"Jenseits der Mauern" - "Hors les murs" ist ein Film von David Lambert (Regie und Drehbuch) aus dem Jahr 2012.
In einer Kneipe in Belgien arbeitet der Musiker Ilir (Guillaume Gouix) als Barkeeper. Eines Abends nimmt er den jungen und volltrunkenen Paulo (Matila Mallaiarakis) mit zu sich nach Hause, damit dieser seinen Rausch ausschlafen kann. Sie schlafen in einem Bett und Ilir ist kurz versucht, Paulo an die Wäsche zu gehen, entscheidet sich dann aber doch dagegen.
Beim Frühstück am nächsten Morgen wird allerdings schon klar, dass zwischen den beiden Männern eine gewisse Anziehung herrscht. Paulo kehrt zurück zu seiner Freundin Anka (Mélissa Désormeaux-Poulin), die ihm schwere Vorwürfe wegen seiner Abwesenheit macht. Doch Paulo, der als Pianist in einem Kino arbeitet und dort mit seiner Musik Stummfilme begleitet, zieht es immer wieder zu Ilir und die beiden beginnen eine Affäre.
Als Anka hinter Paulos Geheimnis kommt, schmeißt sie ihn aus der Wohnung und Paulo steht daraufhin mit Sack und Pack bei Ilir vor der Tür, der alles andere als begeistert davon ist. Nur vorübergehend soll Paulo bei Ilir bleiben können, doch Paulos hartnäckige Verliebtheit überzeugt schließlich auch Ilir, der dann bereit ist, mit Paulo sein Leben zu verbringen.
Ilir schwört Paulo ewige Liebe, bevor er die Stadt verlässt, um zu einem Auftritt mit seiner Band zu fahren, doch er kehrt nicht wieder zurück. Paulo vergeht vor Sorgen um seinen Geliebten, bis er schließlich Nachricht von ihm erhält. Ilir wurde wegen Drogenbesitzes festgenommen und sitzt im Gefängnis, wahrscheinlich für achtzehn lange Monate. Kann ihre Liebe diese Zeit überdauern?
Der hilflose und unselbständige Paulo sieht sich plötzlich mit einer Situation konfrontiert, die ihn überfordert, weil Ilir immer der Stärkere in der Beziehung war, ebenso wie seine frühere Freundin Anka. Da er Ilir nicht helfen kann und selbst jemanden braucht, der sich um ihn kümmert, kommt er bei dem älteren Grégoire (David Salles) unter, der einen schwulen Sex-Shop hat, in dem Paulo arbeiten kann und der sein Liebhaber wird.
Als Ilir aus dem Gefängnis entlassen wird, hat sich viel verändert, besonders Paulo, der inzwischen erwachsen geworden ist. Eine erneute Annäherung an alte Zeiten endet ernüchternd.
Was für eine schöne und doch auch tieftraurige Liebesgeschichte. Mir hat der Film gut gefallen, auch wenn ich etwas mehr erwartet hatte nach all den positiven Besprechungen. Besonders die erste Hälfte des Films kann überzeugen, in der zweiten Hälfte wird es mir aber ein bisschen zu schwammig und unausgegoren. Gespielt ist es aber auf jeden Fall toll, die beiden Hauptdarsteller sind brillant und überzeugend.
Die ewigen Vergleiche mit "Weekend" und "Keep the Lights On" möchte ich hier aber nicht wiederholen, denn auch wenn dieser Film hier gut geworden ist, von den erwähnten Werken ist er meiner Meinung nach doch noch weit entfernt. Macht aber auch nichts, denn allein für sich funktioniert er schon recht gut. Insgesamt gesehen ein Film mit ein paar kleinen Schwächen, der aber trotzdem sehenswert ist und überzeugen kann. Empfehlenswert.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen