Sonntag, 30. Juni 2013

Out in the Dark

"Out in the Dark" ist ein Film von Michael Mayer aus dem Jahr 2012 und gleichzeitig sein Spielfilmdebüt. Das Drehbuch schrieb Mayer zusammen mit Yael Shafrir.

Der junge Palästinenser Nimr (Nicholas Jacob) ist Psychologie-Student und hat einen Passierschein, um in Tel Aviv Vorlesungen besuchen zu können. In einer Schwulenbar lernt er den jungen israelischen Anwalt Roy (Michael Aloni) kennen und lieben. Es knistert gleich deutlich zwischen ihnen und so beginnen sie eine heimliche und verbotene Affäre, denn zuhause in Ramallah darf Nimrs Familie nicht wissen, dass er schwul ist.

Roy hat sich schon vor längerer Zeit geoutet, aber glücklich sind seine Eltern mit dieser Tatsache nicht. Auch als Roy ihnen Nimr vorstellt, macht seine Mutter ihrem Sohn leise Vorwürfe, er würde ihnen damit nur ständig seinen Lebensstil vorführen.

Nimrs älterer Bruder Nabil (Jamil Khoury) lagert heimlich Waffen im Keller des Hauses und hasst die Israelis. Schwule hasst er natürlich auch, deshalb muss Nimr immer auf der Hut sein. Seine Familie würde ihn wahrscheinlich töten, zumindest aber aus dem Haus jagen, wenn sie über ihn Bescheid wüssten.

Konflikte lauern überall und überschatten die Liebe zwischen Roy und Nimr. Schließlich wird Nimr vom israelischen Geheimdienst vernommen, man will ihn als Spitzel einsetzen, was Nimr aber ablehnt. Daraufhin wird sein Passierschein eingezogen, ein weiteres Leben in Tel Aviv scheint unmöglich zu sein.

In der Zwischenzeit erfährt Nabil vom Doppelleben seines Bruders, der nun von der Familie verstoßen wird. Mit Nabils Hilfe kann Nimr flüchten und bei Roy unterkommen, aber eine Aufenthaltserlaubnis zu bekommen, scheint fast aussichtslos zu sein. Der Geheimdienst hat das Waffenlager von Nabil ausgemacht und ist nun auch auf der Suche nach Nimr, der immer verzweifelter wird und sich um seine Familie sorgt.

Roy lässt sämtliche Kontakte spielen, über die er verfügt, aber eine gemeinsame Zukunft mit Nimr rückt in weite Ferne. Werden sie noch eine Chance haben?

Hach, was für ein trauriger Film. Traurig und schön, berührend und zärtlich. Es gibt viele ruhige Momente, nur von leiser Musik unterlegt, die sehr bewegend sind. Das könnte so eine schöne Liebesgeschichte sein, wären da nicht die widrigen Umstände, die dem Paar im Weg stehen. Es ist zum Heulen.

Die Bilder sind teilweise etwas dunkel geraten und die wackelige Kamera ist auch nicht so ganz mein Geschmack, aber irgendwie passt das gut zum Film, so dass mich das eigentlich nicht weiter gestört hat. Das Leben im Dunkeln wird damit schon recht gut eingefangen und genau darum ging es dem Regisseur wohl auch.

Nicholas Jacob und Michael Aloni sind ein traumhaft schönes Paar und verkörpern ihre Rollen sehr glaubhaft. Für Nicholas Jacob war dies sogar die erste Schauspielerfahrung und das meistert er wirklich grandios.

Insgesamt gesehen ein sehr schöner und bewegender Film, den ich nur wärmstens empfehlen kann. Sollte man nicht verpassen.


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