"Pearl Jam Twenty" ist ein Film von Cameron Crowe (Regie und Drehbuch) aus dem Jahr 2011 und zeigt die Entwicklung der Band "Pearl Jam" von ihrer Gründung Anfang der Neunziger Jahre bis in die heutige Zeit. Zwanzig Jahre Musikgeschichte, eine der besten Rockbands aller Zeiten, sensationelles Filmmaterial, was will man mehr? Los geht's.
Alles beginnt im Jahr 1990 in Seattle mit dem frühen Drogentod von Andy Wood, dem Sänger der Band "Mother Love Bone". Sein damaliger Mitbewohner Chris Cornell, Sänger bei "Soundgarden", gründet daraufhin das einmalige Projekt "Temple of the Dog", ein Gedenkalbum für Andy Wood. Dafür spielt er zusammen mit den ehemaligen Mitgliedern von "Mother Love Bone" Jeff Ament und Stone Gossard sowie Mike McCready und Matt Cameron. Auch Eddie Vedder ist hier erstmals beteiligt, denn "Pearl Jam" wurde gerade gegründet, wenn auch damals noch unter dem Namen "Mookie Blaylock", der sich aber bald schon in "Pearl Jam" ändern sollte.
Im Jahr 1991 erschien "Ten" das Debütalbum von "Pearl Jam", das bis heute erfolgreich ist. Von da an tourte die Band um die ganze Welt, spielte vor kleinem und großem Publikum, füllte Hallen und Stadien. Neue Alben wurden eingespielt und die Fan-Gemeinde wuchs stetig. Von dem ganzen Hype etwas überfordert, zog die Band sich weitestgehend aus der Öffentlichkeit zurück. Sie veröffentlichten keine Musikvideos, weil sie darauf verzichten wollten. Erst nach und nach wurden sie wieder offener, ein unerfreulicher Rechtsstreit mit dem Konzertkartenverkäufer Ticketmaster lag hinter ihnen, aber sie gingen weiter ihren Weg.
Beim Festival in Roskilde im Juni 2000 kam es zu einer Katastrophe, bei der neun Menschen zu Tode gequetscht wurden, als das Publikum immer näher in Richtung Bühne rückte. Dieses furchtbare Ereignis beschäftigt die Musiker bis heute.
Mit "Rearviewmirror" erschien 2004 das erste Greatest Hits-Album, aber noch immer werden neue Alben herausgebracht. Auch politisch waren "Pearl Jam" immer aktiv und in vielen anderen Bereichen. Besonders Eddie Vedder hat seine Stimme immer genutzt, um auf Dinge aufmerksam zu machen, die ihn beschäftigen.
Für den Film "Singles" von Cameron Crowe standen 1992 einige Bandmitglieder vor der Kamera, als Teil einer fiktiven Band aus Seattle. Cameron Crowe, der als junger Mann unter anderem Musikredakteur beim "Rolling Stone"-Magazin war, hat seitdem eine gute Beziehung zu der Band und daher auch reichlich Filmmaterial zur Auswahl gehabt.
Dieses filmische Portrait ist eine wunderbare Würdigung der Arbeit von "Pearl Jam", zeigt ihren Weg von der Gründung bis zur Spitze, ihren teils schwierigen Umgang mit dem Ruhm und der Öffentlichkeit. Es gibt Kurzauftritte von Neil Young zu bewundern und natürlich auch das Thema "Nirvana". Der Selbstmord von Kurt Cobain im April 1994 war ein Einschnitt in der Musikgeschichte und wird auch hier nicht ausgelassen. Unter den Bands in Seattle gab es immer Freundschaften und keine Feindseligkeiten, man half sich auch untereinander aus. Kurt Cobain jedoch war anders gestrickt und wetterte gegen andere Bands, auch wenn er das später zurücknehmen sollte. Aber das ist eine andere Geschichte und gehört hier nicht hin.
Das ist allein die Geschichte von "Pearl Jam" und ihrem charismatischen Sänger Eddie Vedder, die spannend und informativ erzählt wird. Ich kann diesen Film nur sehr empfehlen und möchte noch besonders betonen, dass das Debütalbum "Ten" auch heute noch fantastisch anzuhören ist. Jeder Song ein Klassiker und absolut zeitlos. Auf die nächsten zwanzig Jahre...
P.S. Das Album "Temple of the Dog" möchte ich übrigens auch allen Musikfreunden ans Herz legen, das ist wirklich sensationell.
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