"Blut an den Lippen" - "Les lèvres rouges" - "Daughters of Darkness" ist ein Film von Harry Kümel (Regie und Drehbuch) aus dem Jahr 1971.
Stefan (John Karlen) und Valerie (Danielle Ouimet) haben gerade erst heimlich geheiratet und sind nun auf Hochzeitsreise. Sie landen in einem luxuriösen Hotel in Ostende, in dem sie jetzt im Winter die einzigen Gäste sind. Nur der Portier (Paul Esser) ist vor Ort und sonst nur wenig Angestellte.
Stefan hat seiner Mutter noch nichts von seiner Vermählung erzählt und Valerie bittet ihn wiederholt darum, sie anzurufen. Am Abend treffen zwei neue Gäste in dem Hotel ein, die schöne Gräfin Elizabeth Bathory (Delphine Seyrig) und ihre junge Begleiterin Ilona (Andrea Rau). Der Portier ist verwirrt und glaubt, die Gräfin bereits vor vierzig Jahren einmal in dem Hotel gesehen zu haben.
Die Gräfin Bathory sucht die Nähe von Stefan und Valerie und freundet sich mit ihnen an. Stefan fühlt sich zu Ilona hingezogen, während Elizabeth sich um Valerie kümmert. Es herrscht eine merkwürdige Atmosphäre in dem leeren Hotel und in den Beziehungen der Beteiligten untereinander. Im nahen Brügge gibt es einige Todesfälle. Junge Mädchen sind ermordet worden, in ihren toten Körpern ist kein Blut mehr.
Stefans "Mutter" entpuppt sich bei einem Telefonat als älterer Homosexueller und Stefan selbst neigt immer mehr zu gewalttätigen Handlungen. Als Valerie überstürzt abreisen will, wird sie von der Gräfin gerade noch abgefangen. In der Zwischenzeit verführt Ilona den ahnungslosen Stefan, kommt danach jedoch bei einem Unfall im Badezimmer ums Leben. Valerie und die Gräfin kommen hinzu und helfen Stefan, Ilonas Leiche zu beseitigen.
Elizabeth, die eine Vampirin ist, macht Valerie schließlich zu ihrer Gespielin und beide zusammen töten Stefan. In dem Auto der Gräfin sind sie auf der Flucht, als die Sonne aufgeht und der Wagen verunglückt. Elizabeth wird von einem Ast aufgespießt und stirbt. Doch Valerie überlebt und sucht sich neue Opfer...
Nein, das ist keiner dieser üblichen Vampirfilme, wie man sie so oft oder auch viel zu oft sehen kann. Der hier fällt eher in die Kategorie "Kunstfilm". Harry Kümel hat hier Bilder geschaffen, die man so schnell nicht wieder aus dem Kopf bekommt. Das winterliche Ostende, das leere Hotel und nicht zuletzt die überirdisch schöne Delphine Seyrig, die einem den Atem raubt und in ihren unglaublichen Kostümen ein einzigartiger Blickfang ist. Sie dominiert den ganzen Film und da fällt es auch gar nicht weiter auf, dass die anderen Darsteller eher mäßig agieren. Oder hat irgendjemand ernsthaft geglaubt, dass Andrea Rau eine gute Schauspielerin ist? Wohl kaum. Gleiches gilt aber auch für die anderen Beteiligten.
Egal, denn Delphine Seyrig ist hier die Hauptattraktion und ihre Schönheit und Anmut fesseln von Anfang bis Ende. Mehr ist nicht, aber weniger auch nicht. Ein Film für Liebhaber ausgefallener und schöner Kunstfilme.
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