Sonntag, 23. Juni 2013

Fögi ist ein Sauhund

"Fögi ist ein Sauhund" - "F. est un salaud" ist ein Film von Marcel Gisler aus dem Jahr 1998. Das Drehbuch schrieb Gisler zusammen mit Rudolf Nadler und beruht auf dem gleichnamigen Roman von Martin Frank.

Zürich, Anfang der Siebziger Jahre. Fögi (Frédéric Andrau) ist ein Rockstar und Sänger der Schweizer Band "Minks". Er ist schön und charismatisch und sieht genau so aus, wie man sich einen Glam-Rockstar dieser Zeit vorstellt. Der sechzehnjährige Beni (Vincent Branchet) verknallt sich sofort in Fögi und schafft es sogar, Zugang zu der Band zu bekommen und schon sehr bald in Fögis Bett zu landen. Das ist der Beginn einer Beziehung, die an die Grenzen geht und weit darüber hinaus.

Beni liebt Fögi abgöttisch und Fögi lässt sich gerne auf den jungen und hübschen Beni ein, der ihm jeden Wunsch von den Augen abliest. Doch irgendwann ist Fögi einfach nur noch genervt von Benis unterwürfiger Verehrung und Liebe. Es gibt Schwierigkeiten innerhalb der Band, die schließlich auseinander bricht.

Fögi verfällt immer mehr den Drogen, behandelt Beni wie einen Hund und schickt ihn sogar auf den Strich, um Geld zu besorgen. Schließlich wird Beni zum Ernährer in der Beziehung, während Fögi immer mehr abdriftet. Erst der Selbstmord des ehemaligen Bandkollegen Töbe (Urs Peter Halter) bringt beide zum Nachdenken.

In Frankreich leben sie am Meer und Fögi macht wieder Musik, doch seine Todessehnsucht und seine Angst vor dem Älterwerden überwiegen. Hat ihre Liebe in dieser Situation überhaupt noch eine Chance?

Der Film ist wirklich großartig, perfekt besetzt und fängt die Zeit sehr gut ein. Zudem ist er mit toller Musik unterlegt, z. B. von Lou Reed (Waiting for my man, Heroin) und Patti Smith (Wing).

Leider gibt es aber keine deutschen Untertitel, sondern nur die französische Originalfassung und die deutsche Synchronisation, die aber mal wieder so schlecht geraten ist, dass ich nur dringend davon abraten kann. Ich habe mich durch die Synchronfassung gekämpft, wobei mir schon übel wurde, habe mir den Film aber anschließend noch einmal in der Originalfassung angesehen, die mit den Originalstimmen der Darsteller einfach viel besser ist. Das kann ich jedem Filmfreund nur empfehlen. Die deutschen Stimmen sind so entsetzlich und unpassend, dass sie wirklich den ganzen Film ruinieren können. Das ist übrigens nicht nur in diesem Fall so, sondern passiert leider ganz oft. Warum gibt es da keine Kontrollen, bevor so ein Film veröffentlicht wird? Hört sich das keiner an? Warum gibt es den Film nicht einfach mit Untertiteln, bevor wieder irgendwelche gelangweilten Sprecher ihr Ding durchziehen, ohne jede Emotion? Dieses Thema macht mich echt sauer.

Der Film ist jedenfalls sehr empfehlenswert, mehr muss ich dazu nicht sagen. Sollte man nicht verpassen.

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