Sonntag, 22. September 2013

Third Star

"Third Star" ist ein Film von Hattie Dalton aus dem Jahr 2010. Das Drehbuch stammt von Vaughan Sivell.

James (Benedict Cumberbatch) feiert seinen 29. Geburtstag im Kreise seiner Familie. Seinen 30. wird er nicht mehr erleben, er hat Krebs und nicht mehr lange zu leben. Zusammen mit seinen besten Freunden Davy (Tom Burke), Bill (Adam Robertson) und Miles (J. J. Feild) macht er sich zu einem letzten Ausflug an die Küste von Wales auf. Ziel ist Barafundle Bay, ein Ort den er von früher kennt und noch einmal wiedersehen will. Ein verrückter Trip beginnt, der den Freunden einiges abverlangen wird.

Da James schon sehr geschwächt ist, hat man ihm ein spezielles Gefährt gebastelt, in dem ihn seine Kumpels quer durch das Gelände bugsieren. Das erweist sich häufig als ziemlich schwierig und auch das viele Gepäck raubt ihnen die Kräfte. Unterwegs begegnen ihnen skurrile Typen, sie geraten in eine Schlägerei und verlieren auch einen Teil ihrer Ausrüstung.

Es wird viel herumgealbert, Erinnerungen an früher kommen hoch und Geheimnisse kommen ans Licht, die nie ausgesprochen werden sollten. Sie sind ausgelassen wie ein Rudel junger Hunde, aber über allem Spaß schwebt immer die tödliche Krankheit, die niemand in Worte fassen oder auch nur damit umgehen kann. James braucht ständig größere Mengen Morphium, um seine Schmerzen zu ertragen und wird zunehmend zynischer. So werden plötzlich Dinge ausgesprochen, die verletzend sind und das Leben aller Beteiligten betreffen. Keiner von ihnen hat bisher etwas im Leben erreicht, sämtliche Träume sind geplatzt und damit haben sie sich wortlos und resigniert abgefunden. James legt den Finger in ihre Wunden, denn er hat keine Zeit mehr, etwas aus seinem Leben zu machen.

Besonders mit Miles kommt es zum Streit, weil sie beide das engste Verhältnis haben und sich schon aus Kindertagen kennen. Schriftsteller wollten sie beide werden, aber alle ihre großen Pläne sind gescheitert.

Am Ende der Reise ist es dann auch Miles, der seinem besten Freund James seinen letzten Wunsch erfüllt, auch wenn es ihm schwer fällt. James wünscht sich einen selbstbestimmten Tod, bevor die Krankheit ihm die Kraft dazu raubt. Während Davy und Bill am Strand zurückbleiben, schwimmt Miles mit James ins Meer hinaus, um seinem Freund beizustehen...

Das ist ein sehr trauriger kleiner Film, der zwar auch komische Momente hat, aber insgesamt schon sehr bedrückend ist. Es geht um Freundschaft, Lebenslügen und den Umgang mit dem Tod, dem sie sich stellen müssen. Diesen Ausflug werden sie nicht mehr vergessen und er wird die Erinnerung an James wach halten, für immer.

Vor der malerischen Landschaft an der Küste von Wales erzählt Hattie Dalton diese Geschichte mit leisen Tönen und wunderbaren Bildern. Die Besetzung ist exzellent, hier begeistern besonders Benedict Cumberbatch, der gerade einen fabelhaften Bösewicht im neuen "Star Trek"-Film spielt und auch sonst sehr zu überzeugen weiß, als auch J. J. Feild, der mir ausgesprochen gut gefallen hat und den man definitiv im Auge behalten sollte. Das bestätigt dann auch wieder mal meine Meinung, dass die britischen Schauspieler derzeit einfach die Besten der Branche sind. Ohne großes Gedöns und viel Schnickschnack können sie allein durch ihre Leistung überzeugen.

Insgesamt gesehen eine große Empfehlung von mir für diesen schönen und zu Herzen gehenden Film.


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