Samstag, 31. Dezember 2011

El mal ajeno

"El mal ajeno" ist ein Film von Oskar Santos aus dem Jahr 2010. Das Drehbuch stammt von Daniel Sánchez Arévalo.

Diego (Eduardo Noriega) arbeitet als Arzt in einem Krankenhaus. Auf seiner Station liegen die zumeist hoffnungslosen Fälle. Er hat gelernt, deren Schicksale nicht mehr an sich heranzulassen, was ihn aber auch gleichzeitig seiner Familie gegenüber entfremdet hat, weil er auch dort kaum noch Emotionen zulassen kann. Von seiner Frau Pilar (Cristina Plazas) lebt er inzwischen getrennt und die gemeinsame Tochter Ainhoa (Clara Lago) macht sowieso was sie will und hat eine Affäre mit dem jungen Assistenzarzt Juanjo (Marcel Borràs).

Die schwangere Sara (Angie Cepeda) wird nach einem Selbstmordversuch von ihrem Lebensgefährten Armand (Carlos Leal) ins Krankenhaus gebracht. Ihr Zustand ist mehr als kritisch und sie wird künstlich am Leben gehalten, um wenigstens das ungeborene Kind retten zu können. Die Chancen stehen aber eher schlecht für sie.

Als Diego am Abend die Klinik verlassen will, wird er von Armand in der Tiefgarage festgehalten. Dieser fordert von ihm, sich täglich um Sara zu kümmern, bevor er ihn unvorbereitet erschießt. Danach richtet Armand die Waffe gegen sich selbst und stirbt. Diego wird blutüberströmt am Boden liegend entdeckt und umgehend behandelt, doch kann bei ihm keine Schusswunde gefunden werden. Im Gegenteil, es geht ihm gut und er kann wieder sofort seiner Arbeit nachgehen.

In der nächsten Zeit stellt Diego jedoch fest, dass es einigen seiner schwerkranken Patienten plötzlich viel besser geht, wofür er keine logische oder gar medizinische Erklärung hat. Es scheint fast, als ob er heilende Hände hätte, ein absurder Gedanke, den er gleich wieder verwirft. Und doch, die Anzeichen dafür mehren sich, aber die Sache hat auch einen Haken, denn als sowohl sein Vater, als auch seine Tochter schwer erkranken, kann Diego ihnen nicht helfen.

In der Zwischenzeit hat Diego Isabel (Belèn Rueda) kennengelernt, die Ehefrau des toten Armand und ihre Geschichte erfahren. Viele Jahre lang hat Isabel versucht ein Kind zu bekommen, aber es hat nicht geklappt. Armand wollte aber keine Adoption, sondern ein eigenes Kind. Eines Tages hatte er im Auto einen Streit mit Isabel und hat dabei ein junges Mädchen überfahren, die Schwester von Sara. Er hat sich später sehr um Sara gekümmert, die schließlich sogar von ihm schwanger wurde, während Isabel Trost im Alkohol fand.

Diego erkennt bald, dass seine Gabe auch ein Fluch ist und er versucht, mehr darüber herauszufinden, wobei ihm die überraschend genesene Sara helfen kann. Doch um seine Tochter zu retten, ist ein weiteres Opfer nötig...

Die Geschichte gleitet zunehmend ins Fantastische ab, was man entweder so hinnehmen oder auch ablehnen kann. Egal, denn der Film funktioniert einfach so, wie er ist. Es wird auch noch ein bisschen rührselig, aber alles in Grenzen, ich habe es jedenfalls ausgehalten. Die Darsteller sind sehr gut, allen voran der wie immer bildschöne Eduardo Noriega, der hier ganz ungewohnt mit einem Vollbart auftritt und mit sehr dilettantisch grau gefärbten Haaren. (Wer hat das denn verbrochen?) Einen schönen Mann kann aber nichts entstellen und die Kamera liebt sein Gesicht, die ausgiebigen Großaufnahmen sprechen für sich.

Produziert wurde das Ganze unter anderem von Alejandro Amenábar und ist sehr sehenswert, auch wenn mir hier keine deutsche Veröffentlichung vorliegt oder bekannt ist. Ich habe die spanische DVD mit englischen Untertiteln gesichtet und das reicht voll und ganz. Ein schöner Film, den ich sehr empfehlen kann. Wer ihn sehen will, der wird schon Wege finden, ihn zu bekommen.

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