Samstag, 28. Juli 2012

Kawa

"Kawa" - "Night in the Gardens of Spain" ist ein Film von Katie Wolfe aus dem Jahr 2010. Das Drehbuch stammt von Witi Ihimaera, der auch die Geschichte geschrieben hat.

Der Handlung spielt in Neuseeland. Der Maori Kawariki (Calvin Tuteao) ist ein erfolgreicher Mann, glücklich verheiratet mit seiner Frau Annabelle (Nathalie Boltt) und Vater von zwei Kindern, Sebastian (Pana Hema Taylor) und Miranda (Miriama-Jane Devantier). Bald schon soll er, nach alter Tradition, die Rolle des Familienoberhaupts übernehmen, weil sein Vater sich zur Ruhe setzen will.

Doch die Idylle täuscht, denn Kawa hat sich eine eigene Wohnung genommen, ohne seiner Familie den tatsächlichen Grund dafür zu nennen. Kawa ist schwul, bereits seit seinem zwölften Lebensjahr und hat dieses Gefühl immer unterdrückt. Heimliche Saunabesuche sind für ihn zur Gewohnheit geworden. Nun will er sich selbst nicht länger belügen, sein Leben leben und steht vor dem Problem, das seiner Familie erklären zu müssen.

Mit dem jungen Schauspieler Chris (Dean O'Gorman) hat er ein Verhältnis, aber Chris will mehr von Kawa. Der ist jedoch noch nicht bereit, öffentlich zu seinen Gefühlen zu stehen. Kawas Mutter sieht die beiden Männer nachts am Strand und wirft Kawa daraufhin aus ihrem Haus.

Das Verhältnis zu Chris zerbricht, die Familie reagiert verwirrt und will das alles nicht wahrhaben. Als schließlich noch die kleine Miranda nachts in Richtung Meer wegläuft, ist es Kawa, der sie natürlich rettet. Am Ende haben sich wieder alle lieb, Kawas Vater besucht seinen Sohn in dessen Wohnung, wo natürlich kein anderer Mann zugegen ist, und zeigt sich verständnisvoll. Kawa soll trotz allem das Familienoberhaupt sein.

Ist das nicht schön? Nein? Gut, hier wird mal wieder kein Klischee ausgelassen, das ist wohl wahr. Das Ende ist mir auch zu süß geraten, doch ich hatte mir den Film insgesamt schlimmer vorgestellt. Trotzdem ist er leider auch nicht besonders gut geworden, mal von den vielen schönen Landschaftsaufnahmen abgesehen.

An den Darstellern gibt es dabei gar nichts auszusetzen, vor allen Dingen Calvin Tuteao macht seine Sache sehr gut. Insgesamt bleibt aber eher ein schaler Nachgeschmack, weil hier vor allem ein bisschen Mut fehlt, das Thema wirklich zu vertiefen. Kann man sehen, muss man aber nicht.

Als die "Gardens of Spain" bezeichnet ein älterer Schwuler, den Kawa in der Sauna kennenlernt, die Badehäuser und Bars, in denen er sich herumtreibt, was ihm als Ausrede seiner Mutter gegenüber dient, die das für ein Restaurant hält.

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