"Begierde" - "The Hunger" ist ein Film von Tony Scott aus dem Jahr 1983 und ist sein Spielfilmdebüt. Das Drehbuch stammt von James Costigan, Ivan Davis und Michael Thomas und beruht auf einem Roman von Whitley Strieber.
Die schöne Vampirin Miriam (Catherine Deneuve) lebt zusammen mit ihrem Gefährten John (David Bowie) in einem vornehmen Stadthaus in New York. Sie sind umgeben von Kunstgegenständen aller Art und leben schon ein paar Jahrhunderte als Paar. Doch im Gegensatz zu Miriam, die über ewiges Leben verfügt, altern ihre jeweiligen Gefährten irgendwann, können zwar nicht sterben, aber landen in einem Sarg auf dem Dachboden des Hauses.
Nun ist es bei John soweit. Sein Alterungsprozess geht rasant voran und lässt sich nicht aufhalten. Innerhalb weniger Tage wird aus dem jungen Mann ein Greis, dessen Körper verfällt. Sämtliche verzweifelten Versuche Johns, dagegen etwas zu unternehmen, wie z. B. das Blut eines jungen Mädchens zu trinken, scheitern. Miriam muss auch ihn auf den Dachboden bringen und in einen Sarg betten.
Um nicht allein zu sein, macht sich Miriam auf die Suche nach einer neuen Gefährtin und wählt dafür die Ärztin Sarah (Susan Sarandon) aus, die sie kurz zuvor kennengelernt hat. Sarah ist fasziniert von Miriam und kann sich ihrer Anziehungskraft nicht entziehen. Die beiden Frauen werden ein Liebespaar, auch wenn Sarah noch nicht begriffen hat, was das für sie bedeutet. Ihr Körper rebelliert gegen das fremde Blut in ihren Venen und Miriam muss Sarah erst erklären, was mit ihr eigentlich geschehen ist.
Sarah will das alles nicht wahrhaben und geht aufs Äußerste, um den Fluch zu brechen, aber es ist bereits zu spät. Im Laufe dieser Aktion wird Miriam von ihren ehemaligen Gefährten überwältigt und auch ihr Körper verfällt plötzlich rasend schnell. Am Ende hat Sarah Miriams Platz übernommen und sich neue und junge Gefährten gesucht, während Miriam im Sarg liegt und nach Sarah ruft.
Also ich mag diesen Film, auch wenn ich mit dieser Meinung ziemlich allein dastehe. Ich habe ihn inzwischen auch schon mehrfach angeschaut und er gefällt mir jedes Mal ein bisschen besser. Nachdem Tony Scott kürzlich verstorben ist und ich immer wieder schlechte Kritiken über diesen Film lesen muss, möchte ich doch mal erwähnen, dass der nicht so schlecht ist, wie immer allgemein behauptet wird.
Gut, es gibt auch tatsächlich einiges zu kritisieren, z. B. die Tatsache, dass Tony Scott an der Geschichte an sich scheinbar gar nicht interessiert war. Hier bleibt vieles offen, es gibt viel Leerlauf, das hätte besser sein können. Ihm ging es wohl in erster Linie um die Optik und die Bilder und die sind in der Tat großartig. Die Ausstattung ist ein Traum, die Musik ist passend gewählt, das sollte auch gewürdigt werden.
Und dann erst die Schauspieler. Wer sonst könnte alterslose Schönheit und Eleganz besser und glaubhafter verkörpern als Catherine Deneuve? Sie ist einfach ein Traum. David Bowie und Susan Sarandon sind ebenfalls toll in ihren Rollen und perfekt besetzt. Ja, es sind die frühen Achtziger, man sieht es und fühlt es. Allein schon die Anfangssequenz in der Disco ist hervorragend. Man beachte die stylishen Sonnenbrillen. Herrlich.
Es wird immer gemeckert, der Film sei zu stylish geraten. Vielleicht ist er das tatsächlich, aber er ist trotz allem sehenswert und irgendwie auch unvergesslich. Er erinnert auch ein bisschen an den Film "Blut an den Lippen" von Harry Kümel aus dem Jahr 1971. Der hatte eine ganz ähnliche Thematik und ist wohl eher dem Kunstfilm zuzurechnen. Vielleicht sollte man auch "Begierde" da einordnen. Ich finde ihn durchaus sehenswert, aber nicht für jeden Geschmack.
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