Sonntag, 30. Juni 2013

Zelle R 17

"Zelle R 17" - "Brute Force" ist ein Film von Jules Dassin aus dem Jahr 1947. Das Drehbuch stammt von Richard Brooks und beruht auf einer Erzählung von Robert Patterson.

Schauplatz der Handlung ist das überfüllte Westgate-Gefängnis. Hier gibt es keine Hoffnung, nur Gewalt und Verrat. Der überforderte und schwache Gefängnisdirektor lässt dem sadistischen Aufseher Captain Munsey (Hume Cronyn) weitgehend freie Hand, auch wenn dessen Methoden mehr als fragwürdig sind. Dass Munsey auf den Posten des Direktors scharf ist, wird von diesem nicht einmal bemerkt. Lediglich der alte Gefängnisarzt kommt ihm auf die Schliche, doch der ist zu resigniert, um etwas unternehmen zu können. Er flüchtet sich lieber in den Alkohol.

In der Zelle R 17 leben fünf Häftlinge, darunter Joe Collins (Burt Lancaster), der gerade aus der Einzelhaft kommt, die ihm ein Spitzel von Munsey eingebracht hat. Der muss seine Tat aber schon bald mit seinem Leben bezahlen.

Die Häftlinge sind unzufrieden mit den Umständen im Gefängnis und es kommt wiederholt zu Protesten und kleinen Aufständen, die der Direktor mit der Streichung sämtlicher Privilegien ahndet. Die Unzufriedenheit wächst dadurch weiter und die üblen Methoden des fiesen Munsey feuern dies zusätzlich noch an.

Joe Collins will einen Ausbruch wagen und scharrt ein paar Männer um sich. Von zwei verschiedenen Punkten aus wollen sie zeitgleich einen Angriff starten, um die Wärter im Wachturm zu überraschen. Der Plan ist gefährlich und droht schon vor Beginn zu scheitern, als Munsey durch einen seiner Spitzel davon erfährt. Praktisch ohne jede Hoffnung ziehen die Männer trotzdem ihren Angriff durch, was in einem gewaltigen Blutbad endet.

Also für diesen Film braucht man schon starke Nerven. Selten war es deprimierender zu beobachten, wie hier die Häftlinge fast schon wissentlich in den eigenen Tod rennen. Hoffnung auf ein Happy-End gibt es zu keinem Zeitpunkt und doch starrt man gebannt auf die schrecklichen Ereignisse. Das ist schockierend und brutal, aber unglaublich gut gemacht.

Der wie immer schöne und charismatische Burt Lancaster ist die Seele des Films, der hier eine wahnsinnig gute Leistung zeigt und von dem man nicht die Augen lassen kann. Allein schon seinetwegen muss man diesen Film gesehen haben. Aber auch der Rest des Casts ist hervorragend, allen voran Hume Cronyn als Munsey, der so gemein und hinterhältig ist, dass man ihn wirklich nur hassen kann.

Insgesamt gesehen ein toller, aber auch unangenehmer Film, den ich nur sehr empfehlen kann.

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