Mittwoch, 7. November 2012

Keep The Lights On

"Keep The Lights On" ist ein Film von Ira Sachs aus dem Jahr 2012. Das Drehbuch schrieb Sachs zusammen mit Mauricio Zacharias.

Bereit für den wahrscheinlich schönsten Film des Jahres? Ich hoffe doch, denn genau das ist Ira Sachs hier gelungen. Ein Film, der schon mehrfach ausgezeichnet wurde und über den man sehr viel Gutes lesen kann. Sämtliche positive Besprechungen kann ich nur bestätigen und genau das macht es mir schwer, hier noch meinen Senf dazuzugeben. Es ist eigentlich schon alles gesagt worden und mir bleibt nur die dringende Empfehlung, sich diesen wunderbaren Film anzuschauen. Sie werden es nicht bereuen.

Die (autobiographische) Geschichte erzählt von der Beziehung zwischen dem Filmemacher Erik (Thure Lindhardt) und dem Anwalt Paul (Zachary Booth) von ihrer ersten Begegnung bis zur endgültigen Trennung zehn Jahre später. Dazwischen gibt es Verliebtheit, Zusammenziehen, Streit, Versöhnungen, Trennungen und Hoffnungen. Alles scheitert aber immer wieder an der Cracksucht von Paul, der nicht von den Drogen lassen kann.

Der Film konzentriert sich dabei aber vor allem auf Erik und seine Erfahrungen in diesen zehn Jahren. Er ist derjenige, der vorbehaltlos liebt und an der Beziehung festhält, auch wenn Paul immer weiter abdriftet. Er erträgt scheinbar alles, die Launen von Paul, seine Aussetzer, seine abgebrochenen Drogenentzüge. Erik will diese Liebe am Leben erhalten, obwohl auch er langsam daran zerbricht. Erst ganz am Ende, als es die Möglichkeit einer Fortsetzung ihrer Beziehung zu geben scheint, sieht auch er ein, dass all das nur eine Illusion ist und beendet die Sache.

Ich kann nicht anders, als diesen Film in den höchsten Tönen zu loben, denn eine schönere Liebesgeschichte habe ich bisher kaum gesehen. Lobenswert ist auch der Regisseur Ira Sachs, der hier sehr persönliche Erfahrungen verarbeitet hat und seine Darsteller perfekt ausgesucht hat. Zachary Booth macht seine Sache sehr gut, aber das Highlight des Films ist natürlich Thure Lindhardt, der einfach fantastisch spielt und dessen Leistung man kaum in Worte fassen kann. Die Kamera klebt an ihm und hält jede noch so kleine Regung fest. Perfekt.

Mir fehlen ein bisschen die Worte, weil hier alles so gut funktioniert, das passiert wirklich selten. Schön ist auch die Musikauswahl (der Soundtrack stammt übrigens von Arthur Russell), die sehr passend ist, die Settings sind gut ausgewählt, alles ergibt ein stimmiges Bild. Die Geschichte ist herzzerreißend und glaubhaft erzählt, mehr geht nicht. Ich möchte auch behaupten, es hier mit einem kleinen Meisterwerk zu tun zu haben, denn eine andere Beschreibung kann es hierfür nicht geben. Großes Kompliment an Ira Sachs und Thure Lindhardt und eine sehr große Empfehlung für diesen wunderschönen Film, der viele Zuschauer verdient.


 

Keine Kommentare: