Sonntag, 22. Juli 2012

Die Bartholomäusnacht

"Die Bartholomäusnacht" - "La Reine Margot" ist ein Film von Patrice Chéreau aus dem Jahr 1994 und basiert auf dem gleichnamigen Roman von Alexandre Dumas. Das Drehbuch schrieb Chéreau zusammen mit Danièle Thompson.

In Frankreich toben die Religionskriege zwischen den Katholiken und den Protestanten. Um die brisante Situation abzumildern, wird im August 1572 die Katholikin Margot (Isabelle Adjani), die Schwester des Königs Charles IX (Jean-Hugues Anglade) gegen ihren Willen mit dem Protestanten Henri de Navarre (Daniel Auteuil) verheiratet.

Margot will von Henri nichts wissen, sie sucht sich selbst ihre Liebhaber aus, zu denen auch schon mal die eigenen Brüder zählen können. Entgegen ihrer Abmachung taucht Henri dann in der Hochzeitsnacht doch bei Margot auf und bittet sie um Unterstützung, da er sich am Pariser Hof nicht sicher fühlt und glaubt, man würde ihm nach dem Leben trachten. Tatsächlich gibt es einige finstere Pläne, ihn zu beseitigen.

Ein Mordanschlag auf den Hugenotten Gaspard de Coligny ist der Anfang der blutigen Schlachten, die kurz darauf folgen sollen. Katharina von Medici (Virna Lisi), die Mutter des Königs und heimliche Herrscherin am Hofe, ist die Urheberin dieser Pläne. Zunächst sollten nur die Anführer der Hugenotten getötet werden, aber letztendlich wurde daraus ein Massaker, bei dem Tausende von Menschen ums Leben kamen.

In der Zwischenzeit verliebt sich Margot in den jungen Adeligen La Môle (Vincent Perez), der ebenfalls zu den Protestanten gehört und dem sie das Leben rettet. Nun muss sie sich sowohl um La Môle, als auch um Henri sorgen, denn beide sind in Lebensgefahr. Zur selben Zeit herrscht auch ein Kampf um den Thron, denn der Herzog von Anjou (Pascal Greggory) will seinen schwächlichen Bruder Charles ablösen. Es gibt Intrigen wohin man auch schaut und niemand weiß, wem er noch trauen kann.

Katharina von Medici will Henri de Navarre mit Hilfe eines vergifteten Buches loswerden, doch der Plan misslingt, als ausgerechnet Charles das Buch in die Hände bekommt und nun langsam, aber grausam an der Arsenvergiftung zu Grunde geht. Henri konnte mit Hilfe von Charles in seine Heimat fliehen und bittet nun La Môle darum, auch Margot zu holen. Diesen Auftrag wird er aber nicht überleben, weil man ihn in Paris hinrichten will. Margot versucht noch vergeblich, ihn zu retten und fleht bei Charles um Gnade, aber es ist bereits zu spät und auch Charles ist inzwischen verstorben. Margot reist am Ende zu ihrem Mann nach Navarra.

Der Roman von Alexandre Dumas hält sich nicht genau an die Fakten, aber er zeigt doch die Umstände der damaligen Geschehnisse auf. Das ist kein leichter Stoff und Patrice Chéreau macht daraus ein bildgewaltiges Historiendrama, das vor Blut, Dreck und Gewalt nur so strotzt. Nichts für sensible Gemüter, das nur als Warnung. Andererseits zeigt er die zarte Liebesgeschichte zwischen Margot und La Môle in betörend schönen und gefühlvollen Bildern.

Sehenswert ist das allemal und gerade wegen der illustren Besetzung ein besonderes Vergnügen. Isabelle Adjani, Jean-Hugues Anglade, Virna Lisi, Daniel Auteuil, Pascal Greggory, Vincent Perez und auch Ulrich Wildgruber in einer kleinen Nebenrolle, allein dafür kann man sich durchaus mal mit diesem Thema auseinandersetzen. Von mir gibt es jedenfalls eine klare Empfehlung für diesen Film.

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