Sonntag, 22. Juli 2012

In the Mood for Love

"In the Mood for Love" - "Fa yeung nin wa" ist ein Film von Wong Kar-Wai (Regie und Drehbuch) aus dem Jahr 2000. Kameramann war auch hier wieder Christopher Doyle.

Hong Kong, im Jahr 1962. Mrs. Chan (Maggie Cheung) mietet für ihren Mann und sich ein Zimmer in einem Mietshaus. Am gleichen Tag sucht Mr. Chow (Tony Leung Chiu Wai) ebenfalls ein Zimmer zur Untermiete und landet in der Nachbarwohnung. Durch Zufall finden beide Umzüge am selben Tag statt und es entsteht ein kleines Chaos in den engen Fluren des Hauses.

Mr. Chan ist oft auf Geschäftsreise und so verbringt Mrs. Chan die meiste Zeit allein zu Hause. Da sie für sich allein nicht kochen mag und auch mal aus der Wohnung raus will, geht sie in die nahe gelegene Nudelküche. Auch Mr. Chow ist oft allein und verbringt deshalb gerne Zeit mit Mrs. Chan.

Durch kleine Details kommen beide schließlich darauf, dass ihre Ehepartner eine Affäre miteinander haben. Beide sind darüber verwirrt und überlegen, was sie nun tun sollen. Da sie einander sehr zugetan sind, könnten sie doch vielleicht auch eine Affäre beginnen? Ein verlockender Gedanke, den beide aber sofort wieder verwerfen. Nein, sie wollen nicht so wie ihre Partner sein. Ihr Umgang miteinander bleibt rein freundschaftlich, auch wenn beide genau wissen, dass da viel mehr zwischen ihnen ist.

So bleibt es bei kleinen Gesten und verstohlenen Blicken, auch will man den neugierigen Nachbarn keine Angriffsfläche bieten. Vielleicht verzichten sie damit beide auf das große Glück, wer weiß...

Das ist ein Film, der die Sinne berührt und zu Herzen geht. Selten wurde eine unerfüllte Liebe so schön in Szene gesetzt, wie hier. Christopher Doyle hat sehr stimmungsvolle Bilder eingefangen und besonders die Farben Rot und Blau sensationell eingesetzt. Die regennasse Straße bei Nacht, die enge Treppe zur Nudelküche, das hektische Treiben in den schmalen Wohnungen, hier passt alles.

Eine schönere Besetzung als Maggie Cheung und Tony Leung ist hier gar nicht denkbar, die beiden sind umwerfend und ihre Blicke sagen mehr, als tausend Worte. Wenn beide sich auf der Treppe begegnen und sich dabei fast berühren, dann hält man als Zuschauer glatt den Atem an, so hinreißend ist das. Man beachte bitte auch die ständig wechselnden Kleider von Maggie Cheung, ein optischer Genuss.

Ganz wichtig ist auch die Musik, die den Film schön untermalt, unter anderem Songs, die von Nat King Cole gesungen werden. Sehr passend und sehr gelungen.

Eine wunderschöne Liebesgeschichte, auch wenn eigentlich gar nichts passiert, weil beide in den gesellschaftlichen Konventionen gefangen sind. Wong Kar-Wai hat hier ein kleines Meisterwerk abgeliefert, das ich nur sehr empfehlen kann. Nicht verpassen.

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