Sonntag, 29. Dezember 2013

Ein Freitag in Barcelona

"Ein Freitag in Barcelona" - "Una pistola en cada mano" ist ein Film von Cesc Gay aus dem Jahr 2012. Das Drehbuch schrieb Gay zusammen mit Tomàs Aragay.

"Männer in der Krise" könnte man diesen wunderbaren Episoden-Film auch nennen, denn genau darum geht es hier. Wir begegnen acht Männern in den Vierzigern, gut, einer von ihnen etwas darüber, deren Leben nicht so läuft, wie sie es sich einst vorgestellt hatten. Sie können es sich nur nicht so richtig eingestehen, denn über Gefühle redet man(n) ja schließlich nicht, das ist doch Weiberkram. Aus diesem Grund haben die Frauen in diesem Film aber eben auch die stärkere Position und wissen, was sie wollen.

In den verschiedenen, sehr gelungenen Episoden kann man die Männer beobachten, wie sie kläglich scheitern, an sich und der Welt verzweifeln, aber nie die Schuld bei sich selbst suchen. Dabei werden sie aber nie vorgeführt und der Lächerlichkeit preisgegeben, sondern sehr charmant ins Bild gesetzt. Man schließt sie ins Herz, auch wenn sie sich wie kleine Kinder benehmen.

Da wären die beiden Schulfreunde von einst, die sich zufällig über den Weg laufen und sich gegenseitig ihr Leid klagen. Der Mann, der seine Frau und seinen Sohn wegen einer Geliebten verlassen hat und nun reumütig zurückkehren will. Der Familienvater, der auf eine schnelle Nummer mit einer Kollegin aus ist und eine Lektion erhält. Der Mann, dessen Frau eine Affäre hat und der plötzlich seinem Rivalen begegnet. Und die beiden Männer, die jeweils von den Frauen ihres besten Freundes einige Dinge erfahren, die sie sprachlos machen.

Zum Schluss treffen sich die meisten von ihnen auf einer Feier wieder, am Ende eines langen und ereignisreichen Tages. So schließt sich der Kreis auf sehr schöne Weise.

Es wird viel geredet in diesem Film, aber es wird nie geschwätzig. Das hat Regisseur Cesc Gay perfekt hinbekommen. Hätte eine Frau diesen Film inszeniert, wäre sie wohl in der Luft zerrissen worden. Die Schauspieler sind exzellent, es ist ein großes Vergnügen, sie bei ihrer Arbeit zu bewundern. Alberto San Juan, Ricardo Darin, Luis Tosar, Javier Cámara, Eduard Fernandez, Jordi Mollá, Eduardo Noriega und Leonardo Sbaraglia werfen sich mit großer Freude in ihre Rollen. Die weiblichen Hauptrollen werden von Cayetana Guillén Cuervo, Candela Pena, Clara Segura und Leonor Watling verkörpert.

Insgesamt gesehen ein sehr gelungener und empfehlenswerter Film, den man sich nicht entgehen lassen sollte. Macht Spaß, ist klug und humorvoll und die Darsteller sind ein Traum, das sollte als Empfehlung ausreichen.


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