Samstag, 17. November 2012

Let My People Go!

"Let My People Go!" ist ein Film von Mikael Buch aus dem Jahr 2011. Das Drehbuch zu seinem Spielfilmdebüt schrieb Mikael Buch zusammen mit Christophe Honoré.

In einem kleinen Dorf in Finnland leben der junge Lehrer Teemu (Jarkko Niemi) und der Postbote Ruben (Nicolas Maury) glücklich als Paar zusammen. Eines Tages liefert Ruben ein Einschreiben aus, das der Empfänger aber nicht annehmen will. Es handelt sich dabei um eine Geldsendung von rund 200.000 Euro. Bei einer Rangelei zwischen Ruben und dem Empfänger fällt der Mann hin und bleibt regungslos liegen.

Ruben eilt mit dem Geld nach Hause, hat aber Angst davor, die Polizei zu rufen, weil er nicht als Mörder dastehen will. Teemu nimmt ihm die ganze Geschichte aber nicht ab und wirft Ruben nach einem heftigen Streit aus dem Haus. Ruben bleibt nun nichts anderes übrig, als zu seiner jüdischen Familie nach Paris zu fliegen, wo es mal wieder drunter und drüber geht.

Die streng gläubige Familie bereitet sich gerade auf einen Feiertag vor, doch schon nach kurzer Zeit muss Ruben erfahren, dass beinahe jeder von ihnen ein kleines Geheimnis hat. Seine dominante Mutter Rachel (Carmen Maura) versucht mit fester Hand, die Familie unter einen Hut zu bringen, was sich als ziemlich schwierig erweist. Der unsichere Ruben stellt fest, dass er nicht der einzige ist, der ein anderes Leben führt, als es den Anschein nach Außen hat.

Es werden noch turbulente Tage, bevor Teemu in der Tür steht und Ruben zurückhaben will, weil er in Finnland die Wahrheit über dessen Geschichte erfahren hat.

Hört sich doch alles ganz gut an, oder? Ist es aber leider nicht. Ich hätte am liebsten schon nach 10-15 Minuten ausgeschaltet, weil ich schon da schwer genervt war, habe aber ganz tapfer bis zum Ende durchgehalten. Was ist hier bloß so furchtbar schiefgelaufen? An Carmen Maura liegt es ganz sicher nicht und auch nicht an Christophe Honoré, den ich sehr schätze und dessen Arbeiten ich sehr mag.

Als Vorbilder nennt Mikael Buch vor allen Dingen Pedro Almodovar und Woody Allen. Gegen Almodovar ist nichts zu sagen, auch wenn er einige Ideen sehr offensichtlich von ihm geklaut hat. Bei Woody Allen, mit dem ich persönlich oft Schwierigkeiten habe, hat er sich aber genau die Marotten abgeguckt, die am meisten nerven. So lässt er die Hauptfigur Ruben meistens nur neurotisch und überdreht agieren, was leider gar nicht lustig ist, sondern nur anstrengend. Jedenfalls habe ich das so empfunden.

Zudem ist der Hauptdarsteller eine komplette Niete und eher unsympathisch, was auch die besseren Nebenfiguren nicht mehr retten können. Alles in allem leider ziemlich misslungen, zu albern und krampfhaft bemüht, komisch zu wirken. Auch die diversen Nebengeschichten und Wendungen können nicht überzeugen. Keine Empfehlung von mir, aber wer Spaß daran hat, bitte sehr.

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