"Stoker" ist ein Film von Park Chan-wook aus dem Jahr 2013 und beruht auf einem Drehbuch von Wentworth Miller.
Die junge India Stoker (Mia Wasikowska) lebt mit ihrem geliebten Vater Richard (Dermot Mulroney) und ihrer neurotischen Mutter Evelyn (Nicole Kidman) in einem schönen und etwas abgelegenen Landhaus. An ihrem achtzehnten Geburtstag verunglückt Richard Stoker tödlich. India bleibt unglücklich und allein mit ihrer Mutter zurück, denn beide können so gar nichts miteinander anfangen.
Doch dann erscheint plötzlich Richards jüngerer Bruder Charlie (Matthew Goode) auf der Trauerfeier, von dessen Existenz bisher niemand etwas wusste. Der schöne junge Mann erobert gleich das Herz der Witwe Evelyn, während India ihn noch etwas skeptisch beobachtet. Beide Frauen sind für seinen Charme anfällig und so entsteht schon bald eine starke sexuelle Spannung zwischen den Beteiligten.
India ist sehr scheu und still, von ihren männlichen Mitschülern wird sie deswegen gehänselt, aber im Laufe der Geschichte macht sie die stärkste Wendung durch. Sie steht an der Schwelle, eine erwachsene junge Frau zu werden, die weiß was sie will. Der Einfluss von Onkel Charlie ist dabei nicht zu übersehen.
Während Evelyn meist weggetreten ist, konzentriert sich die ganze Handlung auf India und Charlie, die beide ihre jeweils eigenen Geheimnisse haben. Welche das sind? Nein, das verrate ich hier ganz sicher nicht...
"Stoker" ist ein kleiner und feiner Psychothriller, den man kaum beschreiben kann. Ich bin mir sicher, dass dieser Film sein Publikum finden wird, auch wenn dies definitiv kein Mainstream-Werk ist. Park Chan-wook zaubert großartige Bilder auf die Leinwand, die absolut zeitlos und einfach nur wunderschön sind. Wer sich darauf einlassen kann und auch nicht für alles eine Erklärung braucht, der wird hier viel Freude haben. Mir ging es jedenfalls so und ich kann auch ein mehrfaches Anschauen nur empfehlen, um auch auf Kleinigkeiten achten zu können.
Über Nicole Kidman kann ich wenig Gutes schreiben, sie gibt zum gefühlten 100. Mal ihre übliche Püppchen-Nummer, mit albernem Getue und ansonsten wenig Mimik in der Plastik-Visage, was ja nicht weiter wundert. Allerdings wird sie hier von Matthew Goode und Mia Wasikowska so dermaßen an die Wand gespielt, dass man sie auch getrost vergessen kann.
Die junge Mia Wasikowska ist einfach atemberaubend in ihrer Rolle, ebenso wie der schöne und sehr undurchschaubare Matthew Goode. Die darstellerischen Leistungen dieser beiden Schauspieler überragen alles und machen den Film zu einem einzigartigen Genuss und zu einem Erlebnis, das man nicht verpassen sollte. Ganz große Empfehlung. Eine kleine Warnung aber noch an besonders empfindsame Gemüter, es wird auch ein bisschen fies.
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