Sonntag, 14. Juli 2013

Albert Nobbs

"Albert Nobbs" ist ein Film von Rodrigo Garcia aus dem Jahr 2011. Das Drehbuch stammt von Glenn Close, John Banville und Gabriella Prekop.

Irland, im 19. Jahrhundert. In einem kleinen Hotel in Dublin arbeitet Albert Nobbs (Glenn Close) bereits seit vielen Jahren. Er ist zuverlässig, sehr beliebt bei den Gästen und beim Personal und er hat ein Geheimnis, denn Albert Nobbs ist eigentlich eine Frau. Aus der Not, sich allein um sein Leben kümmern zu müssen, kam er einst an den Job eines Kellners und hat nie jemandem von seiner wahren Identität erzählt. Im Hotel von Mrs. Baker (Pauline Collins) ist er nun die gute Seele des Hauses.

Eines Tages quartiert Mrs. Baker den Handwerker Hubert Page (Janet McTeer) in Alberts Zimmer ein, weil sonst gerade kein Bett verfügbar ist. Albert gerät in Panik, dass so vielleicht sein Geheimnis gelüftet werden könnte, doch es kommt ganz anders als erwartet. Hubert ist selbst eine Frau, die vor Jahren vor ihrem gewalttätigen Ehemann geflüchtet ist, dessen Identität angenommen hat und nun ihrerseits mit einer Frau verheiratet ist.

Albert ist schwer beeindruckt von Hubert und seinem Leben. Auch er möchte sein Leben verändern, spart seit Jahren sein Geld und träumt von einem kleinen Tabakladen. Ganz in der Nähe gibt es eine entsprechende Immobilie zu mieten, mit einer kleinen Wohnung über dem Geschäft. Die junge Helen Dawes (Mia Wasikowska), die ebenfalls im Hotel arbeitet, wäre eine gute Partnerin für Albert, der viel für das junge Mädchen empfindet. Dummerweise verliebt sich Helen aber in den jungen Joe (Aaron Taylor-Johnson), der als Aushilfsarbeiter im Hotel anfängt und eigentlich plant, nach Amerika zu gehen.

Joe überredet Helen, mit Albert auszugehen und möglichst viele Geschenke von ihm zu bekommen. Helen lässt sich nur zögerlich darauf ein und weiß nicht so genau, was der ältere Mann eigentlich von ihr will. Als sie von Joe schwanger wird, bietet ihr Albert an, sie zu heiraten und für sie und das Kind zu sorgen, weil Joe sie bestimmt nicht nach Amerika bringen wird.

Inzwischen muss das Hotel schließen, weil ein ansteckendes Fieber grassiert und die Dinge entwickeln sich ganz neu. Wird es für Albert und Helen eine gemeinsame Zukunft geben oder wird alles ganz anders als erwartet?

"Albert Nobbs" ist ein Erlebnis, das man nicht verpassen sollte. Der Film ist bisher leider nur in der englischen Originalfassung erhältlich, aber trotzdem eine klare Empfehlung. Glenn Close hat diese Rolle bereits im Jahr 1982 auf einer Theaterbühne gespielt und wollte unbedingt einen Film daraus machen, was ihr nun auch gelungen ist. Sie ist natürlich auch die perfekte Besetzung für die Titelrolle und von einer Schauspielerin wie Glenn Close kann man auch nicht weniger als eine Glanzleistung erwarten, die sie hier locker bewältigt. Dieses Gesicht ist einfach wunderbar und sie verkörpert Albert Nobbs grandios. Sehr toll und sehr sehenswert.

Die Nebenrollen sind ebenfalls sehr gut besetzt, denn allein schon Mia Wasikowska ist inzwischen ja schon ein Garant für einen guten Film. Eine wunderbare junge Schauspielerin, in der noch viel Potential steckt. Pauline Collins und Janet McTeer überzeugen auf ganzer Linie und in einer kleinen Rolle ist noch Jonathan Rhys-Meyers zu bewundern, um den es ja irgendwie etwas ruhig geworden ist. Lediglich Aaron Taylor-Johnson hat mich mal wieder nicht überzeugen können, dem kann ich halt so gar nichts abgewinnen. Macht aber nichts, der Rest funktioniert dafür umso besser.

Insgesamt gesehen ein schöner, wenn auch trauriger Film, der sehr berühren kann, wenn man sich darauf einlässt. Nichts für die große Masse, aber für Liebhaber kleiner Dramen ein echter Leckerbissen.

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