"Chroniques sexuelles d'une famille d'aujourd'hui" ist ein Film von Jean-Marc Barr und Pascal Arnold aus dem Jahr 2012. Das Drehbuch schrieb Arnold zusammen mit Lucy Allwood.
Die Familie Bertrand besteht aus Mutter und Vater, zwei Söhnen und einer Adoptivtochter, sowie dem verwitweten Großvater. Somit leben drei Generationen unter einem Dach, in einem schönen alten Landhaus. Alles ist sehr harmonisch und liebevoll.
Der achtzehnjährige Romain ist aber unglücklich, weil er noch nie Sex hatte und mit dieser Tatsache so seine Probleme hat. Es gibt da zwar dieses Mädchen, Coralie, die ihn interessiert, aber er ist zu schüchtern, um sich ihr zu nähern. Jedenfalls beginnt die ganze Geschichte mit Romain, der als Mutprobe im Biologie-Unterricht masturbiert und prompt vom Lehrer dabei erwischt wird. Also wird seine Mutter zum Rektor bestellt, der ihr ins Gewissen redet und den peinlichen Vorfall mit einer vorläufigen Suspendierung vom Unterricht ahndet.
Die Mutter nimmt das alles nicht so ernst, beginnt sich aber Gedanken darüber zu machen, wie man das Thema Sexualität zur Sprache bringen kann. In einer Familie, in der man über alles reden kann, müsste doch auch das möglich sein. Der Film ist den Gesprächen da weit voraus, denn er zeigt die jeweiligen Familienmitglieder einfach bei ihren sexuellen Erlebnissen.
Da ist z. B. die Adoptivtochter, die sich die Brüste vergrößern ließ und zusammen mit ihrem Freund sehr experimentierfreudig ist. Der ältere Sohn ist sexuell ebenfalls sehr aktiv und kann sich zwischen Männern und Frauen nicht recht entscheiden, was für ihn aber kein Problem darstellt. Der Großvater besucht alle zwei Wochen eine Prostituierte, da er nach dem Tod seiner Frau vor fünf Jahren nicht auf Sex verzichten wollte.
Mutter und Vater Bertrand versuchen ihr Liebesleben mit kleinen Rollenspielen am Leben zu erhalten und gehen dabei ganz unverkrampft mit den Veränderungen ihrer Körper um, die ja schließlich auch nicht jünger werden. Ja, und auch Romain kann mit Coralie endlich seinen ersten Sex haben und muss nicht mehr das Gefühl haben, etwas zu verpassen.
Was das alles nun sollte, darüber kann man sicher geteilter Meinung sein, aber man darf davon ausgehen, dass nur die Franzosen so einen Film hinbekommen, der das Thema gleichzeitig sensibel und trotzdem sehr bildhaft umsetzt. Wer Probleme mit der Darstellung von Sex hat, der sollte diesen Film allerdings meiden, alle anderen können hier gerne reinschauen, denn unterhaltsam ist es auf jeden Fall. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
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