"Side Effects - Tödliche Nebenwirkungen" ist ein Film von Steven Soderbergh aus dem Jahr 2013. Das Drehbuch stammt von Scott Z. Burns.
Der Psychiater Jonathan Banks (Jude Law) übernimmt eine neue Patientin, die junge Emily Taylor (Rooney Mara), als diese nach einem scheinbaren Selbstmordversuch in der Klinik landet. Emily leidet an Depressionen, seit ihr Mann Martin (Channing Tatum) wegen Insider-Geschäften ins Gefängnis musste. Davor hatten beide ein angenehmes Leben, jede Menge Luxus und Geld, weil Martin als Broker sehr erfolgreich war. Das alles war schlagartig vorbei und Emily konnte diesen Verlust nicht verkraften.
Seit kurzem ist Martin nach vier Jahren Haft wieder zu Hause, doch Emilys Zustand bessert sich nicht. Jonathan kontaktiert Emilys frühere Psychiaterin Victoria Siebert (Catherine Zeta-Jones), die ihm von einem neuen Medikament namens Ablixa berichtet. Sie stellt einen Kontakt mit der Pharma-Firma her und Jonathan erklärt sich bereit, an einer Studie teilzunehmen. Ein üppiges Honorar winkt ihm dabei auch noch, das Jonathan gerade gut gebrauchen kann, weil seine Frau einen vielversprechenden Job nicht erhalten hat und er eine teure Wohnung gekauft hat.
Emily hat schon einige Anti-Depressiva probiert und viele hatten unerwünschte Nebenwirkungen. Mit Ablixa fühlt sie sich besser, aber sie beginnt zu Schlafwandeln und tut Dinge, an die sie sich später nicht mehr erinnern kann. So kommt es kurze Zeit später zu einem Unglück, als Martin nach Hause kommt und seine Frau in der Küche vorfindet, wo sie mit einem großen und scharfen Messer Gemüse schneidet. Emily ersticht ihren Mann und lässt ihn verbluten, während sie sich wieder schlafen legt. Am nächsten Morgen ruft sie die Polizei, nachdem sie die Leiche ihres Mannes gefunden hat, aber sie kann sich ja an nichts erinnern...
Jonathan gerät zunehmend unter Druck. Er will Emily helfen ihre Unschuld zu beweisen, da das Medikament sie außer Gefecht gesetzt hätte. Doch nach und nach bekommt er immer mehr Probleme. Seine Praxispartner wollen keinen Skandal riskieren und werfen ihn hinaus, der Pharma-Konzern beendet die Zusammenarbeit und seine Frau glaubt ihm nicht mehr, als ihr verdächtige Fotos von Jonathan und Emily zugespielt werden.
Jonathan verliert den Boden unter den Füßen, sein ganzes Leben droht ihm bereits zu entgleiten, als er schließlich einige Ungereimtheiten in den Aussagen von Emily und Victoria Siebert feststellt, die ihn stutzig machen. Er muss erkennen, für ein schmutziges Spiel missbraucht worden zu sein und nun um seine Existenz kämpfen zu müssen. Mit allen Mitteln...
Kleine Zwischenfrage: Erinnert sich noch jemand an den Thriller "Eiskalte Leidenschaft" - "Final Analysis" von Phil Joanou aus dem Jahr 1992? Ja genau, den mit Richard Gere, Kim Basinger und Uma Thurman. Der hatte einen ganz ähnlichen Plot und scheint hier auch als Vorlage gedient zu haben. Natürlich nicht eins zu eins, aber einige Dinge aus dem damaligen Film tauchen hier auch auf. Das ist ja nicht weiter schlimm, geklaut wird bei Filmen ganz oft, aber genau wie "Final Analysis" schlägt auch "Side Effects" irgendwann ein paar Haken zu viel, um überhaupt noch glaubwürdig zu sein. Zum Schluss ist man als Zuschauer jedenfalls müde und mitunter auch ein bisschen genervt. Im Drehbuch liest sich manches eben ganz toll, aber im fertigen Film muss das nicht immer auch wirklich überzeugen. Das trifft hier übrigens auf beide erwähnten Filme zu.
Nun gut, der Film hat mir nicht wirklich gefallen, also warum soll ich hier lange um den heißen Brei herumreden? Die eigentlich erst im Mittelpunkt stehende Kritik an der Pharma-Industrie wird dann leider auch im Laufe des Films vergessen, um dann ein recht absurdes Ende kredenzen zu können. Ich lechze aber noch danach, die Darsteller unter die Lupe zu nehmen. Wenn mir hier Jude Law noch am besten gefallen hat, dann ist das schon ein Alarmsignal, aber über ihn will ich gar nicht meckern, der macht seine Sache tatsächlich gut. Vielleicht wird er mit zunehmendem Alter wirklich besser oder ich werde nachsichtiger, aber letzteres glaube ich eher nicht.
Rooney Mara kannte ich bisher nicht, sie ist eher unauffällig, spielt ihre Rolle hübsch verhuscht und hinterlässt insgesamt den größten Eindruck. Mal sehen, was man sonst noch so von ihr zu sehen bekommt. Catherine Zeta-Jones hat nicht wirklich viel zu tun, sie soll betont cool und undurchschaubar wirken, deshalb hat sie eine schwarze Brillenfassung verpasst bekommen. Ein hübsches Klischee.
Kommen wir aber zum eigentlichen Problem: Channing Tatum. Gut, der verabschiedet sich schon recht bald aus dem Film, aber die Frage bleibt: Was hat er hier überhaupt zu suchen? Der Typ sieht nicht nur aus wie ein Holzklotz, nein, der spielt auch so. Kann mir mal irgendjemand erklären, warum der so mit Rollen zugeschüttet wird? Besonders Steven Soderbergh hat ja wohl einen Narren an ihm gefressen, denn das ist bereits der dritte Film, den er mit ihm gedreht hat. So etwas Talentloses habe ich lange nicht gesehen und ihn dann auch noch als Broker zu besetzen ist ja wohl eine echte Lachnummer. Dem stupiden Gesichtsausdruck nach zu urteilen, beherrscht der nicht mal das kleine Einmaleins. Ich kann gleich nicht mehr, gibt es denn in ganz Hollywood keine besseren Darsteller mehr? Kommen die wirklich guten Schauspieler nur noch aus England? Da hat man noch die Auswahl und die verstehen auch ihr Handwerk, während Hollywood wohl zunehmend nur noch auf solche Luftblasen setzt. Es ist zum Verzweifeln.
Ok, genug gemeckert, den Film kann man sehen, muss man aber nicht. Sehr eingeschränkte Empfehlung von mir, ich muss mich jetzt erst mal wieder beruhigen und einen guten Film anschauen. "Side Effects" wird es aber definitiv nicht sein.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen