Samstag, 13. Oktober 2012

Dream House

"Dream House" ist ein Film von Jim Sheridan aus dem Jahr 2011. Das Drehbuch stammt von David Loucka.

Will Atenton (Daniel Craig) kündigt seinen Job als erfolgreicher Verleger in New York, um endlich mehr Zeit für seine Familie zu haben. Zusammen mit seiner Frau Libby (Rachel Weisz) und den beiden kleinen Töchtern Trish und Dee Dee ist er gerade erst in ein schönes Haus in einem beschaulichen Vorort gezogen. Sie richten sich ein, Libby streicht die Wände und Will möchte endlich einen Roman schreiben. Alles könnte also wunderbar und harmonisch sein, wären da nicht einige merkwürdige Begebenheiten, die sich häufen.

Anscheinend schleicht mehrfach eine dunkle Gestalt um das Haus, die Nachbarn verhalten sich abweisend und schließlich dringt eine Gruppe von Teenagern in den Keller ein, um dort eine Art Gruselparty zu feiern. Will verjagt sie, erfährt aber erstmals etwas über die Geschichte des Hauses. Fünf Jahre zuvor ist dort eine Familie erschossen worden. Die Mutter und die beiden kleinen Töchter starben, nur der Vater überlebte, galt aber als Hauptverdächtiger und kam in eine geschlossene Anstalt.

Will möchte mehr über die Geschichte erfahren und befragt die Nachbarin von gegenüber, Ann Patterson (Naomi Watts), die mehr zu wissen scheint, als sie zugibt. Schließlich erfährt er, dass Peter Ward, so der Name des Mannes, inzwischen aus der Psychiatrie entlassen wurde. Will macht sich auf den Weg zu der Anstalt, um mit einem behandelnden Arzt zu sprechen, doch was er dort erfahren muss, zieht ihm den Boden unter den Füßen weg...

Ja, das geht dem Zuschauer nicht anders, aber wer den Trailer zu diesem Film gesehen hat, der weiß sowieso schon ganz genau, was hier passiert ist. Diese "große" Überraschung, die alles zuvor Gesehene über den Haufen wirft, kommt allerdings schon in der Mitte des Films und das ist nur ein Problem in einer Kette von vielen weiteren. Die restliche Laufzeit ist angefüllt mit allem, was man schon aus tausend anderen Filmen kennt, egal ob es zusammen passt oder nicht. Ein bisschen "Sixth Sense", "The Others", "Ghost", "Shining", wird schon irgendwie gehen. Nein, tut es aber nicht.

Nicht umsonst hat sich Jim Sheridan von diesem Werk distanziert und sogar versucht, seinen Namen aus den Credits streichen und durch "Alan Smithee" ersetzen zu lassen. Damit hatte er aber keinen Erfolg, also taucht sein Name auch weiterhin auf. Die Produzenten nahmen ihm den fast fertigen Film ab und kümmerten sich selbst um den Schnitt, was zu genau der Katastrophe geführt hat, die man nun auf DVD bestaunen kann. Selbst die Schauspieler weigerten sich, für den Film zu werben.

Sheridan wollte einen Arthouse-Psychothriller drehen, herausgekommen ist aber nichts als Quark, der sich nirgendwo so richtig einordnen lässt. Die eigentliche Auflösung am Ende, wer was und warum getan hat, ist auch noch so dämlich und an den Haaren herbeigezogen, dass man nur noch mit dem Kopf schütteln kann, aber das tut man ohnehin schon den halben Film über.

Ach, dabei hörte sich das doch alles ganz vielversprechend an. Jim Sheridan als Regisseur, Daniel Craig, Rachel Weisz und Naomi Watts in den Hauptrollen, kann da überhaupt etwas schief gehen? Ja, und wie, auch wenn man es kaum glauben mag. Daniel Craig und Rachel Weisz bekleckern sich hier zwar nicht gerade mit Ruhm, sind aber durchaus in Ordnung. Lediglich Naomi Watts überzeugt durchgehend in ihrer Darstellung, auch wenn sie eigentlich nicht so richtig viel zu spielen hat.

Also für Fans der Schauspieler mag der Film ja vielleicht sehenswert sein, aber für alle anderen gebe ich hier nur eine sehr eingeschränkte Empfehlung ab. Lieber gar nichts erwarten und bloß nicht anfangen, über die Handlung nachzudenken. Man kann sich aber auch einfach einen anderen Film anschauen, dann hat man auch nichts verpasst.

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