit ihrem Lebensstil umgehen.
Da gibt es Ängste, Unsicherheiten und verstecktes Leben. Zum besseren Verständnis muss gesagt werden, dass zwischen dem Theaterstück (1968) und dem Film (1970), im Jahr 1969 der Stonewall-Aufstand stattgefunden hat. So mag der Film fast etwas antiquiert wirken, aber er ist trotzdem ein Zeichen seiner Zeit.
Zurück zur Geschichte und Harolds Geburtstag. Die Freunde sind alle versammelt, bis auf Harold, der auf sich warten lässt. Ein junger Hustler (Robert La Tourneaux) erscheint, den alle nur Cowboy nennen. Er ist ein besonderes Geschenk von Emory für Harold. Unerwartet taucht Alan (Peter White) auf, ein ehemaliger Studienkollege von Michael, der sich anscheinend gerade von seiner Frau getrennt hat. Schließlich erscheint auch Harold und der ist nicht gerade bester Laune.
Alle finden sich auf der Dachterrasse ein, es gibt reichlich zu Essen und zu Trinken, doch die Stimmung ist explosiv. Der scharfzüngige Harold teilt gerne aus und nicht jeder ist ihm gewachsen. Die Männer giften sich gegenseitig an und können ihre eigenen Unsicherheiten kaum verbergen. Als ein plötzlich einsetzender Regen die Gruppe in die Wohnung drängt, hat der inzwischen genervte und betrunkene Michael die Idee zu einem Psychospiel. Jeder der Männer soll jemanden anrufen und ihm seine Liebe gestehen. Am Ende bleibt nur noch Verzweiflung, die Freunde verlassen die Wohnung, Michael brüskiert Alan und Harold rechnet ausgiebig mit Michael ab, in dem er ihm einige Wahrheiten an den Kopf knallt, die dieser nicht wahrhaben will. Harold verschwindet mit dem Hustler und lässt einen verstörten Michael zurück, der sein Leben beklagt und unter Tränen zusammenbricht.
William Friedkin war damals noch ein sehr junger Regisseur, der für seinen Film die Besetzung des Theaterstücks übernommen hat. Das wirkt sich durchaus positiv aus, denn die Darsteller wissen genau, worum es geht. Herausragend sind hier besonders Kenneth Nelson und Leonard Frey, die mit ihren Wortgefechten die Seele des Films bilden.
Insgesamt gesehen ein sehr beeindruckender Film, der leider viel zu unbekannt ist. Schade, das sollte sich ändern. Ich finde ihn absolut empfehlenswert.
Kleiner Nachtrag: Es gibt gute Neuigkeiten: "DVD-Veröffentlichung: The Boys in the Band"
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