"Dark Summer" - "Innocents" ist ein Film von Gregory Marquette (Regie und Drehbuch) aus dem Jahr 2000. Der (mal wieder besonders dämliche) deutsche Titel lautet "Blond und skrupellos".
Der Franzose Gérard Huxley (Jean-Hugues Anglade) ist Cellist und arbeitet in New York als Musiklehrer. Auf einer Reise nach Seattle hat er einen Autounfall und landet im Krankenhaus. Nach seiner Entlassung lädt ihn die hübsche Krankenschwester Megan (Connie Nielsen) zu einem Essen bei sich zu Hause ein. Dort lernt er Dominique (Mia Kirshner) kennen, die jüngere und leicht verrückt wirkende Schwester von Megan.
Die Atmosphäre im Haus ist etwas angespannt und Gérard fragt sich schon bald, wo er da nur gelandet ist, ebenso wie der Zuschauer. Im Obergeschoß liegt der pflegebedürftige Vater (Kurzauftritt des genialen Frank Langella), dem Gérard etwas auf dem Cello vorspielt. Dieser bedankt sich dafür mit ein paar Beleidigungen und Gérard verlässt das Haus etwas verwirrt.
Bei seinem nächsten Besuch ist der Vater verstorben und Gérard begleitet die beiden jungen Frauen zur Beerdigung. Danach verbringt er die Nacht mit Megan, die nicht alleine sein will und die beiden haben Sex, werden dabei allerdings von Dominique beobachtet. Am nächsten Morgen kommt es deswegen zu einer handfesten Auseinandersetzung zwischen den Geschwistern, die jedoch in einem Gelächter endet. Gérard ist erneut verwirrt, aber die beiden Frauen überreden ihn, die Fahrt nach Seattle zusammen zu unternehmen.
Was nun folgt, ist eine Reise die nicht vorhersehbar ist. Ich will mich hier auch gar nicht weiter darüber auslassen, das muss man sich schon selbst ansehen. Nur so viel, es gibt einige Tote und es ist nicht immer klar zu erkennen, welche der beiden Schwestern jetzt mehr gestört ist. Für Gérard wird dieser Trip jedenfalls zu einem Alptraum, den er sich wohl so niemals vorgestellt hätte.
Herrje, das ist wieder schwierig zu beurteilen. Die Geschichte an sich ist einfach völlig irre und unglaubwürdig. Zudem nerven die Frauen zum Teil gewaltig und spätestens bei der Begegnung mit ihrer Mutter (Anne Archer) läuft alles total aus dem Ruder. Mia Kirshner und auch Anne Archer "glänzen" hier nur durch schlimmes Overacting, während Connie Nielsen (die wie eine jüngere Ausgabe von Kim Basinger aussieht) sehr ambivalent bleibt.
Sehenswert ist der Film einzig und allein wegen Jean-Hugues Anglade, der hier zum Spielball wird und in seiner Darstellung einfach fabelhaft anzuschauen ist. Solche Schauspieler gibt es viel zu selten, denn hier sitzt jeder Blick und jede Geste. Wunderbar. Irgendwie ist der Mann auch völlig alterslos, denn selbst mit Mitte Vierzig wirkt er wie ein junger Mann.
In den kleinen Nebenrollen überzeugen noch, wie schon gesagt, Frank Langella und auch Robert Culp. Eine Empfehlung ist hier trotzdem schwierig, denn man muss sich schon auf diesen Quark einlassen können. Eine deutsche DVD-Veröffentlichung habe ich nicht gefunden, sondern nur die englische Fassung mit französischen Untertiteln.
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